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Ungeliebte Töchter und ihr Kampf mit Liebesbeziehungen

Ungeliebte Töchter und ihr Kampf mit Liebesbeziehungen

Die Elternliebe ist die erste Liebe, die wir spüren und erleben. Sie gibt uns das Gefühl, der Wärme, Sicherheit und Wichtigkeit.

Doch was geschieht, wenn es gerade an dieser Liebe fehlt und das erste Erlebnis der Liebe scheitert? Hinterlässt das Spuren auf uns, und falls Ja, wie sehen diese aus?

Liebe ist das schönste Gefühl der Welt! Wie oft haben wir alle diesen Satz schon gehört und ihm jedes Mal zugestimmt.

Dem idealen Eltern- und Familienbild nach, entstehen schon während das Kind im Mutterbauch ist, die ersten Anzeichen einer bedingungslosen, unwiderruflichen Liebe zwischen Eltern und Kind. Wie gesagt, im Idealfall. 

Die Realität ist leider oftmals nicht so ideal, wie wir uns es vielleicht wünschen würden.

Ohne als Ausrede zu dienen, aber es sind auch nicht wirklich alle Eltern ihrer Rolle als Elternteil genügend gewachsen. Sie haben sich noch selbst nicht richtig im Leben zurechtgefunden, haben aus den falschen Motiven ein Kind bekommen, sind krank oder durchleben selbst eine schwere Zeit.

All das und noch vieles mehr kann die Erziehung und auch das Gefühl der Liebe zwischen Eltern und Kind beeinflussen. 

Und wer trägt die Folgen? Wie die neusten Studien beweisen, leider der unschuldigste Teil dieser Beziehung – das Kind. (1)

Vielleicht wunderst du dich, dass ich über solch ein ungewöhnliches, bzw. fast schon Tabu-Thema schreibe, doch an uns wurde eine Privatnachricht zugesendet, die mich dazu bewegt hat über dieses Thema genauer nachzudenken und meine Gedanken dazu zu teilen.

Ich bin mir sicher, dass es diese Leserin nicht die einzige ist, die solch eine Erfahrung gemacht hat. 

Worte einer ungeliebten Tochter

An dieser Stelle möchte ich die Nachrichtunserer Leserin mit euch teilen, in der Hoffnung euch zu zeigen, dass ihr nicht alleine seid und wir heute in diesem Artikel viele Antworten auf eure Fragen finden können. 

Der Name wurde zum Schutz der Privatsphäre geändert und natürlich fragte ich nach Erlaubnis, um diese Worte mit euch zu teilen.

Liebe Katharina!

Schon seit einiger Zeit denke ich darüber nach, ob ich dir schreiben soll oder nicht. Ich habe schon ein paar Mal angefangen, doch jedes Mal den Mut verloren. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht weiß, wie ich meine Gedanken, Gefühle und überhaupt mein Problem am besten in Worte fassen kann. Am besten fange ich einfach am Anfang an…

Seitdem ich denken kann, bzw. schon als kleines Mädchen habe ich mich in meiner Familie fehl am Platz gefühlt. Ich war nie hungrig, hatte ein Dach über dem Kopf, Kleidung und auch genügend Spielzeug, dennoch wusste ich schon damals, dass mir irgendwas im Leben fehlte. Zunächst wusste ich nicht, wie ich dieses Gefühl erklären oder beschreiben soll. Bis zu einem Punkt, an dem ich merkte, dass obwohl ich alles besitze, ich als Kind eigentlich nicht alles habe. Hört sich komisch an, oder?

Ich kann mich genau an den 7. Geburtstag meiner Freundin erinnern. Nicht wegen der Geburtstagsfeier, der bunten Geschenke oder der Torte. Nein, es war etwas ganz anderes, dass mir für den Rest meines Lebens die Augen öffnete. Es waren ihre Eltern, ihre Umarmungen, wie ihre Mutter ihr die Haare hinter das Ohr strich und sie nach dem Kerzen ausblasen im Arm hielt. Es war, wie ihr Vater sie in die Luft warf und sie hundertmal küsste. Es war als sie zusammen, mit großem Lächeln im Gesicht Familienfotos machten und sich innig umarmten. 

Als an diesem Tag nach Hause ging, fühlte ich mich irgendwie anders. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, weiß ich, was ich damals fühlte, aber erst jetzt realisieren und in Worte fassen kann. 

Ich wuchs in einer Familie auf, in der es oft Streit gab, es öfter laut wurde und generell eine depressive Stimmung vorherrschte. Als Familie funktionierten wir, aber auch nicht mehr als das. Als Teenager verhärteten sich die Fronten. 

Sätze wie, “Wie siehst du denn aus?”, oder “Du bist so dumm! Kannst du nichts gescheit machen?” standen auf dem Tagesplan. 

Meine Mutter war immer konzentriert auf alles, was ich falsch mache, während mein Vater versuchte so wenig Zeit wie möglich mit mir zu verbringen “weil ich nur nerve”. Machte ich etwas falsch, wurde ich tagelang ignoriert. Keinen interessierte es, was ich zu sagen hattee. 

Mein ganzes Leben lang trage ich die Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz in mir. Auch jetzt als erwachsene Frau möchte ich einfach nur geliebt werden. 

Und genau da kommen meine Probleme hoch. Auch jetzt bin ich in einer Beziehung. Mein Partner ist in Augen anderer der perfekte Mann, der mich liebt, sich um mich kümmert und treu ist. Dennoch habe ich Angst. Ich bin ständig in einem Krampf, dass ich etwas falsch machen werde, er mich ghosten wird, mich verlässt oder Ähnliches. Wenn ich dann mein Leben als ein ganzes betrachte, sehe ich den roten Faden. Doch wie kann ich mich endlich davon befreien und was kann ich tun, um Liebe, Nähe und Vertrautheit im wahren Sinne zuzulassen???

Ich warte auf deine Antwort, 

Deine Julia

Eine Erziehung ohne Liebe 

Julias Nachricht bewegte mich dazu solch ein schweres und schmerzhaftes Thema mit euch zu teilen, denn ich weiß, dass Julia mit ihrer Geschichte nicht allein ist.

Viele Menschen haben nicht das Glück in einer idealen, perfekten Familie aufzuwachsen, obwohl wir uns da alle sehnlichst wünschen. In unserem Leben hören wir oft den Satz: Familie ist das wichtigste! Doch warum ist das so?

Dinge, die wir in der Familie lernen

Die Familie ist die erste Art einer Gemeinschaft, in der wir uns mit den Begriffen und Gefühlen der Liebe, Vertrautheit und Sicherheit zum ersten Mal konfrontieren.

Als Kinder lernen wir durch Beobachtung und vor allem durch Nachahmung verschiedene Verhaltensformen und Denkweisen, sowie Reaktionen unserer Eltern und betten sie in unsere Persönlichkeit ein.

Daher können wir eigentlich ohne Zweifel Studien glauben, die den enormen Einfluss vom Familienleben auf unsere Persönlichkeit und emotionales Leben bestätigen. (2) 

Unsere Eltern sind natürlicherweise auch die ersten Menschen, die wir in einer Liebesbeziehung beobachten können.

Wie gehen sie miteinander um, zeigen sie physische Liebe, wie streiten sie und wie versöhnen sie sich? Sind sie respektvoll einander gegenüber, ignorieren sie sich, gibt es verbale oder körperliche Gewalt? Ist ihre Beziehung toxisch oder liebevoll und stark?

Die Beziehung unserer Eltern ist für uns wie Lehrbuch über Liebesbeziehungen. Denn als Kind lernt man durch Nachahmung, seltener durch das, was uns erzählt wird. 

Das große Problem entsteht aber, wenn in der Familie die Toxizität nicht nur auf die Eltern beschränkt ist, sondern auch das Kind mit einem Gefühl wenig oder sogar gar nicht geliebt zu sein aufwächst. 

Was geschieht mit einem Kind, das ohne Liebe aufwächst?

Wenn ein Kind vernachlässigt, zurückgewiesen oder missbraucht wird, bleibt das Gefühl, nicht geliebt zu werden – und zwar zutiefst – bestehen und wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens der betreffenden Person aus. So hat es die Psychologin M. Manly treffend zusammengefasst.

Und genau daran erkenne ich auch Julias heutiges Problem. Denn auch wenn wir denken, die Vergangenheit und all das Unschöne aus der Kindheit hinter uns gelassen zu haben, beeinflussen sie uns dennoch oft, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. 

Besonders in Familien, in denen eine toxische Mutter oder ein abwesender oder auf eine andere Weise schädlicher Vater der Tochter wiederholt zeigten, dass sie sich in der Erziehung eines Kindes nicht zurechtfinden, werden große Wunden aufgerissen. 

Ein unsicheres Kind, das nie wusste, was es in einer Beziehung zu den Eltern erwarten kann und wie sie auf Versuche der Annäherung oder Fehler reagieren werden, wird zu einem erwachsenen Menschen, der auch später mit diesen gleichen Problemen kämpft und auf seine Liebesbeziehungen projiziert. 

Aber was genau versteht man darunter?

Die Folgen einer Erziehung ohne Liebe in späteren Beziehungen

Die Art wie man einem Kind Liebe zeigt oder eben nicht zeigt, ist die Art wie dieses Kind später mit den gleichen Gefühlen umgehen wird. (3)

Wächst ein Kind in der Angst vor Ablehnung, Misshandlung oder Angst davor verlassen zu werden auf, werden sich diese Gefühle und Ängste in seiner Persönlichkeit verankern und Einfluss auf spätere Beziehungen haben. 

Welche Verhaltensformen in Beziehungen am häufigsten zu erkennen sind, möchte ich dir jetzt zeigen. 

1. Angst vor Gefühlen und Liebe

Viele Menschen, die eine bestimmte Unsicherheit in sich verspüren, haben auch Angst vor dem Unbekannten. Für ein Kind, das ohne Liebe aufgewachsen ist, ist die Liebe und die damit verbunden Gefühle ein Angstauslöser. 

Diese Menschen tun sich besonders damit schwer, sich völlig dem Partner hinzugeben und sich in der Liebe fallen zu lassen. Liebe ist bei ihnen ein Gefühl, dass sie verunsichert, anstatt ihnen Schmetterlinge im Bauch zu geben. 

Manche Menschen leiden nicht nur an psychischen Folgen dieser Angst, sondern entwickeln sogar körperliche Beschwerden. In diesem Fall sprechen von der Philophobie. Die genaue Definition lautet: Die Philophobie definieren wir am einfachsten als die Angst vor dem Verlieben und der Liebe. Diese Menschen erfahren negative Reaktionen, Angstzustände und sogar körperliches Unwohlsein, wenn sie mit diesen Gefühlen konfrontiert werden. (freie Übersetzung) (4) 

2. Unsicherer Bindungsstil

Neben der Angst vor Gefühlen und Liebe gibt es auch Menschen, die eine Liebesbeziehung eingehen, doch sich unsicher sind, wie und was sie genau tun sollen, um es “ richtig” zu tun.

Das liegt vor allem daran, dass sie selbst kein gutes Rollenbild dafür hatten, wie man richtig liebt und sich in einem liebevollen Verhältnis verhält. 

Wenn du davon betroffen bist, dann spiegelt sich all das in verschiedenen Aspekten deines Liebeslebens wider: 

  • Wie du auf Konflikte reagierst
  • Wie du auf die Emotionen deines Partners reagierst
  • Wie deine Erwartungen an eine Beziehung aussehen
  • Wie du über deine Gefühle, Ängste und Emotionen kommunizierst
  • Wie du mit stressigen Situationen umgehst und das Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz erhältst

Dein unsicherer Bindungsstil und die Art, wie du mit ihm umgehst, ihn bekämpfst oder dich damit abfindest, wird einen sehr großen Einfluss auf den Verlauf deiner Liebesbeziehungen haben. 

3. Fehlende emotionale Intelligenz

Wissenschaftliche Kreise haben mehrmals beweisen, wie wichtig die Elternliebe in der Entwicklung eines Kindes ist. (5)

Sie dient nicht nur dazu, bestimmte Gefühle und Verhaltensweisen zu lernen, sondern auch die Persönlichkeit und emotionale Intelligenz zu entwickeln. 

Ist ein Kind in einem Umfeld aufgewachsen, in dem nicht nur ein gesunder Umgang mit Gefühlen vorgespielt wurde, sondern es auch fehlende emotionale Intelligenz gab, wird sich das Kind genau in diesen Bereichen später im Leben schwertun.

Fakt ist, dass emotionale Intelligenz mit verschiedenen Aspekten unsere Persönlichkeit, sowie dem Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen eng verbunden ist. (6)

4. Geringes Vertrauen in andere Menschen

Liebe und Vertrauen sind in einer Beziehung das A und O. Fehlendes Vertrauen öffnet die Tür für eine ganze Reihe an negativen Emotionen: Eifersucht, Angst verlassen zu werden, Vertrauen zu den falschen Menschen und generelle Unsicherheiten. Das belegen auch neuere psychologische Studien. (7)

Ungeliebte Töchter tun sich schwer damit, zu erkennen, wem sie vertrauen können und wem nicht.

Es ist sogar bewiesen, dass die Idee des Vertrauens bei solchen Menschen umschlägt und sie nun oft ihr Vertrauen den falschen Menschen schenken, während sie sich von denen zurückziehen, die es verdient haben. 

Daher werden Frauen mit Vertrauensproblemen oft zu Opfer von Narzissten oder toxischen und gar gewalttätigen Partnern. 

5. Grenzen setzen wird zur Herausforderung

Neben den Umgang mit Emotionen lernen wir im Elternhaus auch Grenzen und Regeln. Diese Grenzen beziehen sich nicht nur darauf, was für uns akzeptabel ist und was nicht, sondern auch, was für andere Menschen ok ist und was nicht. 

Haben wir diese wichtige Lektion nicht beigebracht bekommen, dann kann sich das auf verschiedene Arten auf unsere Persönlichkeit auswirken. 

Entweder wir vernachlässigen komplett unsere persönlichen Grenzen oder wir haben rigide Grenzen, die jeden Annäherungsversuch von anderen Menschen scheitern lassen.

In meiner Arbeit treffe ich oft Frauen, die sich vieles gefallen lassen und keine Grenzen setzen, nur um das Gefühl der “Liebe” zu erfahren und den Partner bei sich zu behalten. 

Fakt ist, dass eine Liebesbeziehung ohne Respekt, Kompromisse und feste gesunde Grenzen, keine positive Zukunft haben kann. (8)

6. Verletzlichkeit

Eine meiner Leserinnen schrieb mir einmal: In mir befindet sich immer noch das kleine ängstliche Mädchen, das nur geliebt werden möchte!

Ich bin der Meinung, dass dieser Satz die Verletzlichkeit einer erwachsenen Person, die in der Kindheit nicht genügend Liebe spürte, genau auf den Punkt bringt. 

Es ist zu erwarten, dass alle Menschen verschiedene Grade der Verletzlichkeit aufweisen, doch hier sprechen wir von einer extremen Verletzlichkeit oder dem kompletten Gegenteil, in dem keine Art von Emotionen zu erkennen ist. 

Beide dieser Formen der Verletzlichkeit führen jedoch dazu, dass Liebesbeziehungen für die betroffene Person und dessen Partner oft zu einer Herausforderung werden.

Denn beide fühlen sich oft, als würden sie etwas falsches tun und sind mit solch einer kniffligen Situation gelegentlich überfordert. Insbesondere hochsensible Menschen wissen oft nicht, wie sie selbst mit ihren Gefühlen umgehen sollen. (9)

7. Verlustangst

In einer Kindheit, in der man nie wusste, was als Nächstes kommt, in der man für jeden Fehler mit Ignorieren bestraft oder auf eine andere Weise misshandelt wurde, kann keine Person heranwachsen, die keine Ängste oder Unsicherheiten entwickelt.

Als kleines Mädchen versuchen wir an dieser Stelle alles zu tun, um niemanden zu verärgern oder zu enttäuschen und als erwachsene Frau tun wir das Gleiche, nur um den Partner nicht zu enttäuschen oder sogar zu vergraulen. 

Die Verlustangst ist in erwachsenen Jahren eine der häufigsten Ängste von Frauen, die als kleine Mädchen zu wenig Liebe erfahren haben. 

Fakt ist, dass Verlustangst auf traumatischen Ereignissen, fehlender emotionaler Entwicklung, wie auch auf anderen soziologischen und Problemen und Erfahrungen basiert. (10)

All das sind Folgen, die erwachsene Frauen in späteren Beziehungen erfahren, wenn sie als Kind nicht genügend an Liebe, Zuwendung und Zuspruch bekommen haben.

Doch hier muss ihre und damit auch deine Geschichte nicht enden. Es kann auch einen Weg geben, dir selbst zu helfen.

Das kleine Mädchen von damals zu trösten, ihr zeigen, dass auch für dich Liebe, eine glückliche Beziehung und tiefe Gefühle möglich sind. Das sollte dein Endziel sein. 

Doch wie schafft man das?

Wie man sich von der Vergangenheit befreit und eine glückliche Beziehung führt

Viele, die sich im heutigen Thema wiedergefunden haben, haben sich bestimmt schon mal gedacht: Ich werde niemals so sein wie meine Eltern!

Dies war wohl der erste Versuch, sich von den eigenen Eltern und ihren Fehlern zu distanzieren. Doch ist das auch wirklich gelungen? Leider Nein! Aber warum eigentlich nicht?

Dieser Satz alleine verbirgt schon die Antwort auf diese Frage. Indem man die eigenen Eltern als Ausgangspunkt nimmt, bedeutet das, dass wir keine Distanz aufgebaut oder ihnen vergeben haben.

Es bedeutet, dass sie auch weiterhin der Schmerzpunkt in unserem Leben sind und unsere Entscheidungen und weiteren Verhältnisse beeinflussen. Das, was jetzt geschehen muss, ist keine Rache oder Groll, es ist Heilung. 

Was kann man also tun, um optimistisch in die Zukunft zu blicken und künftig gesunde und glückliche Beziehungen aufzubauen?

Kümmere dich um dein inneres Kind

Ja, du hast Schmerz, Ablehnung, Misshandlung und Vernachlässigung erlebt. Es ist vorgefallen und du musst nun dem inneren Kind in dir helfen, all diese Dinge zu bearbeiten und mit ihnen abzuschließen. 

Das Phänomen des inneren Kindes und seiner Auswirkung auf das Leben der erwachsenen Person wird auch in psychologischen Kreisen immer wieder neu aufgefasst und diskutiert. (11)

Die negativen Glaubenssätze, die dich jahrelang begleiten, solltest du nun hinter dir lassen und sie mit Sätzen ergänzen wie: 

Ich bin liebenswert. 

Ich glaube an mich selbst. 

Ich bin wichtig.

Höre dir selbst zu und sei freundlich zu dir selbst. Die Zeit, in der du dich schlecht fühlst, ist jetzt vorbei und du öffnest ein neues Kapitel in deinem Leben. In diesem Lebensabschnitt haben Schmerz und Negativität keinen Platz mehr. 

Lerne und praktiziere Selbstliebe

Ohne dass wir uns wirklich selbst lieben und uns zu schätzen wissen, wird es auch kein anderer tun. Du musst lernen, stark an deiner Selbstliebe zu arbeiten.

Denn erst, wenn wir uns selbst akzeptieren, so wie wir sind, können wir ein Gespür dafür entwickeln, was wir verdienen und werden uns niemals mit weniger zufriedengeben. 

Baue dich nun selbst auf und lerne für dich selbst da zu sein. Finde in dir selbst den ersten und wichtigsten Vertrauten, auf den du immer und jederzeit zählen kannst.

Du wirst selbst merken, wie sich mit der Zeit deine Unsicherheiten und Ängste verringern werden und du mit jedem Tag eine neue Stärke in dir findest, die dich motivieren und inspirieren wird. 

Lerne, Grenzen zu setzten

Manchmal sind wir blind vor Liebe und manchmal stellen wir uns blind, um Liebe zu erfahren. Das wiederum ist ein Teufelskreis, in dem du dich niemals befinden solltest. 

Nur weil du Sehnsucht nach Liebe, Zärtlichkeit und Zuneigung spürst, bedeutet das nicht, dass du dir alles gefallen und mit dir machen lassen solltest. 

Feste Grenzen sind ein Muss in jeder gesunden Beziehung. Sie sind eines der wichtigsten Bestandteile, die beiden Partnern wie ungeschriebene Verhaltensregeln dienen. 

Diese Grenzen sind nicht nur für deinen Partner da, sondern auch für dich. Dadurch musst du aber auch die erste Person sein, die sie respektiert und einhält. 

Suche Hilfe

Verspürst du den Drang danach, deine Last und Gedanken mit einem Psychologen oder Seelsorger zu teilen, dann solltest du nicht länger zögern. 

Suche einen Therapeuten auf, bei dem du dich wohl und sicher fühlst. Bist du in einer Partnerschaft und dein Partner möchte dich bei deiner Heilung unterstützen, dann könnt ihr  auch eine Paartherapie in Anspruch nehmen. 

Ein guter Therapeut wird dir dabei helfen, all das, was dich bedrückt an die Oberfläche zu holen und dir wichtige Tools geben, deine Ängste und die Last auf deinen Schultern von dir zu nehmen. 

Fazit

Ich muss zugeben, dass mir dieses Thema besonders ans Herz ging. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in letzter Zeit immer öfter solche herzzerreißenden Geschichten höre und daher habe ich auch entschlossen es nun endlich anzusprechen. 

Eine Kindheit ohne Liebe, Wärme und Zuneigung ist wie eine Blume ohne regelmäßiges gießen.

Sie wird wachsen, ab und zu blühen, aber dennoch irgendwie immer schwächer und blasser als die restlichen Blumen strahlen. Pearl S. Buck sagte: Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben. 

Dem würde ich jedoch hinzufügen, Erwachsene, die nicht wissen, wie man richtig liebt?

Eine ungeliebte Tochter verbirgt oft viele Wunden auf ihrer Seele, die sie in jede der darauffolgenden Beziehungen und Verhältnisse mit sich bringt. Doch, es muss nicht für immer so bleiben. 

Mit viel Geduld mit sich selbst und der Bereitschaft an sich zu arbeiten, kann man wahre Wunder bewirken. 

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut! Liebe Grüße!

Ihr Weg verwendet ausschließlich von Fachleuten geprüfte Studien und vertrauenswürdige Quellen, um sicherzustellen, dass unsere Inhalte wahrheitsgemäß, korrekt und zuverlässig sind.

1. Marsh, S., Dobson, R:, und Maddison, R.: The relationship between household chaos and child, parent, and family outcomes: a systematic scoping review, PMC Public Health

2. Sheffield Morris, A., S. Silk, J., Steinberg,L., S. Myers, S., und Rachel Robinson, L.: The Role of the Family Context in the Development of Emotion Regulation, National Library of Medicine

3. Sheinbaum,T., Kwapil, T. R., Ballespí,S., Mitjavila,M., Chun, C. A., Silvia, P. J. und Barrantes-Vidal, N.: Attachment style predicts affect, cognitive appraisals, and social functioning in daily life, National Library of Medicine

4. Logatoc, M.: Case Study About Personality Disorder Philophobia: Fear of Love What is Philophobia, Academia

5. Universit of Michigan: Love matters: How parents' love shapes children's lives, Science Daily

6. Rey, L., Extremera, N., Pena, M.: Perceived Emotional Intelligence, Self-Esteem and Life Satisfaction in Adolescents, Science Direct

7.Rodriguez, L. M., DiBello, A. M., Øverup, C. S., und Neighbors, C.: The Price of Distrust: Trust, Anxious Attachment, Jealousy, and Partner Abuse, National Library of Medicine

8. Hahn, K. und G. Burkart: Grenzen und Grenzüberschreitungen der Liebe: Studien zur Soziologie intimer Beziehungen II, Research Gate

9. Sherman, R.: To Love a Highly Sensitiv e a Highly Sensitive Person: a Theorertical Study on Romantic Relationshsips ans Sensitivity, Portland State University

10. Schoenfelder, E. N., Sandler, I. N., Wolchik, S.und MacKinnon, D.: Quality of Social Relationships and the Development of Depression in Parentally-Bereaved Youth, Journal of Youth and Adolescence

11. Sjöblom, M., Öhrling, K., Prellwitz, M., und Kostenius, C.: Health throughout the lifespan: The phenomenon of the inner child reflected in events during childhood experienced by older persons, Nationa Library of Medicine