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9 Therapielektionen, die das Leben um 180 Grad verändern können

9 Therapielektionen, die das Leben um 180 Grad verändern können

Hast du jemals einen Ratschlag gehört, der dein Leben auf den Kopf gestellt hat? 

Einige Menschen, die zur Therapie gingen, haben genau dies schon erlebt! 

Wir haben nachgefragt, recherchiert und 9 besten Antworten zu einer Liste lebensverändernder Therapielektionen hinzugefügt.

Welche das sind und wie diese Menschen sie in ihrem Leben umgesetzt haben, erfährst du im Folgenden! Die Namen wurden zum Identitätsschutz geändert.

9 lebensverändernde Lektionen aus der Therapie 

Therapie kann das Leben wirklich von Grund auf verändern, und jeder, der damit Erfahrung hat, weiß genau, wovon ich hier spreche.

Sie wirkt sich nachweislich positiv auf die psychische Gesundheit von Menschen aller Altersgruppen, Kulturen, sozioökonomischen Status und Fähigkeiten/Behinderungen aus. (1)

Ein Gespräch mit einem Experten auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit kann den eigenen Horizont erweitern und helfen, die Probleme des Lebens leichter zu bewältigen. 

Aus diesem Grund haben wir 9 goldene Therapietipps für dich herausgesucht, die Menschen aus ihren Therapien mitgenommen haben. 

Lies weiter und finde heraus, wie auch du sie in deinem Leben anwenden kannst.

1. “Unterschätze deine Gefühle nie – für niemanden und für nichts.” (Nina, 25) 

Nur weil es auf den ersten Blick so aussieht, als seien deine Probleme im Vergleich zu anderen nebensächlich, heißt das nicht, dass sie es auch sind.

Das hat mir mein Therapeut erklärt, als ich meine zweijährige Beziehung beendet habe. 

Ich hatte das Gefühl, dass ich kein Recht hatte, wütend, traurig oder unglücklich zu sein, weil ich diejenige war, die ihn verlassen hatte. 

Ich hörte immer wieder andere sagen: ‘Sei froh, dass du rechtzeitig erkannt hast, was für ein Idiot er ist.’ ‘Sei froh, dass es nicht länger gedauert hat’. ‘Sei froh, dass ihr nicht geheiratet habt’. 

Ich hatte das Gefühl, als ob ich kein Recht hatte, irgendjemandem zu sagen, dass mir die Trennung schwerfiel. 

Aber die Therapie hat mich gelehrt, dass alle meine Gefühle, Sorgen und Probleme, egal, wie sie anderen erscheinen, wichtig sind und eine Rolle spielen

Ich musste lernen, mit ihnen zu kämpfen, und dass ich sie niemals unterschätzen darf.

Was Nina in der Therapie gelernt hat, ist die Macht der emotionalen Bestätigung. 

Anders ausgedrückt, ist die Anerkennung und Akzeptanz der inneren Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen einer Person wichtig und sollte niemals unterschätzt werden. (2) 

Eine solche Bestätigung muss von innen kommen. 

Ein Mensch muss mit sich selbst im Reinen sein und sich seine Gedanken und Gefühle eingestehen. 

Eine Person, die glaubt, ihre Gefühle seien nicht “falsch” oder unangemessen, hat mehr Selbstvertrauen und kann ihre Gefühle besser kontrollieren. 

Ebenso hilft uns die emotionale Bestätigung, Schuldgefühle und Selbstvorwürfe zu vermeiden, sodass wir selbstbewusster reagieren können. (3)

2. “Man muss nicht und kann nicht immer glücklich sein.”  (Peter, 39)

Wir hören ja immer Ratschläge wie: Versuche, immer glücklich zu sein. Oder das Wichtigste ist, glücklich zu sein. Also hat mich dieser Rat meines Psychologen ziemlich überrascht. 

Als ich geschieden wurde, fühlte ich mich wie der größte Versager. Ich war noch nicht einmal 40 Jahre alt und hatte bereits eine Ehe hinter mir. 

Deswegen versuchte ich, Dinge zu tun, die mich glücklich machten, ich beschäftigte mich mit Arbeit, Hobbys, traf mich mit Freunden und setzte ein falsches Lächeln auf mein Gesicht. 

Ich wollte nicht einmal, dass jemand meinen Schmerz sah, und ich redete mir ein, dass ich glücklich war. 

Aber eine Therapie half mir zu verstehen, dass es okay war, nicht okay zu sein

Ich hielt immer noch daran fest, glücklich sein zu wollen, aber ich erlaubte anderen Gefühlen, sich zu äußern. 

Durch meine Erfahrung erkannte ich, dass das Leben einfach voller Höhen und Tiefen ist. 

Ich musste mich einfach dem Schmerz, dem Ärger, der Traurigkeit, der Wut und allem anderen stellen. Nur wenn ich sie akzeptiere und die schlechten Zeiten hinter mir sind, kann ich wieder glücklich sein.

Peter hat uns allen eine Lektion erteilt, über die wir nachdenken sollten.

Geben wir auch vor, immer glücklich und zufrieden zu sein, obwohl wir es nicht sind? 

Wir wollen negative Emotionen nicht akzeptieren. Es wird immer betont, auch in den schwierigsten Situationen optimistisch zu bleiben. Dies wird auch als toxische Positivität bezeichnet. 

Glück und inneres Wohlbefinden variieren je nach Person und Umständen. 

Es ist jedoch erwiesen, dass die Art und Weise, wie wir auf die Umstände reagieren, für das Glück wichtiger ist als die Umstände selbst. (4). 

Überdies kann der Umgang mit schwierigen Umständen uns auch abhärten und uns motivieren, endlich etwas in unserem Leben zu ändern. (5) 

3. “Du kannst niemandes Verhalten ändern, aber Grenzen setzen kannst du schon.” (Emma, 23) 

Ich hatte lange Zeit mit einem Mangel an Selbstvertrauen zu kämpfen, der auf das Ende einer narzisstischen Beziehung zurückzuführen ist. 

Mein damaliger Partner hat mich verbal missbraucht, ohne dass ich es zuerst bemerkt habe. Wir hatten von Anfang an eine tolle Beziehung. Er war aufmerksam, großzügig und ich dachte, er liebt mich wirklich. 

Dann fing er an, vor seinen Freunden einige unangemessene Scherze über mich zu machen. Ich dachte, okay, ich übertreibe wahrscheinlich. 

Von Tag zu Tag wurde sein Verhalten schlimmer, sodass Demütigungen und Herabsetzungen an der Tagesordnung waren. Ich und mein Selbstvertrauen waren am Boden zerstört. 

Ich war mir nicht einmal bewusst, wie sehr mich seine Worte berührten und verletzten. 

Es hat lange gedauert, bis ich wieder ins Lot gekommen bin, aber die Therapie hat mich gelehrt, dass ich das Verhalten von jemandem nicht ändern kann, sondern nur meine Reaktion darauf. 

Ich habe gelernt, dass ich die Anzeichen für emotionalen Missbrauch erkennen und mir selbst Grenzen setzen muss.

Emma erzählte uns von ihren Erfahrungen mit verbalem Missbrauch in einer Beziehung. 

Emotionaler Missbrauch in Form von Demütigungen, Herabsetzungen, Spott, Kritik, Verurteilungen, sarkastischen Bemerkungen und dergleichen zerstören nachweislich das Selbstwertgefühl. (6) 

Darüber hinaus wird die Person ängstlich, zieht sich in sich selbst zurück und läuft Gefahr, Depressionen und PTBS zu entwickeln. 

Es ist sehr wichtig zu wissen, dass wir keine Kontrolle darüber haben, wie jemand uns behandelt, was er zu uns sagt und ob er uns beleidigt. Was wir aber machen können, ist, Selbstliebe aufzubauen, rechtzeitig zu reagieren und uns zu schützen.

4. “Niemand wird deine Kämpfe für dich austragen.” (Theo, 28)

Mein Therapeut hat mir beigebracht, die Verantwortung für meine Taten zu übernehmen und nicht mehr anderen die Schuld zu geben. 

Ich hatte lange Zeit mit negativen Gedanken zu kämpfen. Ich sah keinen Sinn im Leben. Meine damalige Freundin verließ mich, weil sie meinen Lebensstil nicht mehr ertragen konnte. 

Ich arbeitete viel, und wegen des Arbeitsstresses ging ich nachts aus, trank, kam spät nach Hause und distanzierte mich völlig von ihr. Sie verließ mich, weil sie keine Zukunft mit mir sah. Damals dachte ich, es sei das Ende der Welt. 

Ich habe ihr die Schuld gegeben, dass sie nicht bei mir geblieben ist, dass sie mich nicht unterstützt hat, als die Dinge für mich schwierig waren. 

All das trieb mich in die Negativität. Ich verlor meinen Job und fiel schließlich in eine Depression. Glücklicherweise gelang es mir, mit Hilfe meiner Familie und einer Therapie, aus der Krise herauszukommen. 

Heute weiß ich, dass es nicht die Schuld meiner Freundin war. Ich war derjenige, der daran schuld war. 

Meine Handlungen und meine Unwissenheit im Umgang mit Stress und Emotionen, meine mangelnde Kommunikation und das Nichtbitten um Hilfe haben dazu geführt, dass ich sie verloren habe. 

Aber ich habe gelernt, dass ich mir selbst vergeben muss. 

Heute übe ich mich immer noch in Selbstmitgefühl und arbeite hart an diesem Weg, denn am Ende des Tages bin ich immer noch verantwortlich für mich. 

Eine schwierige Situation führte Theo zu der Erkenntnis, dass wir die Fäden unseres Lebens letztlich selbst in der Hand haben. 

Niemand ist dafür verantwortlich, uns zu helfen, solange wir uns nicht selbst helfen oder um Hilfe bitten. 

Die Entwicklung von Selbstmitgefühl beginnt damit, dass man sich selbst für seine Handlungen vergibt und dann die Verantwortung übernimmt. Auf diese Weise lassen sich Bedauern, Schuldgefühle und Ressentiments vermeiden. 

So gilt, um Jennifer Hamady von Psychology Today zu zitieren, “nur wenn man die Verantwortung für sein Leben übernimmt, kann man es auf eine Weise leben, die einen selbst stärkt und die einen anderen näher bringt.

5. “Die Gesellschaft bestimmt nicht deinen Lebensweg.” (Anika, 49)

Ich war damals etwa 36 Jahre alt und davon die letzten 7 Jahre Single. 

Ich hatte kein Glück in der Liebe und wollte mich einfach nicht mit weniger zufriedengeben. 

Viele Leute sagten mir, ich sei zu wählerisch bei der Partnerwahl und es wäre besser, wenn ich jemanden finden würde. Ich sei ja schon 35 und die biologische Uhr ticke… Worauf warte ich denn nur?!

Eine nach der Anderen, egal, ob Tante, Bekannte, Mutter und sogar Frauen, die ich vom Sehen kannte, stellten mir ihre Söhne, Verwandten oder Freunde vor. 

All das hat mich so sehr beeinflusst, dass ich zu zweifeln begann, dass ich nicht gut genug sei. Vielleicht stimmt wirklich etwas nicht mit mir. Vielleicht sollte ich meine Ansprüche herunterschrauben. 

Der Druck meiner Familie und der Gesellschaft machte mich wahnsinnig, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. 

Obwohl ich mit meinem Leben zufrieden war und es genoss, Single zu sein, nagte es von innen heraus an mir, dass ich mich wirklich geirrt hatte. 

Als die Therapeutin mir sagte, dass nicht die Gesellschaft meinen Lebensplan bestimmt, öffnete sie mir die Augen. 

Sie half mir zu verstehen, dass es egal ist, was andere über mich denken, solange ich mit mir selbst zufrieden bin.

Ich habe gelernt, all die schlechten Kommentare zu ignorieren und stumm zu schalten. Seitdem bin ich glücklicher und zufriedener und lebe mein Leben so, wie ich es möchte.

Liebe Anika, wenn du dies liest, möchte ich dir sagen, dass dies einer der besten Ratschläge ist, die ich je gehört habe. 

Die Gesellschaft zwingt uns ständig eine Zeitspanne auf, in der wir etwas erreichen müssen. 

Bis 30 sollte man eine Karriere aufgebaut haben, eine Wohnung, ein Auto, eine Familie oder zumindest einen Partner haben, mit dem man sie aufbaut. 

Wer sagt das? Wo stehen diese Regeln geschrieben? 

Vor allem Singles stoßen oft auf die Urteile und Stereotypen der Gesellschaft. (7) Sie haben Angst, fühlen sich unverstanden und viele geraten ab einem bestimmten Alter in Torschlusspanik.

Ich denke, wir sollten alle wie Anika sein und so leben, wie wir leben wollen, und nicht so, wie jemand einmal gesagt hat, wir sollten es tun, oder?

6. “Hör auf, dir Sorgen um die Dinge zu machen, über die du keine Kontrolle hast.” (Paul, 51)

Dieser Rat war für mich goldwert, als ich nach meiner Entlassung einen Job suchte. 

Ich hatte damals bereits einen Kredit abzubezahlen, dachte an die Gründung einer Familie und hatte viel vor, aber die Entlassung kam plötzlich und erschütterte mich bis ins Mark. 

Ich fand einen neuen Job, musste aber in eine andere Stadt umziehen. Ich war verzweifelt, weil sich in kurzer Zeit alles verändert hat – viel mehr als ich wollte. 

Da ich mich allein in einer neuen Stadt schlecht, isoliert und einsam fühlte, begann ich eine Therapie. 

Ich beschwerte mich bei meinem Psychologen, dass ich das alles nicht geplant hatte. Ich hatte eine andere Vorstellung von meinem Leben. 

Daraufhin sagte er mir, dass wir auf manche Veränderungen im Leben einfach keinen Einfluss haben und ich mir keine Sorgen machen sollte. 

Die Therapie hat mir geholfen, die damalige Situation zu akzeptieren und mich in einem neuen Umfeld zurechtzufinden.

Veränderungen, neue Situationen und neue Lebensabschnitte können Stress und Ängste auslösen. 

Meistens wollen wir die Kontrolle über unser Leben haben, achten auf jedes Detail und sind dann überrascht und schockiert, wenn etwas nicht so läuft, wie wir es geplant haben. 

Es ist in Ordnung, unser Leben zu planen und zu kontrollieren, aber wir müssen uns bewusst sein, dass manche Veränderungen und Neuanfänge einfach unvermeidlich sind und wir sie nicht kontrollieren können. 

In der Psychologie gibt es ein kognitives System, das uns hilft, damit leichter umzugehen, die so genannte kognitive Flexibilität

Mit anderen Worten: Es handelt sich um die Fähigkeit des Gehirns, sich an neue, veränderte oder ungeplante Ereignisse anzupassen und von einer Sache zu einer anderen zu wechseln. 

Dieses Konzept kann geübt werden und man kann lernen, es auf sein Leben anzuwenden.

7. “Was die Menschen von dir halten, sagt mehr über sie selbst aus, als über dich.” (Anna, 34)

Die ersten Formen von Gleichaltrigengewalt erlebte ich während meiner Schulzeit. Beleidigungen, Spitznamen, Spott und was man sonst noch so hört. Man nannte mich einen Streber, einen Geek, einen Nerd oder auch Glasauge… 

Mir tut jeder leid, der jemals Opfer von Gleichaltrigengewalt war, denn ich weiß, wie viele Narben das hinterlassen kann. 

Ich habe mich sehr zurückgezogen und bin direkt von der Schule nach Hause gegangen. Ich war sehr traurig und hasste mich selbst, mein Aussehen, mein Leben und alles um mich herum.

Aber zum Glück fand ich den Weg aus dem Albtraum. Ich bin viel weiser und stärker aus all dem herausgekommen, und natürlich hat mir die Therapie geholfen. 

Was mich stärker gemacht hat, waren die Worte: “Sie verletzen dich, damit sie sich besser fühlen. Wie sie dich sehen, spiegelt ihre Unsicherheit wider, mit der sie zu kämpfen haben.” 

Es hat lange gedauert, bis ich das geglaubt habe, denn als Kind dachte ich, es sei nur eine weitere Klischeeaussage. 

Aber als ich erwachsen wurde und mehr und mehr Menschen kennenlernte, wurde mir klar, dass es wirklich so ist. 

Es hat mir sehr geholfen, mich selbst zu akzeptieren, mich so zu lieben, wie ich bin, und mir mein Selbstbild nicht von den Worten oder dem Verhalten anderer verderben zu lassen.

Es ist schwierig, so etwas zu lesen und zu wissen, dass es da draußen viele Menschen gibt, die diese Art von Belästigung tagtäglich erleben. 

Wir alle haben mindestens einmal in unserem Leben jemanden falsch eingeschätzt oder ein Buch nach seinem Einband beurteilt, oder?

Aber andere zu beurteilen, sich über andere lustig zu machen und andere zu mobben, entspringt unseren eigenen Unsicherheiten. (8)

Daher sollte man sich vor Augen halten, dass die Person, die uns beleidigt oder lächerlich macht, versucht, sich in ihrer eigenen Haut besser zu fühlen oder ihre eigene Unsicherheit zu überdecken. 

Das Wichtigste ist, dass man seinen Wert kennt und sich selbst liebt, dann können auch die schlimmsten Worte unser Vertrauen in uns selbst nicht erschüttern.

8. “Du bist nicht verantwortlich für die Gefühle anderer Menschen.” (Amelie, 39) 

Es hat lange gedauert, bis ich diese Lektion in meinem Leben anwenden konnte, denn ich war immer diejenige, die sich darum sorgte, keinen zu verletzen. 

Ich war diejenige, die auf Eierschalen um andere herumlief, um sie nicht zu verletzen. Ich war diejenige, die zu viel von sich in Beziehungen gab und die darum kämpfte, alle um mich herum glücklich zu machen. 

In der Therapie sprach ich mit der Therapeutin über meine damalige Partnerschaft. Ich beklagte mich bei ihr, dass ich den Eindruck hatte, mein Partner sei in letzter Zeit sehr unzufrieden und dass ich nicht wusste, was ich tun solle. 

Ich habe versucht, mit ihm zu reden, ihm zu sagen, dass ich ihn unterstütze, und ihn sogar eine Zeit lang zur Ruhe kommen lasse, aber nichts hat geholfen. 

Ich fragte mich, ob es meine Schuld war, ob ich etwas tat, was ihn unglücklich machte. 

Die Therapeutin sagte mir, dass ich für seine Gefühle nicht verantwortlich sei, worauf ich auf wundersame Weise reagierte. Wie kann das sein? Er ist doch mein Partner?! 

Ja, er war mein Partner, aber er hätte mir auch den Grund für sein Unglücklichsein sagen müssen. 

Seine Gefühle waren nicht meine Verantwortung, solange er sie für sich behielt und eine Mauer des Schweigens zwischen uns errichtete. 

Ich erkannte rechtzeitig, dass unsere Beziehung nicht funktionierte, und beschloss, weiterzuziehen.

Empathen und hochsensible Menschen haben die Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen zu spüren und als ihre eigenen anzunehmen. (9) 

Sie fragen sich oft, ob mit ihnen etwas nicht stimmt und ob sie die Ursache für dieses Verhalten sind. Sie werden von Schuldgefühlen und mangelndem Selbstvertrauen gequält. 

Man muss jedoch lernen, sich selbst davon abzugrenzen und zu verstehen, dass man jemandem nicht helfen kann, der sich nicht helfen lassen will. 

Wie in einem der Beispiele oben gesagt, müssen wir unsere Grenzen setzen und uns selbst schützen. Genau wie wir das Verhalten anderer Menschen nicht ändern können, können wir auch die Gefühle anderer Menschen nicht beeinflussen.

9. “Psychische Gesundheit ist genau wertvoll wie die physische.” (Michael, 59)

Ich würde jedem empfehlen, ein Gespräch mit einem Psychologieexperten zu führen, denn psychische Gesundheit ist sehr wichtig. 

Ich wünschte, jemand hätte mir das gesagt, als ich jünger war, denn ich bin mir sicher, dass es viele Dinge in meinem Leben verändert hätte. 

Früher wurde eine Therapie mit Vorurteilen und Stereotypen betrachtet, weshalb ich lange gebraucht habe, um sie zu beginnen. 

Ich bin froh, dass das Bewusstsein dafür heute mehr und mehr gefördert wird und nicht mehr tabuisiert wird. 

Die Therapie hat mir geholfen, viele meiner Lebensfragen und lang gehegten Traumata zu lösen. 

Auch wenn dies vielleicht nicht der Rat ist, den ihr sucht, wollte ich ihn dennoch mit euch teilen, damit ihr alle wisst, dass es weder schändlich noch ein Tabu ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. 

Vieles ist in unseren Köpfen, und wir müssen es erst einmal in Ordnung bringen, um ein glückliches Leben zu führen.

Glücklicherweise wird heute, wie Michael sagte, das Bewusstsein für psychische Gesundheit mehr und mehr gefördert. 

Am 10. Oktober wird der Tag der mentalen Gesundheit begangen, und es werden Anstrengungen unternommen, um das Bewusstsein dafür auf globaler Ebene zu schärfen. 

Ich selbst habe mehrmals erlebt, dass Menschen behaupteten, sie bräuchten keine Therapie und diese sei “dumm”, denn wenn Menschen über Gesundheit sprechen, assoziieren sie diese in der Regel mit körperlicher Gesundheit. 

Ich stimme Michael jedoch vollkommen zu. Auch die psychische Gesundheit muss unsere Priorität sein. 

Neben der Therapie müssen wir darauf achten, dass wir uns gesund ernähren und genügend Schlaf bekommen. Wir müssen außerdem darauf achten, mehr mit Menschen zu tun zu haben, die uns guttun und Zeit für uns selbst finden um uns zu entspannen damit wir uns nicht vom Lebenschaos vereinnahmen lassen.

Fazit

Therapie bietet viele Möglichkeiten, Lebensprobleme zu lösen und ein gesünderes Gleichgewicht im Leben zu schaffen. 

Einige dieser Lektionen, die Menschen mit uns geteilt haben, sind es wirklich wert, dass man sich an sie erinnert. 

Ich hoffe, dass sie zumindest bei einem von euch einen Eindruck hinterlassen haben und dass ihr euch daran erinnern werdet, wenn ihr euch in ähnlichen Situationen wiederfindet. 

Kümmert euch um euch selbst und eure psychische Gesundheit. 

Seid selbstbewusst, beharrlich und schützt euch rechtzeitig, denn nur ihr könnt euch selbst helfen. <3

Ihr Weg verwendet ausschließlich von Fachleuten geprüfte Studien und vertrauenswürdige Quellen, um sicherzustellen, dass unsere Inhalte wahrheitsgemäß, korrekt und zuverlässig sind.

1. American Psychiatric Association. (2019, January). What is psychotherapy? 

2. Galen, G. (2016) Validation: Making sense of the emotional turmoil in borderline personality disorder. McLean Hospital, Harvard Medical School.

3. Westphal, M., Leahy, R.,L., Pala, A.N,. Wupperman, P (2016). Self-compassion and emotional invalidation mediate the effects of parental indifference on psychopathology. Psychiatry Research.

4. Lyubomirsky, S., Sheldon, K. M, & Schkade, D. (2005). Pursuing happiness: The architecture of sustainable change. Review of General Psychology.

5. Leyro, T. M., Zvolensky, M. J., & Bernstein, A. (2010). Distress tolerance and psychopathological symptoms and disorders: a review of the empirical literature among adults. Psychological bulletin.

6. Yun, J,.Y., Shim, G., Jeong, B. (2019) Verbal Abuse Related to Self-Esteem Damage and Unjust Blame Harms Mental Health and Social Interaction in College Population. Scientific Report

7. De Paulo, B. M., Morris, W. L. (2005). Singles in Society and in Science. Psychological Inquiry

8. Eliot, M., Cornell, D. (2009). Bullying in Middle School as a Function of Insecure Attachment and Aggressive Attitudes. School Psychology International.

9. Riess H. (2017). The Science of Empathy. Journal of Patient Experience.