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Willst du gelten, mach dich selten! Aber was dann?

Willst du gelten, mach dich selten! Aber was dann?

Dass ein vierblättriges Kleeblatt Glück bringt, ist doch bekannt. Aber wie oft hast du eines gesehen? Hast du je versucht, auf einer Wiese eines zu finden?

Es ist wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Und gerade das macht es so besonders. Die Tatsache, dass ein vierblättriges Kleeblatt so selten ist, dass man es so schwer in der Natur findet, erhört seinen Wert.

Glück zu haben, ist etwas Besonderes, etwas Wichtiges. Ein häufiger Gegenstand kann doch kein Glück symbolisieren.

Stell dir vor, irgendein Blatt von irgendeinem Baum ist ein Glücksbringer. Geht nicht, nicht wahr? Nur etwas, was selten ist, kann solch eine große Bedeutung haben.

Gerade daher kommt die Idee, dass man sich auch in der Liebe selten machen soll, um zu gelten, bzw. um wichtig und wertvoll zu sein.

Wenn man immer da ist, immer zur Verfügung steht, wird geglaubt, dass man langweilig und uninteressant ist.

Ist es aber wirklich so? Heute erfährst du die Wahrheit, ob sich selten machen in einer Beziehung wirklich lohnt. Du musst nur weiterlesen.

Willst du gelten, mach dich selten – Warum funktioniert es?

Es liegt einfach in der Psychologie der Menschen, dass sie gerade das möchten, das schwer zu bekommen ist. Wenn etwas selten ist, hat es mehr Wert als etwas, was immer verfügbar ist.

Diese Idee wird schon lange im Marketing benutzt. Es wird das Knappheitsprinzip genannt. Wie oft hast du gehört Nur noch heute können wir Ihnen diesen besonderen Preis anbieten oder Nur noch drei Artikel übrig?

Wir glauben dann, dass wir irgendetwas verlieren, wenn wir dieses besondere Angebot nicht ausnutzen. Was eigentlich komisch ist, nämlich wie können wir etwas, was wir nie hatten, verlieren?

Dasselbe Prinzip können wir bei verschiedenen Limited Editions sehen. Wenn wir hören, dass von etwas nur 500 Stück vorhanden sind, obwohl es eigentlich nur zum Beispiel eine andere Farbe hat als das Übliche, möchten wir es haben.

Da wir dieses besondere Stück haben, glauben wir, dass wir selbst auch besonders sind. Wir sind einzigartig, wir unterscheiden uns von dem Rest.

Weltweit verschwenden Menschen Geld für ihre persönlichen Kollektionen. Alles wird gesammelt, von Bildern bekannter Künstler bis zu Spielzeugen aus Kinder Überraschungseiern.

Jemand, der kein Sammler ist, versteht das kaum. Er sieht den Wert dieser Sachen nicht, aber für die Sammler ist ihre Sammlung sehr wichtig.

Besonders, wenn sie wissen, dass es irgendwo da draußen ein ganz besonderes seltenes Stück gibt, das noch nicht Teil ihrer Kollektion ist.

Sie suchen dann nach diesem bestimmten Stück, sie verhandeln den Preis, sie machen sich Sorgen, ob etwas beim Transport passiert und wenn sie es endlich haben, erleben sie eine riesige Freude.

Kein anderer Mensch hat es, es gehört ihnen. Etwas, was so besonders, so einzigartig und so wertvoll ist, können sie ihres nennen.

Wenn einem eine Sache so viel Glück bringen kann, wie viel Glück kann dann eine besondere, einzigartige und wertvolle Person bringen? Sollte dieses Glück nicht noch größer sein? Sollte man solch eine Person nicht ständig suchen?

Und wie kann man wissen, dass jemand solch eine Person ist? Na ja, da sie selten ist…

Willst du gelten, mach dich selten…

Ist das wirklich das Geheimnis der Partnersuche? Ist es wirklich so leicht? Funktioniert es auch bei Menschen? Oder nicht?

Na ja, teilweise.

Ein Teil des Geheimnisses, sich bei der Partnersuche selten zu machen, liegt in der Evolution. Wir leben doch heutzutage ganz anders als unsere Vorfahren, aber ein Teil von ihnen lebt immer noch in uns.

Die meisten Leute und besonders Männer haben immer noch einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Denk nur einen Moment über das Wort erobern nach.

Man kann zum Beispiel eine Frau, aber auch eine Stadt erobern, nicht wahr? Ist das nicht interessant?

Erobern bedeutet also einen gewissen Widerstand, etwas, was nicht so leicht zu bekommen ist, das nicht vom Himmel fällt. Und gerade deshalb ist es einfach mal interessanter, weil man sich bemühen muss.

Wenn man sich die Situation so ansieht, ist es logisch, dass sich selten zu machen und schwer zu erobern sein eigentlich funktionieren sollte. Man weckt so den Jagdinstinkt und das Interesse der anderen Person.

Der zweite Teil, warum diese Strategie erfolgreich sein kann, liegt darin, dass die meisten Menschen ihre Freiheit schätzen.

Klar, sie möchten einen Partner haben, aber oft möchten sie nicht ihr ganzes Leben ändern, um Platz für diese Person zu machen. Jemanden mit seiner Anwesenheit zu erdrücken, ist nicht der richtige Weg zu seinem Herzen.

Also man muss doch zugeben, dass die alte Weisheit Willst du gelten, mach dich selten doch einen Funken Wahrheit besitzt und funktionieren kann.

Kann es aber auch zu gut funktionieren?

Willst du gelten, mach dich selten – Was, wenn es zu gut funktioniert?

Stell dir mal vor, du hast jemanden kennengelernt, der dir gefällt. Du glaubst, dein Schwarm oder deine Angebetete ist die perfekte Person für dich.

Schon vom ersten Moment an glaubst du, er oder sie ist etwas ganz Besonderes. Jetzt musst du nur ihn oder sie davon überzeugen, wie besonders du bist.

Ihr beginnt zu flirten und du willst unbedingt eine Beziehung mit dieser Person. Dein Liebesleben war lange genug langweilig und jetzt ist es Zeit für eine Veränderung.

Du bist bereit, irgendetwas zu unternehmen, um eine Beziehung anzufangen. Nicht mal Spielchen sind ausgeschlossen.

Du versuchst es sogar mit dieser „sich selten machen“-Strategie. Du hast ja nichts zu verlieren. Du zeigst ein bisschen Interesse, aber dann zeigst du ihm die kalte Schulter.

Du flirtest mit ihm, aber du zeigst Interesse auch für andere Männer. Er ist sich nicht ganz sicher, was du über ihn denkst, aber er macht weiter mit.

Nach dem Flirten kommt für euch die Kennenlernphase. Du machst weiter mit deinem Spielchen, da es anscheinend funktioniert.

Du meldest dich nicht oft, du antwortest nicht gleich auf seine Nachrichten, du lässt in einfach mal zappeln. Auch wenn er sich mit dir treffen möchte, hast du oft eine Ausrede. Immer hast du etwas zu erledigen oder du hast schon eine Verabredung.

Du machst alles, um mysteriös und interessant zu bleiben. Eine Weile gelingt dir dieses Spielchen, du bist diejenige, die entscheidet, wie oft ihr kommuniziert, wie oft ihr euch seht. Du bist die Regisseurin in dieser Beziehung.

Vielleicht fragst du dich sogar, warum du das nicht schon früher versucht hast, wenn es so leicht ist und so gut funktioniert.

Auf einmal sagt er dir, er möchte eine ernsthafte Beziehung mit dir. Er liebt dich, so wie du bist. Ihm gefällt, wie locker du bist und wie viel Freiheit ihr habt.

Du hast es geschafft, er ist in dich verliebt. Oder in die Version von dir, die du ihm serviert hast. Ihm gefällt die Eiskönigin, die du eigentlich nicht bist.

Was jetzt? Machst du jetzt auch weiter mit deinem Spielchen? Wie lange glaubst du, kannst du das aushalten? Was, wenn er die Liebe deines Lebens ist? Planst du, dein ganzes Leben lang ihm etwas vorzumachen?

Hat sich deine Mühe gelohnt? Oder sagt dir dein Bauchgefühl, dass du einen Fehler gemacht hast? Würdest du jetzt zurückgehen und etwas ändern?

Willst du gelten, mach dich selten – Die richtige Balance finden

Also nicht nur, dass die alte Weisheit funktioniert, sie kann sogar zu gut funktionieren. Soll man es dann überhaupt damit versuchen? Lohn es sich zu riskieren?

Ja, da es doch funktioniert, kannst du es damit versuchen, aber du musst sozusagen die richtige Dosierung finden. Die richtige Mischung zwischen Interesse zeigen und Interesse wecken.

Am Anfang beim Flirten sind Spielchen erlaubt. Du weißt, wie man sagt, in der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt ?

Begrenzen wir aber die Spielchen nur auf den Anfang. Interesse zeigen und dann verschwinden, um den Jagdinstinkt zu wecken, kann sehr erfolgreich sein und es kann ein Teil deiner Strategie, deinen Schwarm zu erobern, sein.

Die Kennenlern-Phase ist aber schon etwas anderes. Wie der Name sagt, ist es eine Zeit, in der ihr einander besser kennenlernen solltet.

Das ist schon die Zeit, in der du dein wahres Gesicht zeigen solltest. Ja, du riskierst, dass du ihm vielleicht nicht gefällst, aber ohne Risiko gibt’s auch keinen Gewinn.

Viel schlimmer, als dass du ihm nicht gefallen könntest, ist, dass ihm etwas, was du vorspielst gefällt. Eine Lüge.

Offenheit und Vertrauen sind sehr wichtig für eine Beziehung. Eine Beziehung, die auf Unehrlichkeit beruht, kann nie erfolgreich und glücklich sein.

Die eine Sache, die du aber auch in einer Beziehung machen kannst und die man unter „sich selten machen“ verstehen kann, ist dein eigenes Ich zu behalten und eine gewisse Freiheit.

Zweisamkeit ist etwas wunderbares, aber Zeit für dich selbst kann ebenso gut sein und du brauchst sie auch ab und zu.

Viele Pärchen machen den Fehler, dass sie am Anfang die ganze Zeit zusammen verbringen. Sie können es nicht erwarten, bis sie einander wiedersehen, sodass sie einander gar nicht verlassen. Sie trennen sich kaum.

Sie machen alles zusammen, sie gehen überall zusammen hin und teilen jedes Stückchen ihres Lebens miteinander. Du kennst wahrscheinlich zumindest ein Pärchen, das sich so benimmt.

Vielleicht haben sie sogar ein gemeinsames Profil in den Social-Media.

Obwohl das am Anfang auch süß aussehen kann und man es einfach mit einer starken Anziehungskraft erklärt und der ersten Verliebtheit, kann es nach einer Weile ein bisschen zu viel sein.

Die erste Verliebtheit lässt nach einer Weile nach, man braucht etwas Zeit für sich und alles, was früher süß war, wird auf einmal ein bisschen anstrengend.

Also offen sein, seinem Partner sein wahres Gesicht zeigen und ab und zu etwas Auszeit nur für sich selbst nehmen ist eigentlich das Geheimnis hinter einer erfolgreichen Beziehung.

Ist doch nicht schwer, oder? Viel besser als ein Leben lang Spielchen zu spielen