Wie lange habe ich nur auf dich gewartet? Wie lange habe ich nur darauf gehofft, dass du mich siehst und hörst.
Ich dachte, wenn ich nur genug Liebe gebe, würdest du irgendwann zurücksehen.
Alles, was du wolltest, habe ich dir gegeben. Doch für dich war auch das nicht genug.
Du gabst mir immer wieder Versprechen und Krümel deiner Aufmerksamkeit, um mich hoffnungsvoll und naiv an dich zu binden.
Doch was darauf folgte, waren keine Taten, keine Liebe und Romantik, sondern deine eiskalte Ignoranz.
Siehst du, erst jetzt sehe ich ein, dass du nie vorhattest, dich an mich zu binden und ein Herz in meine Hände zu legen. Du beschüttetest mich mit leeren Worten – jedes Mal, wenn ich gehen wollte.
Um mich danach zu ignorieren, abzulehnen und dein kaltes Spiel mit meinen Gefühlen zu spielen.
Doch genau dafür möchte ich dir heute danken – denn deine Ignoranz wurde zu meiner Freiheit.
Aus Liebe wurde Ignoranz
Ich kann euch, liebe Leserinnen, nichts vormachen. Es gab keinen großen Streit zwischen uns, es gab auch keinen Knall oder ein offensichtliches Problem, auf das ich mit dem Finger hätte zeigen können.
Manchmal stirbt Liebe nicht in einem Moment, sondern verblasst in tausend kleinen Augenblicken.
Es begann alles still, leise und schleichend. Aber es änderte sich alles.
Zunächst bemerkte ich, dass er mir immer weniger zu sagen hatte. Früher, in den Stunden, die mit unserem Lachen und Spaß gefüllt waren, war plötzlich Stille.
Er antwortete nur noch auf meine Fragen, es interessierte ihn nicht mehr, was es Neues bei mir gab. Seine Sätze wurden immer kürzer und sein Verhalten mir gegenüber zunehmend genervt.
Kennst du den Blick, den dir ein verliebter Mann gibt – und du weißt, dass er bei dir ist, für immer?
Genau diesen Blick gab es in seinen Augen nicht mehr. Er war verloren, irgendwo zwischen unserem Liebesgeflüster und der Dunkelheit, in der wir uns nun befanden.
Mit jedem Tag erblasste sein Interesse immer mehr. Keine Anrufe, keine Nachrichten und auch keine Berührungen.
Ich war in seinen Augen nun ein Störfaktor – an dem er jedoch als Plan B gerne festhalten wollte.
Und so begann seine Ignoranz, respektloses Verhalten – und damit auch mein Schmerz.
Das Warten, das Hoffen, das Schweigen
Jetzt weiß ich, dass meine größte Lüge an mich selbst war, dass ich dachte, ich könnte etwas ändern. Ich war fest entschlossen, dass ich uns und unsere Beziehung reparieren wollte.
Ich klammerte mich an Erinnerungen, die längst Vergangenheit waren – nicht an die Realität, die mich Tag für Tag verletzte.
Auch dann, als du mich gedemütigt, manipuliert und ignoriert hast. Ich dachte allzu gerne an die früheren Tage, als du mich noch geliebt und respektiert hast.
Das wollte ich unbedingt wiederhaben!
Was ich also tat? Alles erdenklich Mögliche.
Du weißt ganz genau, wie oft ich nach Ausreden und Entschuldigungen für dich gesucht habe.
Ich habe mit allen Mitteln gekämpft – und wenn du ganz ehrlich zu dir bist, dann weißt du, dass es so war.
Ich wollte mich deinen Launen und Bedürfnissen anpassen, habe mich erklärt und entschuldigt – auch dann, wenn ich eigentlich nichts falsch gemacht hatte.
Ich legte meine Wünsche und Bedürfnisse in die hinterste Bank und wollte dir zeigen, dass ich für dich da bin und alles für uns tun würde.
Es war nicht meine Schuld – du hast es mich nur glauben lassen.
Du hattest nämlich schon lange deine Entscheidung getroffen. Dein stilles Aufgeben hat mich zum Verzweifeln gebracht.
Du hast meinen Schmerz genau gesehen – und hattest nicht mal den Anstand, mir offen zu sagen, was Sache ist. Du hast mich einfach in der Ungewissheit zurückgelassen.
Das Spiel mit meinen Gefühlen war dir egal. Du hast sie ignoriert und eiskalt an dir abprallen lassen.
Der Moment, der mir die Augen öffnete
Ich war an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr konnte.
Mit Tränen in den Augen wollte ich einen letzten Versuch wagen und mit dir zusammen alle Karten auf den Tisch legen.
Du sahst mich an und hast mir eiskalt gesagt: „Hast du wieder einen dramatischen Moment?“
Und es war genug. Diese Worte sagten mir laut und deutlich alles, was ich seit Monaten versucht hatte zu ignorieren.
Ich wusste in diesem Moment: Wer meine Gefühle verspottet, wird mein Herz nie halten können.
Deine Worte wurden endlich zu meinem Weckruf.
Als du mir nach diesem Satz den Rücken zugekehrt hast und rausgegangen bist, verließ auch mein Herz für immer all das, an dem ich so lange verzweifelt festgehalten hatte.
Ich brauchte diesen Moment. Ich brauchte diese Klarheit.
Deine Taten und Ignoranz zeigten mir, wer du wirklich bist. Ich konnte endlich das Bild von dir als perfektem Mann begraben und mich mit der Realität abfinden.
So sehr sie mir auch wehtat.
Danke.
Aus deiner Ignoranz wurde meine Befreiung
Und so begann meine Erlösung.
Deine Ignoranz war nun nicht mehr mein Gefängnis – sie wurde zu meiner Befreiung.
Schritt für Schritt. Wort für Wort. Atemzug für Atemzug.
Ich befreite mich endlich von den Fesseln unserer toxischen Beziehung und konnte die Reise zu mir selbst antreten.
Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich mich mit dir komplett aufgegeben hatte. Ich wollte mich so sehr dir und deinen Bedürfnissen anpassen, dass ich mich selbst kaum noch im Spiegel wiedererkannte.
Nun stand ich da – allein. Ich musste der Wahrheit ins Gesicht sehen und endlich einen neuen Weg einschlagen.
Also tat ich es.
Es war nicht einfach und auch nicht schmerzlos, aber ich musste es für mich tun.
Ich musste heilen und wieder an mich selbst glauben. Ich musste wieder lernen, mich selbst zu lieben – so wie ich bin, und nicht so, wie du mich lieber gehabt hättest.
Ich war nämlich genug. Ich hatte es nur an deiner Seite vergessen. Also habe ich mir selbst versprochen, für mich alles wieder gutzumachen.
Ich wollte mein Leben wieder leben, mich freuen, lachen und glücklich sein.
Ich bin es leid, für Liebe zu kämpfen. Denn heute weiß ich: Wahre Liebe wird zu mir kommen.
Ich werde nicht um sie betteln – und ich werde sie auch nicht versuchen zu erzwingen.
Der Mann, der meinen Wert nicht sieht, hat mich auch nicht verdient.
Also nochmals: Danke.
Denn deine Ignoranz hat mir das Leben gerettet.