Um Tango zu tanzen braucht man bekanntlich zwei, doch so ist es auch mit Streitigkeiten, Missverständnissen und Konflikten. Tanzen muss man mit Gefühl, Takt und einem gemeinsamen Rhythmus, bringst du das auch bei Konflikten auf den Tisch?
Wenn es darum geht, dass man sich in Streitigkeiten oder Diskussionen verwickelt, sind wir eigentlich immer alle darauf fokussiert recht zu behalten. Wir möchten unsere Sicht der Dinge ehrlich und offen sagen und auch zeigen.
Danach folgt entweder ein Kompromiss oder wir einigen uns darauf, dass wir uns nicht einigen können. Dabei sollten wir jedoch weiterhin respektvoll und tolerant bleiben. Das sind die Dinge, die auch Konflikte zu einer ganz normalen Situation machen können, ohne das es immer gleich ausartet.
Wenn du aber immer wieder Probleme damit hast, einen Konflikt sinnvoll zu führen, oder dich unverstanden, missverstanden und unfair behandelt fühlst, dann sollte dir das zu denken geben. Gerade wenn du nur schwer gemeinsam Lösungen für Problemsituationen findest oder wegen deiner Passivität sogar gar nicht in der Lage bist einen Konflikt auszutragen, dann könnte das Problem bedauerlicherweise auch an dir liegen.
Hast du schon mal etwas von passiv-aggressivem Verhalten gehört? Worum es sich hier genau handelt, wie du erfahren kannst, ob du passiv-aggressiv bist und die Lösung dazu findest nämlich genau in diesem Artikel.
Bin ich passiv-aggressiv?
Um zu erkennen, ob du auch wirklich passiv-aggressives Verhalten aufweist, möchte ich dir zunächst erklären, worum es sich bei diesem Begriff überhaupt genau handelt.
Es ist nämlich auch heute noch ein Thema, dass Wissenschaftler und Psychologen weltweit zum Nachdenken anregt und Diskussionen entfacht.
Zum ersten Mal wurde passiv-aggressives Verhalten bei Soldaten des Zweiten Weltkrieges dokumentiert. Diese stichelten gegen ihre Vorgesetzten, machten Witze und üble Bemerkungen hinter deren Rücken und gaben an, Befehle nicht gehört oder verstanden zu haben. Ein Widerstand wurde in ihnen bemerkbar, doch diesen zeigten sie nie offen und mit klaren Worten und Taten. (1)
Es erinnerte stellenweise sogar an pubertäres Verhalten, ohne handfeste Taten oder Aussagen, die ihre Unzufriedenheit demonstrieren würden.
Die einfachste Definition dieses Verhaltens lautet: Die passiv-aggressive oder negativistische Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch ein tiefgreifendes Muster negativistischer Einstellungen und passiven Widerstandes gegenüber Anregungen und Leistungsanforderungen, die von anderen Menschen kommen. Betroffene Personen fallen insbesondere durch passive Widerstände gegenüber Anforderungen im sozialen und beruflichen Bereich auf und durch die häufig ungerechtfertigte Annahme, missverstanden, ungerecht behandelt oder übermäßig in die Pflicht genommen zu werden. (1)
Findest du dich in dem wieder, was ich dir bis jetzt über diese Verhaltensform erzählt habe, wieder? Falls du dir noch unsicher bist, dann möchte ich dir hier nun die wichtigsten Zeichen zeigen, dass du passiv-aggressives Verhalten aufweist.
1. Du nutzt Stonewalling
Kann es sein, dass du in Konflikten oft zur Stonewalling-Methode greifst?
Eins der Dinge, die passiv-aggressives Verhalten widerspiegelt, ist ohne jegliche Zweifel die Schweigemethode.
Hier geht es darum, dass man Menschen, die uns unserer Meinung nach Unrecht getan haben, mit Schweigen und Ignorieren bestraft. Damit möchte man bei der anderen Person ein Gefühl der Unsicherheit und Betroffenheit vermitteln und ihnen eine Lektion erteilen.
Die wichtigsten Verhaltensformen des Stonewallings sind:
- Jemanden ignorieren
- Einfach weggehen
- Keine Fragen beantworten
- Eine negative Körperhaltung
- Genervte Reaktionen (etwa Augenrollen oder lautes Ausatmen)
- Nicht zugeben zu wollen, negativ zu sein und Beschuldigungen zu machen, anstatt über das konkrete Problem zu reden.
Und genau das letztere führt auch Studien zufolge auch in Liebesbeziehungen immer wieder zu großen Problemen. (2) Dennoch muss ich hier betonen, dass passiv-aggressives Verhalten in allen Aspekten unseres Lebens zu erkennen ist.
2. Sarkasmus ist dein bester Freund
Menschen, die passiv-aggressiv sind, ist es eigen, Pseudohumor und Sarkasmus in brenzligen Situationen zu nutzen. Damit versuchen sie Dinge, als Witz zu verpacken, die sie eigentlich gar nicht witzig finden und ernst meinen. Und eigentlich weiß das auch jeder.
Ach Spaß, oder doch nicht!?
Das meine ich nicht ernst, oder etwa doch?
Du hast wohl heute deinen Gute-Laune-Becher nicht gefunden!
Dies sind die Sätze, die schmerzenden Worten folgen und mit einem weiten Grinsen im Gesicht aus dir heraus kommen. Erkennst du dich genau an diesem Punkt wieder?
Nutzt du Sarkasmus besonders bei Menschen, die dir nahestehen? Genau dieses Phänomen belegte eine der neueren Studien zu diesem Thema. (3) Die Menschen, die wir am meisten lieben, verletzen wir auch am häufigsten mit unserem Pseudohumor.
Obwohl wir es vielleicht nicht wahrhaben wollen, müssen wir uns im Klaren sein, dass auch Worte Wunden verursachen können, auch dann, wenn wir denken, sie überspielt oder sogar wiedergutgemacht zu haben.
Wenn du denkst, dass du mit einem Lachen davon kommen kannst und dass deine Worte deshalb keine Spuren hinterlassen, musst du wissen, dass das definitiv nicht der Fall ist. Es ist nur eine Art des passiv-aggressiven Verhaltens, mit dem du dir Luft machen möchtest.
3. Du sagst Sachen, die du nicht meinst
Ist jemand passiv-aggressiv, dann sagt oder tut er oft Dinge, mit denen er eigentlich nicht einverstanden ist. Diese Verhaltensweise dient vor allem dazu, möglichen Konflikten auszuweichen und sich mit bestimmten Themen nicht beschäftigen zu müssen. Bist du auch dieser Meinung, dann solltest du wissen, dass auch Psychologen dir sofort recht geben würden.(4)
Was hast du? – Nichts!
Es ist alles ok!
Ok, wie du willst, ist mir egal!
Mir geht es gut.
Du sagst es, obwohl du es nicht meinst. Und wenn wir ganz ehrlich sind, wissen wir alle, dass du es nicht ehrlich meinst. Das macht nun die ganze Sache nur noch schlimmer.
Aber warum ist das so?
Wahrscheinlich aus dem Grund, dass nun der Elefant im Raum steht und keiner ihn wirklich direkt ansprechen kann, denn du lässt es ja nicht zu. Das führt wiederum dazu, dass nun alle wie auf Eiern laufen, um ja nicht das Unausgesprochene zu thematisieren und die Stimmung endgültig zum Kippen zu bringen.
4. Du stellst dich gerne dumm
Diese Überschrift mag sich vielleicht etwas kosmisch anhören. Es ist aber tatsächlich so, dass Menschen mit einem passiv-aggressiven Verhalten sich oft dumm stellen. Sie spielen vor, etwas nicht verstanden, etwas missverstanden, oder auch etwas nicht gehört zu haben. Vielleicht betreiben sie auch kurz gesagt einfach Gaslighting.
Das haben wir doch gar nicht ausgemacht!
Da hast du aber einiges falsch verstanden!
Ich dachte, du weißt, dass das selbstverständlich ist!
Zu zeigen, dass du etwas nicht weißt, im Unrecht bist oder gar etwas vergessen hast, ist nicht etwas, womit du in Frieden leben könntest. Du bist überzeugt davon, dass dir solche Fehler nicht widerfahren können.
Genau darum geht es aber. Fehler einzugestehen, ist nicht wirklich dein Ding. Also ist es deiner Meinung nach einfach, so zu tun, als sei etwas nicht geschehen und es alles einfach ein großes Missverständnis ist.
Passiv-aggressive Menschen nutzen diese Verhaltensformen in allen Aspekten ihres Lebens. Fakt ist, dass das Dumm-Stellen manchen Studien nach, sogar immer mehr verbreitet ist. (5)
5. Du nimmst dich als eine nicht konfrontative Person wahr
Denkst du, dass du eigentlich nie oder nur selten wütend wirst und dich in Diskussionen und Konfliktsituationen befindest? Falsch gedacht! Du bist dir vielleicht dessen nicht bewusst, aber deinen leisen Protest können alle sehr gut hören.
Das ist mir komplett egal!
Das kümmert mich kaum!
Das tangiert mich peripher!
Du streitest nicht laut und schreist nicht rum, aber du wirst wütend, bist genervt und unruhig. Obwohl du dir genau diese Dinge nicht zugeben möchtest, wissen wir alle, dass es so ist.
Passiv-aggressive Menschen müssen nicht viel sagen, um ihre Stimmung und wahren Gedanken zu zeigen. Man kann sehr gut an einigen wenigen, aber bissigen Worten erkennen, was sie eigentlich sagen wollen.
Natürlich löst das auch in deinem Umfeld bestimmte Reaktionen aus, die dich daran erinnern, wie Menschen auf offene Wut und Aggressivität reagieren.
6. Du suchst die Schuld bei anderen
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit passiv-aggressivem Verhalten nur selten und eher ungern die Schuld für bestimmte Dinge übernehmen möchten. Sie haben es eher darauf abgesehen, Recht zu behalten und gut dazustehen.
Na, das hast du ja prima gemacht! (mit ironischem Beiton)
Das kannst du jetzt alleine austragen!
Die Aufgabenverteilung war im Voraus ausgemacht!
Gehörst du auch zu den Menschen, die gerne die Schuld auf andere schiebt, sie verunsichert oder Vorwürfe macht? Dann ist dies auch ein Zeichen dafür, dass du passiv-aggressives Verhalten aufweist.
Es fällt dir nicht leicht zuzugeben, wenn du einen Fehler machst oder etwas nicht wirklich verstanden hast. Für dich ist es einfach viel natürlicher und angenehmer, den Fehler bei anderen zu suchen. Fakt ist, dass Menschen, die gerne mit Schuldzuweisungen spielen, dies als ein Selbstschutzmechanismus nutzen. (6)
7. Du erwartest Gedankenleser
Du erwartest Gedankenleser, also jetzt nicht im spirituellen Sinne (soweit ich weiß), sondern du möchtest, dass alle jederzeit wissen, was du möchtest, erwartet und brauchst.
Das hättest du dir doch denken können!
Das hörst du ja nicht zum ersten Mal!
Überrascht es dich wirklich, dass ich keine Lust darauf habe?
Bei passiv-aggressiven Menschen ist die Einstellung, dass Dinge selbstverständlich und zu erwarten sind, oft ein Stolperstein, den sie sich leider selbst in den Weg legen.
Solche Verhaltensformen sehen wir meistens in Liebesbeziehungen, doch der Partner kann trotz all seinem Willen nicht wissen, wann du deine Ruhe brauchst oder einfach nur genervt, ausgelaugt oder übermüdet bist. Daher musst du mit ihm offen kommunizieren.
Auch Forschungen zu diesem Thema erkunden die Verbindung zwischen passiv-aggressivem Verhalten, Depressionen, Selbstbestrafung und unmöglichen Erwartungen. (7)
8. Du tratschst
Lästern, tratschen und Gerüchte verbreiten, gehören auch zu Formen des passiv-aggressiven Verhaltens. Warum fragst du dich?
Es ist eine Art, in der wir unsere negativen Gefühle über eine bestimmte Person Luft machen, sie aber nicht mit der betroffenen Person ansprechen oder aussprechen. Wir zeigen Aggression, diese ist jedoch wieder, wie unter einem Schal, unterdrückt und nicht in richtige Richtung gelenkt.
Ich möchte nicht tratschen, aber…!
Ich will jetzt nicht böse klingen, aber hast du das schon gehört…?!
Ist es wahr, dass Susanne….?
In einer in Studie, die ich vor kurzem gelesen habe, wurde der Zusammenhang zwischen einem negativisten Persönlichkeitstypen, dem Tratschen und der Tratschursache untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen meist nicht aus Bösartigkeit tratschen, sondern eher um Informationen zu sammeln und diese zu validieren. (8)
Würdest du dem zustimmen, oder nutzt du Tratschen, um deinem Frust über die bestimmte Person loszuwerden? Gehörst du zu dem Club der gemeinen Frauen, oder kannst du dir einfach nicht helfen?
Hast du dich in diesen Anzeichen des passiv-aggressiven Verhaltens wiedererkannt, dann möchtest du auch bestimmt wissen, wie es dazu gekommen ist, dass du solche Verhaltensformen entwickelt hast.
Woher kommt passive Aggression?
Passiv-aggressives Verhalten hat seine Wurzeln oft in der Erziehung bzw. der Kindheit, geringem Selbstwertgefühl und generell einer negativen Einstellung.
Besonders oft befallen sind Pessimisten, Narzissten und Menschen, die mit großer Unsicherheit und problematischer Selbstwertschätzung zu kämpfen haben.
Ursachen für passiv-aggressives Verhalten kann man durch mehrere Aspekte betrachten:
Du gehst schwer mit Konfrontationen um
Menschen, die sich in Konfliktsituationen und Konfrontationen unwohl fühlen und sich in diesen Momenten nicht wirklich zurechtfinden, greifen oft auch unbewusst zu passiv-aggressiven Verhaltensformen.
Es kann sein, dass auch du dich in diesen Situationen überwältigt fühlst und ein Rückzug in die passive Aggressivität dir Raum gibt, um besser mit deinen Gefühlen umzugehen. Für jeden von uns bedeuten Stresssituationen etwas anderes und wir alle wählen bewusst und unbewusst unsere Abwehrmechanismen aus, um damit klarzukommen.
Du hast schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht
Wenn man passiv-aggressiv ist, bedeutet das nicht automatisch, dass man eine ungeliebte Tochter ist, die eigene Familie problematisch oder man mit Sucht und Gewalt konfrontiert war.
Familien, in denen passiv-aggressive Menschen aufwachsen, beschreibt man in verschiedenen Studien als fürsorglich und liebevoll, dennoch gefüllt mit großen Erwartungen. In diesen Familien wurde nicht besonders viel Wert darauf gelegt, die eigene Meinung zu äußern und für sich einzustehen. (9)
In diesen Familien war es wichtiger immer gut zu sein, Ziele zu erreichen und zu funktionieren. Daher wundert es nicht, wenn Kinder aus solchen Familien später damit Probleme haben, sich und die eigenen Gefühle auszudrücken. Ein Weg der indirekten und unterdrückten Konfrontation ist in diesem Fall viel einfacher und fühlt sich wie eine Komfortzone an.
Und wer möchte diese schon freiwillig verlassen?
Du leidest an Depressionen
Vor nicht so langer Zeit bestätigten Psychologen den Zusammenhang zwischen Depressionen und anderen psychischen Problemen und passiv-aggressiven Verhalten. (10)
Diese Theorie basiert darauf, dass dieser Zusammenhang in den selbst erstellten Glaubenssätzen und dem Umgang mit stressigen Situationen besteht.
Eine negative und triste Lebenseinstellung wird uns auch die Sicherheit nehmen, wenn es darum geht in Konflikten für sich einzustehen und lautstark die eigene Meinung zu vertreten.
Unsere Unzufriedenheit mit uns selbst und unserem Leben überhaupt spiegelt sich natürlich auch in allen anderen Aspekten unseres Lebens wieder, so auch das Verhalten in Krisen- und Konfliktsituationen
Deine passive Aggressivität ist situationsabhängig
Manchmal befinden wir uns in Situationen, in der es als unerwünscht und unangebracht gesehen wird, Konflikte oder Diskussionen zu beginnen. Solche Situationen sind beispielsweise ein Firmenmeeting, große Familienversammlungen oder ein Elternabend.
In solchen und ähnlichen Fällen erwartet man, dass man freundlich ist und sich mit der eigenen Meinung eher zurückhält.
Stille muss aber nicht unbedingt etwas Schlimmes sein. Eine Studie aus 2006 bestätigte Folgendes: 2 Minuten Stille, senken unseren Stresspegel, mindern unseren Blutdruck und verbessern die Zirkulation. (11)
Die wichtigsten Anzeichen passiver Aggressivität und dessen Ursachen hätten wir nun geklärt, was kann man aber tun, wenn man sich von dieser Persönlichkeitsstörung lösen möchte?
Was kann man tun, um nicht mehr passiv-aggressiv zu sein?
Der erste Schritt und damit wichtigste Schritt deine passive Aggressivität zu bekämpfen ist schon getan. Du hast nämlich selbst eingesehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann und entschlossen, etwas dagegen zu tun.
Ich möchte dich dabei unterstützen, dich aber auch darauf vorbereiten, dass dies ein Weg sein wird, auf dem du an dir selbst arbeiten musst. Die Veränderungen werden nicht über Nacht geschehen, aber sie werden geschehen. Ich bin mir sicher, dass du selbst deine Fortschritte erkennen wirst und diese auch unbedingt feiern solltest.
Hier sind wie wichtigsten Schritte, die du auf dem Weg der Befreiung gehen solltest:
- Konfrontiere dich mit deinen Gefühlen
Auch wenn es nicht unbedingt immer schön ist, die Tatsache ist, dass wir Menschen alle mit positiven und negativen Gefühlen sowie Emotionen zu tun haben. Diese, so sehr sie uns auch ein mulmiges und unwohles Gefühl geben, sind immer ein Teil von uns, den wir nicht ignorieren oder unterdrücken sollten.
Der wichtigste Schritt, um sich von passiver Aggressivität zu befreien, ist, sich selbst zuzugeben, dass auch wir gelegentlich wütend, verärgert, gereizt und aggressiv sind. Und weißt du was, das ist auch ganz normal!
Es ist auch normal, sich über die eigenen Gefühle nicht im Klaren zu sein, ein Gefühlschaos zu verspüren und nicht zu wissen, wie man mit all dem umgehen soll. Doch das ist genau das, was uns menschlich macht.
Gib dir selbst zu, dass Wut und Aggression genauso in dir aufkommen können wie Liebe, Zuneigung, Trauer und Leidenschaft.
- Hole dir Hilfe
Hast du manchmal das Gefühl, dass dir alles zu viel wird und du dich damit schwertust deine Gedanken zu sammeln und zu ordnen, dann könnte dir dabei auch ein Therapeut helfen.
Eine Therapie wird jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn du dich auch wirklich auf sie einlässt. Aus meiner Erfahrung und der meiner Kollegen sind passiv-aggressive Patienten häufig mit dem Begriff Ja-aber-Sager zu beschreiben.
Diese Art von Patienten geben gerne an, dass die Therapie bei ihnen sowieso keine Fortschritte zeigt, die Medikamente falsch sind oder sie nehmen sie überhaupt nicht ein.
Denkst du also darüber nach, dich an einen Therapeuten zu wenden, dann tue das bitte mit voller Bereitschaft und Motivation.
Bist du dir weiterhin unsicher, wo du Hilfe aufsuchen kannst, bieten meine Kolleginnen und ich auf unserer Hilfe und Beratungs Seite viele Kontaktangaben für verschiedene Problematiken an. Ich bin mir sicher, dass du dort eine Anlaufstelle finden wirst.
Fazit
Hast du dich in den beschriebenen Anzeichen von passiver Aggressivität wiedergefunden, dann bist du dir jetzt im Klaren darüber, was genau dich in der letzten Zeit so sehr betrübt hat. Bestimmte Verhaltensformen dieser Persönlichkeitsstörung ist sind nicht nur unangenehm für dein Umfeld, sondern hinterlassen auch in deinem Inneren einen bitteren Nachgeschmack.
Doch nur weil das gerade so ist, bedeutet das noch lange nicht, dass du nichts dagegen tun kannst. Du musst nur einen starken Willen beweisen, dir Zeit geben und auf dich und deine Gefühle hören. Auch wenn sie unangenehm und ungewohnt sind, diese Gefühle sind auch weiterhin deine Gefühle.
Ich bin mir sicher, wenn du dir dies als Endziel in deinen Kopf gesetzt hast, dann wirst du es auch sicherlich erreichen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut!
Liebe Grüße!
12 Quellen
1. Wikipedia: Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
2. Wikipedia: Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung
3. Fischer, D. J. und Fink, B. C.: Clinical processes in behavioral couples therapy, Journal article
4. Zhu, N. und Wang, Z.: The paradox of sarcasm: Theory of mind and sarcasm use in adults, Science Direct
5. Martin, S. (2020): Why We Say, "I'm fine" -- When We Aren't, PsychCentral
6. Venz, L. und Shoshan, H. N.: Be smart, play dumb? A transactional perspective on day-specific knowledge hiding, interpersonal conflict, and psychological strain, Sage Journals
7. Lozano, E. B. und Laurent, S. M.: The effect of admitting fault versus shifting blame on expectations for others to do the same, National Library of Medicine
8. Schanz,C. G, Equit ,M., Schäfer, S. K. und Michael, T.: Self-directed passive-aggressive behaviour as an essential component of depression: findings from two cross-sectional observational studies, BMC Psychiatry
9. Hartung, F.-M., Krohn, C. und Pirschtat, M.: Better Than Its Reputation? Gossip and the Reasons Why We and Individuals With “Dark” Personalities Talk About Others, National Library of Medicine
10.Brandt, A. (2017): How to Stop Passive Aggression from Ruining Your Relationship
11. Schanz,C. G, Equit ,M., Schäfer, S. K. und Michael, T.: Self-directed passive-aggressive behaviour as an essential component of depression: findings from two cross-sectional observational studies, BMC Psychiatry
12. Bernardi, L., Porta, C. und Sleight, P.: Cardiovascular, cerebrovascular, and respiratory changes induced by different types of music in musicians and non‐musicians: the importance of silence, National Library of Medicine