Wenn wir uns eine ideale Beziehung oder Ehe vorstellen, stellen wir uns meistens zwei Menschen vor, die sich lieben und für den Rest ihres Lebens einander treu sind.
Aber ist das wirklich so?
Viele Menschen finden die monogame Beziehung unnatürlich und von der Gesellschaft auferlegt, zumindest in der westlichen Welt.
Die monogame Beziehung gilt als das klassische Beziehungsmodell. Monogamie ist nach wie vor die einzig akzeptable Form der Partnerschaft, die dem Gesetz der meisten westlichen Kulturen entspricht.
Doch es gibt auch Länder, in denen polygame Ehen legalisiert sind und normal vorkommen und alltäglich sind.
Viele argumentieren, dass Monogamie für die Menschheit nicht natürlich ist und dass es sich um eine erfundene Beziehungsform handelt, die aufgrund vieler verschiedener Faktoren, von der Geschichte bis zu sozialen Normen, als die einzig richtige auferlegt wurde.
Aber welche Formen der Bindung existieren noch und ist Monogamie wirklich eine unnatürliche Beziehungsform für die Menschen? Wenn ja, warum gehen die meisten Menschen dann immer noch eine monogame Beziehung ein?
Ist das der Grund, warum viele Menschen in einer monogamen Beziehung fremdgehen?
Was sind die Vor- und Nachteile der monogamen Beziehungen? Wie kann man eine glückliche monogame Beziehung führen und nur einer Person treu bleiben?
Die Antworten auf all diese Fragen findest du hier. Also bleib dran und finde alles über eine monogame Beziehung heraus!
Definition und Arten der Monogamie
Monogame Beziehung bezeichnet das Zusammenleben mit nur einem Partner. Aber woher kommt diese Beziehungsform und wann ist sie entstanden?
Forscher behaupten, dass Menschen von Natur aus nicht monogam sind und dass sie früher nicht monogam gelebt hatten.
Meistens verbindet man Monogamie mit christlich geprägten Kulturen. Da monogame Beziehungen in den letzten Jahrhunderten von der christlichen Kirche vorangetrieben wurden, fanden sie so ihren Platz in der modernen Welt.
Das Konzept der monogamen Beziehung lässt sich jedoch nicht einfach erklären, da religiöse und moralische Aspekte dabei eine große Rolle spielen. Deswegen haben einige Forscher versucht, Menschen mit dem Tierreich zu vergleichen.
Es wurde wissenschaftlich bewiesen, dass nur 9 Prozent der Säugetiere monogam sind.
Tieren lieben meistens in einer Zweckgemeinschaft. In der Tierwelt leben nur einige Vogelarten monogam und meistens nur für die Aufzucht der Jungen. Also es gibt keine Liebe in der Tierwelt. Wie traurig!
Sowohl beim Mensch als auch beim Tier unterscheidet man folgende Ausprägungen dieser Beziehungsart:
Soziale Monogamie: Bei sozialer Monogamie leben die Partner zusammen und kümmern sich gemeinsam um ihre Kinder.
Geschlechtliche Monogamie: Bezeichnet eine Beziehung, in der man nur mit einem Partner Geschlechtsverkehr hat.
Serielle Monogamie: Dies ist heute sehr ausgeprägt. Es bedeutet, dass ein Mensch mehrere monogame Beziehungen hat, die aber nur einen bestimmten Zeitraum andauern.
In der Umgangssprache werden soziale und geschlechtliche Monogamie als eines betrachtet.
Schließlich ergibt sich eine Frage: Ist die Gesellschaft für andere Arten der Partnerschaft offen?
Das Gegenteil von Monogamie
Das Gegenteil von Monogamie heißt Polygamie. Es bezeichnet eine Beziehungsform, bei der mehrere Menschen egal welchen Geschlechts in Beziehungen miteinander leben.
Früher war der Begriff als Vielehe bekannt, der noch immer in den meisten westlichen Kulturen gesetzeswidrig ist.
Auch wenn die meisten von uns monogame Beziehungen als einzig akzeptable in unseren Gedanken vorstellen, gibt es so viele andere Beziehungsmodelle, sowie zum Beispiel offene Beziehungen, die mittlerweile auch stark verbreitet sind.
In einer offenen Beziehung handelt es sich um eine Partnerschaft zwischen zwei Menschen, die außer miteinander, auch mit anderen Menschen intim sein dürfen.
In offenen Beziehungen besteht immer noch eine enge Verbindung zwischen zwei Menschen. Das einzige, das sie von einer monogamen Beziehung unterscheidet, ist die Freiheit, körperliche Beziehungen mit anderen Menschen zu führen.
Es hängt nicht nur von der Kultur ab, es ist auch eine Frage der persönlichen Wertvorstellungen, ob man monogam oder polygam leben möchte.
Es gibt mehrere Beziehungsformen der Polygamie:
Polygynie oder Vielweiberei ist eine Eheform, in denen ein Mann mehrere Frauen haben kann. Dies ist oft Teil der Kulturen der meisten afrikanischen Ländern sowie der Länder des Nahen Ostens wie Saudi-Arabien und Iran.
Polyandrie oder auch Vielmännerei genannt, ist eine selten vorkommende polygame Beziehungsform, in der eine Frau mehrere Männer hat. Polyandrische Gesellschaften kommen heute noch in Teilen Indiens vor.
Polyamorie bedeutet, dass Menschen mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig führen und dass alle Partner darüber Bescheid wissen und damit einverstanden sind.
Bigamie oder Doppelehe bedeutet, dass Menschen zwei Ehen gleichzeitig führen.
Monogame Beziehung: Vor- und Nachteile
Eine Frage, die man sich stellt, ist, wenn viele Menschen eine monogame Beziehung für unnatürlich halten, wieso gehen dann die meisten solch eine Beziehung ein?
Lass uns zusammen mal nachschauen, was die Vor- und Nachteile einer monogamen Beziehung sind.
Die Vorteile der monogamen Beziehung
1. Sicherheit
Die monogame Beziehung oder die monogame Ehe geben uns ein gewisses Maß an Sicherheit.
Das Gefühl, einen Partner zu haben, dem man vertrauen und auf den man sich verlassen kann ist etwas, wonach sich viele Menschen in einer Partnerschaft sehnen.
Mit einer Person leben und mit ihr das Gute sowie das Schlechte zu teilen, stärkt die Beziehung und die Liebe zwischen zwei Menschen.
2. Der Wunsch nach Treue
Kannst du dir vorstellen, deinen Geliebten mit jemandem zu teilen? Tja, ich denke, es würde mir schwerfallen.
Es liegt in der Natur des Menschen eifersüchtig zu sein und seinen geliebten Mensch, nicht mit anderen teilen zu wollen.
Statistisch gesehen wünschen sich mehr als 70 Prozent der Menschen im Alter von 22 bis 35 Jahre Treue in einer Beziehung. Dies widerspricht jedoch der Meinung, dass eine monogame Beziehung unnatürlich sei.
3. Physische Gesundheit
Langfristige Partnerschaften und monogame Beziehungen haben sich als ein positiver Faktor für das Wohlbefinden vieler Menschen gezeigt.
Dies macht Sinn, weil eine monogame Beziehung meist stabiler als eine offene Beziehung ist und deswegen wird man viel ruhiger, physisch stabiler und damit auch gleichzeitig glücklicher.
Die Nachteile der monogamen Beziehung
1. Geschlechtliche Lust
Gegner der monogamen Beziehungen behaupten, dass ein Hang zum Fremdgehen in der menschlichen Natur liegt und dass wir für Monogamie nicht geschaffen sind.
Viele sind der Meinung, dass wir eine einzige Person für den Rest unseres Lebens nicht als attraktiv betrachten können und dass es früher oder später zum Betrug kommt. Zumindest in Gedanken und Fantasien.
2. Beziehungsarbeit
Jede Beziehung erfordert Mühe und Geduld, aber viele behaupten, dass eine exklusive Beziehung viele anstrengende Aspekte mit sich bringt.
Eifersucht, Misstrauen und die ständige Unterdrückung der Lust nach anderen Menschen sind nur einige Probleme, die in einer monogamen Beziehung vorkommen, die viele Menschen als belastend empfinden.
3. Kein Raum für Selbstverwirklichung
Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir uns so schnell und unsere Bedürfnisse und Wünsche ändern sich immer wieder.
Wenn man sein ganzes Leben in einer monogamen Beziehung mit nur einer Person verbringt, kann man solche Veränderungen, die man erlebt, nicht immer ausleben, da es eine gewisse Freiheitseinschränkung gibt.
Egal welche Art von Beziehung man bevorzugt, es ist eine Frage der individuellen Einstellung. Jeder darf für sich selbst wählen, was für ihn am besten funktioniert.
Da sich viele Menschen trotzt der Kritik noch immer lieber für monogame Beziehungen entscheiden, findest du im Folgenden die besten Tipps für eine glückliche monogame Beziehung.
10 Tipps für eine monogame Beziehung
1. Freiraum schenken
Wenn man sich in einer Beziehung eingeschränkt fühlt, wird man schnell unzufrieden und unglücklich.
Die meisten Menschen suchen dann nach einem Ausweg aus der toxischen Beziehung, indem sie fremdgehen oder sich in eine Affäre stürzen.
Deswegen ist es sehr wichtig, dem Partner seinen Freiraum zu geben und das gleiche von ihm zu bekommen.
Man sollte die Freiheit haben, sich Zeit für Arbeit, Hobbys, Freunde und Familie zu nehmen und der andere sollte dies respektieren.
Eine Beziehung bedeutet nicht, dass zwei Menschen immer etwas gemeinsam unternehmen müssen. Du kannst auch ab und zu mit deinen Freundinnen ausgehen oder sogar reisen.
Wenn man sich eine Weile lang nicht sieht, merkt man, wie einem der andere fehlt und dies kann die Beziehung und den gegenseitigen Respekt nur stärken.
2. Ehrlichkeit
Ehrlichkeit ist der wichtigste Bestandteil jeder Beziehung. Auch wenn man in einer polygamen Beziehung lebt, wird Ehrlichkeit gegenüber den anderen Beteiligten erwartet.
Man muss mit seinem Partner über alles reden können. Legt alle Karten offen auf den Tisch. Sprecht darüber, was ihr voneinander erwartet und wie eure Beziehung aussehen sollte.
Ihr solltet einige Regeln für eure Beziehung vereinbaren, wie zum Beispiel, wann beginnt Fremdgehen für euch. Ist es nur das Flirten mit einer Arbeitskollegin oder ist es eine Umarmung oder ein Kuss.
Die Regelsetzung widerspricht in gewisser Weise dem, was ich oben gesagt habe, aber auf diese Weise werdet ihr wissen, wie weit ihr gehen könnt mit anderen Menschen.
Ich sage nicht, dass ihr euch gegenseitig kontrollieren müsst, aber so werdet ihr einfach wissen, was sich in eurer Beziehung tolerieren lässt.
3. Vertrauen aufbauen
Da eine monogame Beziehung Treue erfordert, ist es logisch, dass sie als solche auch Vertrauen unter den Partnern erfordert.
Vertrauen beginnt mit Ehrlichkeit. Wer offen und ehrlich über alles spricht, vermeidet verschiedene Missverständnisse, die in einer Beziehung vorkommen können.
Wenn man genügend Vertrauen gegenüber dem Partner hat, dann gibt es in der Beziehung keine Eifersucht, Misstrauen oder Unsicherheit.
Es ist auch wichtig, dass du dein Versprechen hältst, wenn du etwas versprochen hast. Denn je häufiger du das tust, desto vertrauenswürdiger und verlässlicher wirkst du und deinem Partner wird es klar sein, dass er dir wichtig ist.
4. Gemeinsame Zeit genießen
Die gemeinsame Zeit zu genießen sorgt dafür, dass ihr euch besser kennenlernt, Vertrauen aufbaut und euch einander nähert.
Ihr könnt ein gemeinsames Hobby finden, gemeinsam ins Fitnessstudio gehen, zusammen reisen usw.
Wenn ihr miteinander Zeit verbringt, schafft ihr tolle Erinnerungen, die eure Beziehung in Schwung halten, wenn es manchmal zu Schwierigkeiten kommt.
Damit ihr nicht in die Alltags- und Beziehungsroutine verfällt, ist es wichtig, immer etwas Neues auszuprobieren und mit dem Partner neue Dinge zu entdecken.
Auch wenn es sich manchmal nur um ein neues Cafe handelt, kann es trotzdem eine tolle Erfahrung sein, weil man es mit seinem Lieblingsmenschen teilt.
5. Einander akzeptieren
Wenn man sich in jemanden verliebt und sich dafür entscheidet, mit dieser Person zusammen zu sein, muss man sie so akzeptieren, wie sie ist. Versuche nicht, deinen Partner zu verändern oder zu viel von ihm zu erwarten.
Natürlich kannst du ihm sagen, was dich stört und was du von ihm erwartest, aber immer auf eine schöne, ruhige Weise, um gemeinsam zu sehen, welchen Kompromiss ihr eingehen könnt.
Sei dir dessen bewusst, dass in dem Moment, in dem dein Partner bemerkt, dass du ihn ändern oder umerziehen möchtest, du seinen Respekt und vielleicht sogar auch ihn verlieren könntest.
Du darfst dich auch nicht von ihm ändern lassen. Liebe besteht darin, einander mit all unseren Ecken und Kanten zu akzeptieren und zu lieben.
6. Kommunikation
Kommunikation löst viele Probleme in einer Beziehung oder besser gesagt es gibt nicht viele Probleme in einer Beziehung, in der eine gute Kommunikation herrscht.
Ihr solltet alles sofort besprechen, was euch stört und selbst wenn ihr streiten müsst, ist es wichtig, dass ihr die Dinge nicht ungelöst lässt.
Probleme und Beziehungsstress solltet ihr nicht vermeiden, sondern sie vernünftig lösen.
Ich denke, ich muss nicht betonen, dass Kommunikation der Schlüssel zum Vertrauen und damit der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung ist.
Habe keine Angst vor Streit und Meinungsverschiedenheiten. Sie sind vollkommen normal. Auch wenn ihr streitet, ist es wichtig, dass ihr ehrlich zueinander seid.
7. Zuverlässig sein
Zeig deinem Partner, dass er sich immer auf dich verlassen kann und dass du ihm eine Stütze im Leben bist.
Wenn er sich von etwas überwältigt fühlt, sei für ihn da, sprich mit ihm und hilf ihm, das Problem zu lösen. Wenn er im Moment nicht gut gelaunt ist, versuche, ihn zum Lachen zu bringen.
Wenn er sich über etwas ärgert, versuche es friedlich zu schlichten oder lass ihn, zur Ruhe zu kommen und rede dann mit ihm.
Wenn er dir etwas im Vertrauen sagt, behalte es für dich. Wenn er zu viele Verpflichtungen hat, hilf ihm, indem du einige von ihnen übernimmst.
Es gibt viele Beispiele, die deinem Partner beweisen, dass er sich auf dich verlassen kann. Und vergiss nicht, dass all dies natürlich nur dann gilt, wenn er dasselbe für dich tut.
8. Bestätigung und Aufmerksamkeit schenken
Wir wollen gerne Bestätigung und Aufmerksamkeit bekommen. Jedem tut es gut, schöne Worte über sich selbst zu hören und von dem Partner geschätzt zu werden.
Dies sind die Kleinigkeiten, die viel für eine Beziehung bedeuten. Man fühlt sich in seiner eigenen Haut besser, wenn man jemanden im Leben hat, der einen so liebt, wie man ist.
Eine Art Bestätigung sind zum Beispiel Komplimente. Du kannst also deinem Schatz ein paar schöne Worte machen, da wird er sich bestimmt wohfühlen.
Es ist wichtig, dass sich dein Partner in deiner Umgebung wohlfühlt. Zärtlichkeiten, Küsse und Umarmungen im Alltag umzusetzen, kann Wunder für eine Beziehung bewirken.
9. Ein befriedigendes Liebesleben
Der Hauptgrund für Seitensprünge und Fremdgehen ist ein unbefriedigendes Liebesleben. Sprecht über Intimität, eure Wünsche und Bedürfnisse.
Zu Beginn der Beziehung ist man offen und probiert gern Neues im Bett aus. Aber wenn man in einer langen Beziehung ist, entspannt man sich und die intime Beziehung wird schnell eintönig.
Deswegen ist es wichtig, in diesem Beziehungsbereich offen und ehrlich miteinander zu reden. Es mag manchmal ein bisschen peinlich sein, aber ihr solltet in der Beziehung so entspannt sein, dass ihr alles miteinander teilen könnt.
Sprecht über eure Bedürfnisse und Wünsche und sprecht offen und ehrlich über intime Dinge. Es ist wichtig, die Dinge im Bett ein wenig aufzupeppen.
Experimentiert und entdeckt gemeinsam neue Dinge, die ihr beide genießen werdet. Nur so werdet ihr ein erfülltes Liebesleben haben.
10. An der Beziehung arbeiten
Was die monogame Beziehung betrifft, ist das Wichtigste, dass zwei Menschen es wirklich wollen und bereit sind, daran zu arbeiten.
Keine Beziehung ist perfekt und jede erfordert viel Arbeit, Mühe, Aufmerksamkeit und Liebe.
Wenn sich nur eine Seite Mühe gibt, führt diese Beziehung dann zu nichts. Es ist wichtig, dass ihr euch liebt und dass ihr beide wisst, dass ihr euch aufeinander verlassen und einander vertrauen könnt.
Dann ist es einfach, alle Hindernisse und Schwierigkeiten zu überwinden, die euch im Weg stehen könnten und nur so könnt ihr eine glückliche, erfolgreiche monogame Beziehung führen.
Fazit: Viele sagen, Liebe sei grenzlos. Ist sie das wirklich? Gibt es wirklich Liebe in einer offenen Beziehung? Gibt es Liebe in einer Vielehe?
Ich überlasse es dir, darüber zu nachdenken.
Für was auch immer man sich entscheidet, jeder hat das Recht, sein Leben so zu gestalten, wie man möchte und was einen glücklich macht.
Niemand sollte jemanden verurteilen und keiner ist moralischer, weil er monogam lebt oder unmoralischer, weil er sich in einer polygamen oder offenen Beziehung befindet.
Schließlich verbindet uns alle dasselbe – das Gefühl, jemanden an unserer Seite zu haben, mit dem man durch dick und dünn geht.