Im Leben werden wir häufig in verschiedene Kategorien geteilt. Von Anfang an gehören wir zum Beispiel nach unserem Geburtsjahr in eine bestimmte Generation.
Nach unserem Geburtsmonat gehören wir zu einem gewissen Sternzeichen und so manche Menschen glauben, dass das viel über unsere guten und schlechten Seiten sagen kann. Manchmal werden wir sogar nach unserem Aussehen in gewisse Gruppen geteilt, was eigentlich ziemlich oberflächlich ist.
Aber es ist auch möglich, die Menschen nach ihrem Inneren zu typisieren. Diese Einteilung in gewisse Persönlichkeitstypen ist eigentlich etwas, was uns das Leben erleichtern kann.
Hast du schon etwas davon gehört? Weißt du, welcher Personality Type du bist?
Bist du gerade eine ESFJ-Persönlichkeit, aber verstehst eigentlich nicht, was das bedeutet? Keine Sorge, hier findest du alle Antworten auf deine Fragen!
Welche Persönlichkeitstypen gibt es?
Die Myers-Briggs Typenindikator (Myers-Briggs Type Indicator oder MBTI) ist die am häufigsten benutzte Typisierung von Persönlichkeiten. Sie wurde von der Idee des Psychoanalytikers Carl Jung inspiriert, der schon in den 1920-er Jahren versuchte, die Menschen danach einzuteilen, wie sie denken, fühlen, erkennen und empfinden.
Er glaubte, dass man jeden einzelnen Persönlichkeitstyp durch 4 Persönlichkeitsmerkmale beschreiben könnte:
• Wovon der Mensch seine Energie bekommt, ob er nach außen oder nach innen orientiert ist.
• Wie er Informationen und Sinneseindrücke aufnimmt.
• Wie er Entscheidungen trifft.
• Wie sein Lebensstil im Umgang mit der Welt ist.
Diese Idee entwickelte dann in der Zeit des Zweiten Weltkrieges das Mutter-Tochter-Duo Katherine Cook Briggs und Isabel Briggs Myers weiter. Nämlich zu dieser Zeit kam es zu einer großen Veränderung in der bisherigen Gesellschaft.
Da die Männer im Krieg tätig waren, mussten die Frauen ihre Rollen übernehmen und an bis zu dieser Zeit männlichen Arbeitsstellen arbeiten. Myers und Briggs wollten ihnen diese Veränderung erleichtern und so entstand der Myers-Briggs-Persönlichkeitstest.
Auf jede von den vier Fragen, mit denen sich schon Jung beschäftigte, bieten sie zwei Antworten, die im Gegensatz zueinander stehen und die Kombination dieser Charaktereigenschaften ist dann der Persönlichkeitstest, der sogar dabei helfen kann, eine passende Karriere oder Arbeitsstelle zu finden.
Sogar heutzutage wird diese Technik für die Wahl einer Karriere oder um die beste Person für eine Stelle zu finden, benutzt.
So teilt man Menschen in die folgenden Gruppen, je nach den Antworten auf die schon erwähnten Fragen:
• Extraversion (E – extrovertiert) oder Introversion (I – Introvertiert)
• Sensing (S – Sensorik) oder Intuition (N – Intuition)
• Feeling (F – Fühlen) oder Thinking (T – Denken)
• Perceiving (P – Wahrnehmen) oder Judging (J – Beurteilen)
Aus der Kombination dieser Antworten bekommt man dann 16 Persönlichkeitstypen nach dem MBTI:
1. INFP – introverted, intuitive, feeling, percieving (Mediator)
2. ENFP – extraverted, intuitive, feeling, perceiving (Aktivist)
3. ENFJ – extraverted, intuitive, feeling, judging (Protagonist)
4. INFJ – introverted, intuitive, feeling, judging (Idealist)
5. INTJ – introverted, intuitive, thinking, judging (Architekt)
6. ENTJ – extraverted, intuitive, thinking, judging (Kommandant)
7. INTP – introverted, intuitive, thinking, perceiving (Logiker)
8. ENTP – extraverted, intuitive, thinking, perceiving (Debattierer)
9. ISTJ – introverted, sensing, thinking, judging (Logistiker)
10. ESTJ – extraverted, sensing, thinking, judging (Geschäftsführer)
11. ISFJ – introverted, sensing, feeling, judging (Verteidiger)
12. ESFJ – extraverted, sensing, feeling, judging (Konsul)
13. ISFP – introverted, sensing, feeling, perceiving (Abenteurer)
14. ESFP – extraverted, sensing, feeling, perceiving (Entertainer)
15. ISTP – introverted, sensing, thinking, perceiving (Virtuose)
16. ESTP – extraverted, sensing, thinking, perceiving (Unternehmer)
Was ist der häufigste Persönlichkeitstyp?
Die zwei häufigsten Persönlichkeitstypen sind die ISTJs und ISFJs mit 14 % der Geprüften. Interessant zu beobachten ist, dass es doch einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt, so kommt bei den Frauen der ISFJ-Typ häufiger vor und bei den Männern der ISTJ-Typ.
Auch auf der anderen Seite kann man etwas Ähnliches sehen. Die zwei seltensten Persönlichkeitstypen sind INFJs und INTJs, wobei der INFJ-Typ doch etwas häufiger bei Frauen vorkommt und der INTJ-Typ bei Männern.
Was bedeutet ESFJ?
ESFJ: Extrovertierter – Empfinder – Fühler – Beurteiler
Extrovertierte (= Extraverts) sind kontaktfreudige Menschen, energisch und handlungsorientiert. Sie sind auch enthusiastisch und ausdrucksstark.
Empfinder (= Sensors) sind Menschen, die sich auf Fakten verlassen, in der Gegenwart leben, gut mit praktischen Dingen umgehen und es mögen, wenn Dinge konkret und messbar sind.
Fühler (= Feelers) lassen sich von ihren Gefühlen und Emotionen führen und sie sind bekannt dafür, dass sie sich um andere Menschen kümmern.
Die Beurteiler (= Judgers) sind bodenständige Menschen, die ein geplantes und geordnetes Leben bevorzugen, organisiert und manchmal auch kontrollierend sind.
Was ist Konsul-Persönlichkeit?
Konsul-Persönlichkeit hat die gleiche Bedeutung wie ESFJ-Persönlichkeit. Es ist eine Person, die extrovertiert ist, die sich auf Fakten verlässt, die ein Herzmensch ist und Ordnung mag.
Eine Person mit einer ESFJ oder Konsul Persönlichkeit fühlt sich am wohlsten unter anderen Menschen. Sie sind richtige soziale Schmetterlinge, die mit jedem ein gemeinsames Thema finden und immer im Mittelpunkt des Geschehens sind. Jeder kann erkennen, dass sie keine Introvertierte sind.
Sie haben kein Problem damit, vor anderen Menschen aufzutreten oder zum Beispiel eine Rede zu halten. Ganz im Gegenteil, unter dem Rampenlicht fühlen sie sich wie ein Fisch im Wasser.
Und obwohl sie die Aufmerksamkeit der anderen Menschen genießen, haben sie auch richtiges Interesse an jeder einzelnen Person in ihrem Leben. Die Gespräche, die sie führen, sind nie nur aus Höflichkeit, sie möchten wirklich wissen, wie sich die anderen in ihrer Umgebung fühlen.
Man kann leicht erkennen, dass ihre Absichten wirklich gut und rein sind und deshalb öffnen sich die anderen Menschen ihnen gerne. Sie sind tolle Zuhörer, richtige Empathen und äußerst beliebt in ihren sozialen Kreisen.
Das haben sie aber auch ihren Organisationsfähigkeiten bedanken. Die Konsul-Persönlichkeit wird manchmal auch als die Gastgeber Persönlichkeit beschrieben.
Und das sind ESFJs wirklich – perfekte Gastgeber, die sich um die Bedürfnisse jedes einzelnen Gastes kümmern. Leider vergessen sie dabei manchmal ihre eigenen Bedürfnisse.
Über sich selbst glauben sie, dass sie äußerst moralisch sind. Ihr Wertesystem ist alles andere als flexibel.
Für andere Menschen bedeutet das, dass sie manchmal intolerant sind. Sie neigen dazu, den Regeln blind zu folgen, ohne sie zu hinterfragen.
Deshalb kann es ein Problem sein, wenn sie in einer konservativen Umgebung aufgezogen wurden. Sie können vielleicht zum Beispiel etwas altmodische und sogar offensive Meinungen über Religion, Moral oder Geschlechterrollen haben, ohne dabei wirklich etwas Böses zu meinen.
Sie mögen einfach keine Veränderungen, bleiben in ihrer Komfortzone und hinterfragen ihren Moralkodex nicht. Sie neigen dazu, etwas kontrollierend und sogar manipulativ zu sein, da sie glauben, dass ihr Weg der einzig richtige ist.
Tipps für ESFJ-Persönlichkeit
Es gibt keinen sozusagen ultimativen Persönlichkeitstyp, der besser als die anderen ist. Genauso gibt es auch keinen Persönlichkeitstyp, der seine Persönlichkeit nicht weiterentwickeln könnte.
Falls du der ESFJ-Persönlichkeitstyp bist, habe ich für dich einige Tipps, was du in deinem Leben verbessern könntest.
1. Nimm dir Zeit für dich selbst
Ja, du bist ein wunderbarer Mitmensch. Du hast die wunderschöne Fähigkeit, die Gefühle und die Bedürfnisse anderer zu erkennen.
Aber du bleibst nicht beim bloßen Erkennen. Du handelst. Du möchtest für jede Person da sein und ihr helfen.
Das ist wirklich toll. Ich weiß auch, dass es dich erfüllt, der Beschützer der Schwachen und der Held derer, die in Not sind, zu sein.
Aber da gibt es noch eine Person, die deine Zeit und deine Hilfe braucht. Das bist du.
Du wirst nicht ewig die Energie haben, dich für die Bedürfnisse anderer zu kümmern, wenn du dich nicht auch um dich selbst kümmerst.
Es kann für dich wie verschwendete Zeit aussehen, aber glaub mir, wenn du dich selbst nicht wohlfühlst, kannst du auch nicht für andere da sein.
Lass nicht zu, zum Ende deiner Kräfte zu kommen, bevor du an dich selbst denkst. Selbstfürsorge sollte ein wichtiger Teil deines Lebens sein, genauso wichtig wie die Sorge um andere Menschen.
2. Lerne, mit Kritik umzugehen
Natürlich mögen es die meisten Menschen, geliebt zu werden. Menschen, mit einer ESFJ-Persönlichkeit, gehen aber einen Schritt weiter.
Sie brauchen die Anerkennung und die Bewunderung der anderen wie die Luft zum Atmen. Ihr Selbstwert basiert auf der Meinung der anderen Menschen.
Das kann aber ziemlich gefährlich sein. Nämlich, obwohl sie die besten Absichten haben und gerne helfen, werden sie ab und zu auf Kritik stoßen.
Diese kann dann für sie eine richtige Vernichtungskraft bedeuten. Deshalb ist es für Menschen mit einer ESFJ-Persönlichkeit sehr wichtig, zu lernen, mit Kritik umzugehen.
Am besten gelingt ihnen das, wenn sie an ihrer Selbstliebe und ihrem Selbstwertgefühl arbeiten. Wenn sie einsehen, wie wertvoll und einzigartig sie sind, wenn sie lernen, sich selbst zu lieben, wird ihnen Kritik von außen nichts mehr bedeuten.
3. Übergib mal die Kontrolle
Personen mit einer ESFJ-Persönlichkeit sind zielorientiert und organisiert. Egal ob es sich um ihr persönliches Leben oder ihren Beruf handelt, haben sie alles schon geplant und mögen keine Überraschungen.
Aus einer Sicht bedeutet das, dass sie äußerst zuverlässig sind, dass man mit ihnen rechnen kann und dass sie loyal sind. Sie machen keine falschen Versprechungen und man kann ihnen 100 % glauben, wenn man etwas mit ihnen vereinbart.
Aber sie sind misstrauisch. Sie glauben nicht, dass andere Menschen den Job oder die Aufgabe, egal wie klein und unwichtig sie ist, genauso gut erledigen würden, wie sie selbst.
Das kann dann zu Problemen führen. Im privaten Leben wie auch im beruflichen Sinne.
Vielleicht kommt dein Bedürfnis, alles zu kontrollieren als Folge einer Verlustangst. Auch wenn es so ist, musst du wissen, dass du gerade durch Kontrolle und Manipulation viel mehr riskierst, als wenn du sie einfach mal loslässt und jemand anderem übergibst.
4. Du kannst nicht jeden retten
Es ist wunderbar, dass du Menschen helfen möchtest und dass du dich in der Rolle des Beschützers so wohlfühlst. Aber das darf nicht deine einzige Rolle im Leben sein.
Die Wahrheit ist nämlich, du kannst nicht jeder Person helfen und jede Person retten. Egal, wie sehr du das möchtest und wie sehr du dazu bereit bist.
Einige Menschen möchten einfach nicht gerettet werden. Und da kann man nichts machen.
Wenn du anfängst, ihren Verlust, als deinen eigenen zu sehen, wenn du anfängst zu glauben, dass du nicht genug gegeben hast, wirst du nur dir selbst Probleme verursachen.
Keiner sagt, dass du auch nicht weiterhin empathisch und fürsorglich sein solltest, aber lerne, wo deine Grenzen sind, was in deiner Macht ist und was nicht. Beschütze dich selbst.
5. Öffne dich neuen Möglichkeiten
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du als eine Konsul-Persönlichkeit einen Plan für die nächste Woche hast, aber auch einen 5-Jahres und einen 10-Jahres Plan.
Du weißt aber, wie man so schön sagt: „Der Mensch plant, Gott (das Schicksal) lacht.“ Manchmal läuft nicht alles nach Plan, egal wie gut der Plan war.
Wenn es in deinem Leben dazu kommt, kann das für dich ziemlich unangenehm werden. Es kann sein, dass du dich total verlierst und nicht mehr weiterweißt, da alles, was du vorhattest, nicht mehr möglich ist.
In diesem Moment musst du daran denken, dass jedes Ende auch ein Neubeginn ist. Vielleicht wird es sogar besser sein, als du es geplant hast.
Fazit: Obwohl jeder Mensch einzigartig ist, haben wir gewisse Charaktereigenschaften, die wir mit anderen Menschen teilen. Je nach diesen Eigenschaften können wir unseren Persönlichkeitstyp entdecken.
Jeder von den 16 Persönlichkeitstypen nach dem Myers-Briggs Typenindikator (MBTI) hat seine eigenen Stärken und Schwächen. So auch die Konsul-Persönlichkeit.
Zu den Stärken der ESFJ-Persönlichkeit gehört, dass diese Menschen sehr beliebt und extrovertiert sind und dass sie gerne anderen Menschen helfen. Sie bevorzugen ein organisiertes und geplantes Leben, was eigentlich nicht schlimm ist, wenn sie dabei nicht auf Manipulation zugreifen und versuchen, andere Menschen zu kontrollieren.
Seine eigenen Schwächen zu kennen, bedeutet aber auch, dass man an diesen arbeiten kann und sich als Mensch weiterentwickeln kann.