Das Leben besteht aus guten wie auch aus schlechten Zeiten. Krankheit, Verlust und Todesfälle kann man einfach nicht vermeiden.
Es ist nicht leicht, durch diese Zeiten zu gehen. Es ist aber auch nicht leicht, zu sehen, dass jemand, den wir lieben, durch diese geht.
Wir möchten dann helfen. Wir möchten zeigen, dass man auf uns zählen kann. Aber manchmal wissen wir einfach nicht wie.
Hast du das auch schon mal erlebt? Diese Hilflosigkeit, wenn du eigentlich Hilfe anbieten möchtest.
Wenn ja, dann bist du nicht allein. Wir alle finden uns vor einer Wand wieder, wenn es zu gewissen Themen kommt und wir wissen nicht, wie wir weitermachen sollen.
Schwere Krankheiten und Todesfälle sind einige von ihnen. Egal ob man 7, 17 oder 77 Jahre alt ist, es ist schwer, in diesen Momenten die richtigen Worte zu finden, um sein Beileid zu äußern.
Deshalb schreibe ich diesen Artikel.
Hier findest du einige Sprüche, die man häufig in diesen Situationen benutzt, die man aber lieber vermeiden sollte und du findest auch Tipps, wie du hilfreich sein kannst, wenn deine geliebte Person durch eine schwere Zeit geht.
Trost spenden – Sprüche, die man besser nicht sagt
Es gibt einige Sätze, über die man glaubt, dass sie richtige tröstende Worte sind und dass sie helfen werden. Man hat eine gute Absicht, wenn man sie sagt.
Man hat sie schon so oft gesagt oder selber gehört, dass man glaubt, das sind gerade die richtigen Worte für diese Situation, aber eigentlich sollte man sie besser nicht sagen. Das sind die nächsten Sprüche:
1. Ich weiß, wie es dir geht.
Mit diesen Worten versucht man Mitleid zu zeigen. Man möchte sagen, dass man auch in einer ähnlichen oder gleichen Situation war und deshalb weiß, wie die Betroffene sich fühlt.
Wir vergessen hier aber, dass jede Person individuell und einzigartig ist. Jeder reagiert auf seine eigene Art und Weise auf schlechte Nachrichten.
Die einen müssen sich erst mal gut ausweinen und möchten allein sein und die anderen wollen unter Menschen sein und sich mit irgendwas beschäftigen. Einige möchten über ihr Unglück reden, die anderen lieber nicht.
Deshalb ist es wichtig, nicht anzunehmen, dass diese Person sich gleich benimmt und die gleichen Gefühle hat, wie wir in einer ähnlichen oder gleichen Situation.
2. Zumindest ist es nicht…
Ja, wir alle wissen, dass Leid und Trauer ein Teil des Lebens ist. Wir wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die etwas Schlimmes erlebt haben.
Normalerweise wissen wir auch, dass es immer schlimmer sein könnte. Aber in diesem Moment ist es das Schlimmste, das wir uns vorstellen können.
Jemandem zu sagen, dass es auch schlimmer sein könnte, ist, wie ihm zu sagen, dass er in seiner Trauer übertreibt. Ich bin mir sicher, so etwas möchtest du niemandem sagen, sodass es besser ist, auch diesen Spruch zu überspringen.
3. Kopf hoch, es ist nicht das Ende der Welt.
Vielleicht ist es nicht das Ende deiner Welt oder DER Welt, aber es ist ganz bestimmt das Ende EINER Welt. Man muss verstehen, dass sich das Leben für die trauernde Person völlig ändert.
Alles, was man wusste, alles, was einem bekannt war, alles, was man für selbstverständlich gehalten hat, gibt’s nicht mehr. Man muss sich ein neues Leben schaffen.
Ein Leben, in dem man krank ist oder ein Leben ohne einen geliebten Menschen. Und natürlich ist es das Ende der Welt. Einer persönlichen Welt.
Man sollte nie versuchen, Gefühle herunterzuspielen. Nicht die eigenen und auch nicht die Gefühle eines anderen Menschen.
4. Ach du Arme/Armer, ich weiß nicht, wie du es aushältst.
Dieser Satz ist das Gegenteil von Ich weiß, wie es dir geht. In diesem Fall, versucht man nicht, jemandem zu sagen, dass man auch etwas Schlimmes erlebt hat, sondern dass man sich solch ein großes Unglück nicht mal vorstellen kann.
Diesen Spruch sollte man aus zwei Gründen nicht sagen. Der erste Grund ist, dass die trauernde Person wahrscheinlich auch selber nicht weiß, wie sie es aushält und kann es dir bestimmt auch nicht erklären.
Der zweite Grund, warum dieser Satz nicht okay ist, ist, weil man aus diesem Satz das Gefühl bekommt, dass unser eigenes Beileid irgendwie stärker ist, als die Trauer der betroffenen Person.
Auch wenn es eine dir wirklich nahestehende Person ist, die durch eine schwere Zeit geht, sind deine Gefühle bestimmt nicht stärker, als die Gefühle des Betroffenen.
5. Du musst jetzt stark sein.
Dieser Satz hört sich ein bisschen an, als ob man jemandem sagt, Du darfst jetzt nicht weinen, du darfst jetzt nicht deine Gefühle zeigen. Irgendwie wird immer noch geglaubt, das Gefühle zuzulassen, schwach sein, bedeutet.
Und das ist es auf keinen Fall. Man braucht viel mehr Stärke, um seine Gefühle zu erlauben und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, als um sie zu unterdrücken.
Also, obwohl du es vielleicht gut meinst, ist es besser, diesen Spruch zu vermeiden. Sag einfach mal, dass alle Gefühle, die man in diesem Moment fühlt, okay sind, egal ob es Trauer, Zweifel oder sogar Wut ist.
9 Tipps, wie man richtig Trost spenden kann
Wenn es zu schweren Zeiten kommt, fühlen sich die meisten Menschen hilflos. Man weiß nicht, wie man sich selbst benehmen sollte und auch nicht, wie man den anderen Menschen diese Zeit leichter machen kann.
Hier sind einige Tipps, die dir helfen werden in deinem Umgang mit verzweifelten Menschen, die deine Hilfe und deine Mitgefühle brauchen.
1. Sei da
Wenn jemand, der uns wichtig ist, durch eine schwere Zeit geht, ist das Erste und Wichtigste, dass wir machen können, bei ihm zu sein.
Wenn es wirklich nicht möglich ist, kannst du vielleicht anrufen, aber eine persönliche Begegnung zeigt viel mehr Mitgefühl.
Das eine, was man auf jeden Fall vermeiden sollte, ist, Trost per Nachricht zu spenden. Du kannst vielleicht eine Nachricht schreiben, die sagt Ich habe gehört, was passiert ist, ich möchte dich anrufen, wann ist eine gute Zeit für einen Anruf?
Mithilfe von Nachrichten kannst du auch später in Kontakt bleiben, aber wenn du erst über das Unglück deiner geliebten Person hörst, wäre es gut, so schnell wie möglich, zu ihr zu eilen.
2. Informiere dich
Wenn du nicht die erste Person bist, die über das Geschehene erfahren hat, ist es gut, sich ein bisschen näher bei jemandem zu informieren.
Wenn wir durch eine schwere Zeit gehen, ist es manchmal schwer, wenn man immer wieder jeder Person erzählen muss, wie es dazu gekommen ist.
Jedes Mal spielt man sich dabei die ganze Situation im Kopf ab und man muss es wieder durchleben. Das kann sehr schwer sein.
Einige Menschen möchten überhaupt nicht zu viel über das Geschehene reden, sie müssen es zuerst allein akzeptieren. Und man sollte sie auch nicht dazu zwingen.
3. Melde es weiter
Ich habe Krebs oder Mein Vater ist gestorben ist nicht etwas, das man leicht sagt. Versuche dir mal vorzustellen, wie es ist, es den ganzen Tag anderen Menschen zu melden.
Deshalb ist es eine gute Idee, zumindest einen Teil davon zu übernehmen. Bei einer Krankheit muss man natürlich erst sicher sein, dass die betroffene Person bereit ist, es weiter zu teilen.
Bei einem Todesfall ist es etwas anders, da muss man einfach die Information weitergeben. Frag mal, ob jemand schon die Kollegen und den Chef des Trauerendes angerufen hat, um zu sagen, dass er ein paar Tage frei braucht.
Wissen all die anderen Freunde schon Bescheid? Wenn nicht, kannst du diese Aufgaben übernehmen.
4. Fragen anstatt Vermutungen
Das Beste, was du in solch einer Situation machen kannst, ist einfach mal zu fragen Wie fühlst du dich? Weitere Fragen, die in diesem Moment gut sind, sind:
• Möchtest du jetzt mit all diesen Leuten sein?
• Möchtest du dich ein bisschen ausruhen?
• Hast du überhaupt geschlafen und gegessen?
Anzunehmen, dass die Person eigentlich okay ist und nichts braucht, weil sie nichts verlangt, ist ein Fehler. Die meisten Menschen erleben einen großen Schock, wenn es zu Schicksalsschlägen kommt und sie können nicht klar denken.
Man muss sie dann auch an die banalsten Sachen, wie dass sie Schlaf und Ernährung brauchen, erinnern.
5. Sei ehrlich
Ich weiß nicht, was ich dir sagen kann, ich finde keine tröstenden Worte, aber ich bin hier für dich. So leicht kann es sein.
Du kannst versuchen irgendwelche Lebensweisheiten, die zu dieser Situation passen, zu finden, aber wenn sie nicht wirklich aus deinem Herz kommen, bedeuten sie nicht viel.
Es ist dann besser, einfach zu sagen, dass man nicht weiß, was man sagen sollte.
Ehrlich zu sein ist immer eine gute Wahl und deine geliebten Menschen werden deine Ehrlichkeit zu schätzen wissen.
6. Nonverbaler Trost
Manchmal muss man auch nichts sagen. Manchmal gibt es keine richtigen Worte.
Einige Menschen wissen auch, dass wir für sie da sind, auch wenn wir nichts sagen. Manchmal ist es genug, jemanden in den Arm zu nehmen, ihre Hand zu halten oder einfach bei ihnen zu stehen, wenn sie durch eine schwere Zeit gehen.
Als die Mutter meines damaligen besten Freunds gestorben ist, wollte er nicht viel reden, aber er sagte, wir könnten eine Fahrt machen. Er fuhr ziellos durch die Stadt für mehr als eine Stunde und sagte mir am Ende, dass er gerade so etwas brauchte.
Manchmal braucht man keine tröstenden Worte. Man muss nur wissen, dass man nicht allein ist.
7. Aktive Hilfe
Ein Fehler, den viele Menschen machen, wenn es zum Trost spenden kommt, ist, dass sie sagen Ich bin für dich da, was immer du brauchst, gib mir Bescheid.
Obwohl es gut gemeint ist, gibt es auch eine bessere Art, wie man da sein kann und diese ist, einfach Mal Aufgaben zu übernehmen.
Nach Schicksalsschlägen erleben die meisten Leute einen großen Schock und sie wissen manchmal auch nicht, was sie in diesem Moment brauchen. Auch wenn sie es wissen, möchten sie keine Last sein.
Deshalb ist es viel besser, dass du einfach mal Aufgaben übernimmst. Natürlich solltest du es mit dem Betroffenem besprechen, aber warte nicht, bis er dich um etwas fragt, sondern frag ihn selber, ob man dies oder das erledigen sollte.
Beispiele für Aufgaben, wenn es sich um eine Krankheit handelt:
• Einen Arzt für eine zweite Meinung finden
• Unterstützung-Gruppen suchen
• Zur Therapie fahren
• Haushaltsaufgaben übernehmen
Beispiele für Aufgaben, wenn es sich um einen Todesfall handelt:
• Anderen Menschen melden
• Überprüfen, ob die Hinterbliebene passende Kleidung für die Beerdigung haben (ein Online-Shop ist eine gute Idee, so muss man nicht mal das Haus verlassen)
• Etwas zum Essen mitbringen
Wichtig! Suche nach den Anzeichen einer Depression. Hier findest du Tipps, wie man den Weg aus einer Depression finden kann.
8. Gib ihr Zeit
Vielleicht wird es dazu kommen, dass, was immer du machst, deine geliebte Person einfach nicht darauf reagiert. Vielleicht wirst du das Gefühl haben, dass sie nicht mehr so ist, wie früher.
Und das ist sie auch nicht. Ein großes Unglück verändert uns.
Es muss aber nicht die Beziehung, die wir zu dieser Person haben, ändern. Gib ihr einfach etwas Zeit, sei da und erwarte nicht, dass in einer bestimmten Zeit alles wieder „normal“ wird.
Ich bin mir sicher, sie wird es schätzen.
9. Vergiss nicht
Leider ist es oft so bei Schicksalsschlägen – in der ersten Zeit sind alle da, aber nach einiger Zeit macht jeder mit seinem Leben weiter. Gerade, wenn die meisten zu ihrem eigenen Leben zurückkehren, ist es wichtig, dass du da bist.
Melde dich regelmäßig, kümmere dich um die Haushaltspflichten oder, wenn diese Person Kinder hat, nimm sie ab und zu mit, zum Beispiel zu einem Kinobesuch. Glaub mir, das wird viel bedeuten.
Noch etwas, woran du denken solltest, ist, dass nicht alle Tage gleich schwer sind. Der Jahrestag, der Geburtstag der verstorbenen Person oder die ersten Feiertage ohne diese Person, können besonders schwer sein.
An diesen Tagen wird deine geliebte Person ihren Tröster bestimmt brauchen. Finde Zeit für sie.
Trost spendende Sprüche
Wenn du eine Beileidskarte oder eine Karte für eine gute Besserung schreiben möchtest, habe ich einige Vorschläge, was du in diese schreiben kannst.
Trost spenden bei Krankheit
1. Ich habe gehört, dass es Probleme von mehr als einer Art gibt. Einige kommen von vorne und andere von hinten. Aber ich habe mir einen großen Schläger gekauft. Ich bin bereit, verstehen Sie? Jetzt werden meine Probleme Probleme mit mir haben. (Dr. Seuss)
2. An manchen Tagen wird es kein Lied in deinem Herzen geben. Singe trotzdem. (Emory Austin)
3. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
4. Oft muss man stark sein, wenn man etwas verändern möchte. Aber noch stärker muss man sein, wenn man akzeptieren muss, wie es ist, oder warten muss, bis es vorüber ist.
5. Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind winzige Dinge im Vergleich zu dem, was in uns liegt.
6. Wir haben medizinisch und emotional zwei Möglichkeiten: aufgeben oder kämpfen. (Lance Armstrong)
7. Der menschliche Geist ist stärker als alles, was ihm passieren kann. (C.C. Scott)
8. Stärke entsteht in der tiefen Stille langmütiger Herzen; nicht zur Zeit der Freude. (Felicia Hemans)
9. Manchmal muss man Dinge durchgehen und nicht um sie herumgehen.
10. Mut ist nicht das Fehlen von Angst, sondern das Urteil, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst. (Ambrose Redmoon)
11. Haltung ist eine kleine Sache, die einen großen Unterschied macht. (Winston Churchill)
12. Jede schwierige Situation, die du jetzt meisterst, bleibt dir in der Zukunft erspart. (Dalai Lama)
13. Das Leben besteht hauptsächlich aus Schaum und Blase, aber zwei Dinge stehen wie Stein: Freundschaft in den schwierigen Momenten eines anderen und Mut in deinen eigenen. (Prinzessin Diana)
14. Wir können den Wind nicht lenken, aber wir können die Segel einstellen.
15. Das Wichtigste bei Krankheiten ist, niemals den Mut zu verlieren. (Nikolai Lenin)
Mehr aufbauende Sprüche findest du hier.
Trost spenden bei Todesfall
1. Ich bete für dich um Kraft für den Weg, der vor dir liegt.
2. Was weiß ich von deinem Schmerz, was kann ich wissen? Gar nichts. Aber an dich denken werde ich und mitfühlen werde ich, so gut es geht.
3. Deinen Schmerz kann ich dir nicht abnehmen, aber ich will ihn mit dir zu teilen versuchen.
4. Trauerzeit ist nicht nur Schmerz, sondern auch Lächeln, wenn du auf angenehme Erinnerungen stößt. Davon gibt es so viele.
5. Dass du die Ruhe findest, die du jetzt brauchst, um zu trauern: das ist mein Wunsch für dich.
6. Der Unfall hat zweierlei zerstört: Sein Leben und deine Seele. Während auch nichts auf der Welt ihn dir wiederbringt: Deine Seele kann wieder gesunden. Doch es werden für immer Narben bleiben.
7. Was bleibt, ist Dankbarkeit, sie gekannt zu haben, was bleibt, ist Mitgefühl um den Verlust. Was kommt, weiß niemand. Aber möge etwas Gutes kommen – das wünsche ich dir von ganzem Herzen.
8. Es tut so weh, und das macht ganz stumm und klein. Mir tut leid, was du nun erleidest. Ich bin mit dir.
9. Du kannst das Loch, das er hinterlässt, mit Liebe füllen und mit Erinnerung.
10. Deinen Schmerz können wir nicht lindern. Aber wir sind da für dich und denken an dich.
11. Es ist so wenig, was ich für dich tun kann: Eine Kerze habe ich angezündet, sie brennt und ich denke an dich und an deinen Mann.