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Verletzte Gefühle – Wie kann man dem ein Ende setzen?

Verletzte Gefühle – Wie kann man dem ein Ende setzen?

Ganz egal in was für einer Beziehung man sich befindet, immer öfter hört man die Aussage, dass jemand die Gefühle des anderen verletzt hat.

Aber können Gefühle wirklich verletzt werden? Ist es nicht so, dass der Mensch nur körperliche Schmerzen wahrnehmen kann?

Aber wie kommt es dann dazu, dass uns die seelischen Verletzungen mehr plagen? Das Phänomen der verletzten Gefühle zieht sich schon von klein auf durch unser Leben.

Schon als wir klein waren, haben wir oft zu hören bekommen, dass man sich bei der Schwester/dem Bruder entschuldigen soll, weil man ihre Gefühle verletzt hat.

Wir haben gutes Benehmen dadurch gelernt, dass wir jemandem seelische Schmerzen zufügen, wenn wir uns nicht nach einem bestimmten Muster verhalten.

Aber stimmt das wirklich? Kann man die Gefühle einer Person wirklich so verletzen, dass sie wegen der verletzten Gefühlen schwere psychische Folgen davonträgt?

Wenn man sich länger mit dem Thema Verletztsein befasst, merkt man, dass das eine mit dem anderen nicht viel zu tun hat. Unsere Gefühle werden von uns gesteuert und nur wir können entscheiden, wie wir uns fühlen.

Im Laufe des Lebens muss sich fast jeder von uns mit schwierigen Zeiten herumschlagen und man hofft, dass diese Zeit kein Leben lang andauern wird.

Jeder wünscht sich ein Happy End, damit einem die eigenen Gefühle nicht im Weg stehen.

Aber warum lassen wir uns dann täuschen und denken, dass jemand unsere Gefühle verletzt hat? Sein ganzes Leben lang versucht der Mensch einen Schuldigen für seine Misslage zu finden.

Jeder will sich in die Opferrolle drängen, denn auf die Art kommt man mit Rückschlägen besser klar.

Viele von den Opfern wollen sich selbst davon überzeugen, dass sie an ihrem seelischen Tief keine Schuld tragen und auf den ersten Blick sieht es auch so aus.

Aber im Laufe des Artikels wirst du merken, dass nicht nur eine Seite daran schuld ist, dass sich jemand auf der Gefühlsbasis verletzt fühlt.

Was steckt hinter den verletzten Gefühlen?

Wenn man ein paar Rückschläge im Leben erlebt hat, wenn uns die beste Freundin belogen hat oder man selbst nicht mehr der alte Mensch wie zuvor ist, fühlt man sich emotional verletzt.

Am liebsten würde man sich in ein tiefes Loch verkriechen und den ganzen Tag schmollen. Aber wenn man sich dafür entscheidet, kann es leicht dazu kommen, dass man depressiv wird.

Viele versuchen sich auf andere Gedanken zu bringen, ihre Selbstliebe zu stärken, indem sie Lebensweisheiten, schöne Sprüche oder spirituell angehauchte Glaubenssätze bei Google suchen.

Manchmal hilft das, denn es ist eine Art des Selbst-Coachings, das positive Gefühle bei uns weckt. Aber wir suchen eine dauerhafte Lösung des Problems der verletzten Gefühle.

Wie schon gesagt, Gefühle an sich können nicht schmerzen, weil es sich um einen seelischen Zustand handelt, der von uns kontrolliert wird.

Gefühle können einfach nur wahrgenommen werden und diese wecken bei uns verschiedene Reaktionen, die nach außen gebracht werden.

Aber warum denken wir dann, dass jemand unsere Gefühle verletzt hat?

Das liegt an unserer falschen Wahrnehmung, denn wir wollen es nicht akzeptieren, dass unsere Gefühle nur von uns aus ausgehen, dass wir sie kontrollieren.

Die Opferrolle, die wir uns selbst zugeschrieben haben, ist perfekt, denn wir müssen keine Verantwortung tragen.

Wir denken, dass jemand unsere Gefühle verletzt hat, wenn er nicht derselben Meinung ist wie wir. Wenn sich zum Beispiel unser Lieblingsmensch gegen uns stellt und etwas sagt, was nicht zu unseren Gunsten ist, fühlen wir uns angegriffen.

Das weckt die Gefühle der Unzufriedenheit und Wut in uns, aber daran sind wir selbst schuld, niemand kann unsere Gefühlsausbrüche auslösen.

Unsere Gefühle gehen von uns aus und wir verarbeiten auf diese Weise unsere Ängste, Selbstzweifel und Unzufriedenheit.

Damit du das vollkommen verstehen kannst, musst du weiterlesen, denn dieses Thema ist komplex und erst nach ein paar Beispielen wirst du ein klares Bild davon bekommen.

Zum Beispiel: Deine Frau meckert jeden Tag und langsam kannst du es nicht mehr ertragen und sagst ihr, dass du eine Pause von ihrer Meckerei brauchst.

Sie fühlt sich von dir zutiefst verletzt, denn du kannst ihre Nähe nicht mehr ertragen.

Aber sie sieht nicht, dass ihr Verhalten dich zu so einer Aussage getrieben hat. Vielleicht steht sie in letzter Zeit stark unter Druck, hat einfach viel um die Ohren und wenn du von der Arbeit nach Hause kommst, hilft ihr die Meckerei dabei Dampf abzulassen.

In dem Fall handelt es sich um mangelnde Kommunikation zwischen den Partnern, die Unzufriedenheit in der Beziehung schafft.

Schon seit längerer Zeit bist du mit deinem Liebesleben unzufrieden. Jedes Mal kennst du die Reihenfolge der Stellungen auswendig und langsam möchtest du, dass sich etwas daran ändert.

Als du deinen Partner damit konfrontiert hast, dass du neuen Wind ins Liebesleben bringen willst, hat er sich wie ein Kleinkind benommen. Er fing an zu schmollen, wollte den ganzen Tag nicht mehr mit dir reden und blockte total ab.

Dein Partner hat das als eine Art Angriff von dir empfunden, dass du seine Männlichkeit infrage stellst, aber das Problem liegt nicht bei dir.

Er ist mit sich selbst unzufrieden, ihn stört es, dass du dieses Thema überhaupt zur Tagesordnung gebracht hast.

Er sieht ein, dass er der Schuldige ist, aber er fühlt sich besser, wenn er sich in die Opferrolle zwängt.

Ein ähnliches Verhaltensmuster weisen Personen auf, die unter Narzissmus leiden. Sie manipulieren mit Gefühlen, sie schieben der anderen Person die Schuld in die Schuhe, obwohl sie oft selbst der Grund ihrer Unzufriedenheit sind.

Wenn man die Opferrolle gut spielt, kann man nur selten als Betrüger entlarvt werden. Wir wecken die Schuldgefühle der anderen Personen und bekommen das, was wir schon von Anfang an wollten.

Wie kann man seine verletzten Gefühle in Griff bekommen?

Es ist wichtig, dass du dir dessen bewusst bist, dass du allein der Herrscher über deine Gefühle bist. Du musst mit dir selbst und deiner Umgebung im Reinen sein, damit du deine Gefühle unter Kontrolle halten kannst.

Deine Gefühlsausbrüche sind nur eine Reflexion deines inneren Zustandes, deiner Unsicherheit.

Du musst den Auslöser fürs Verletztsein bei dir suchen, denn kein Außenstehender kann dich emotional verletzen, wenn du dich selbst so akzeptierst wie du bist.

Du musst den Ursprung deiner Unzufriedenheit, deiner Selbstzweifel finden, damit du mit deinem inneren Zustand umgehen kannst.

Es ist wichtig, dass du dir dessen bewusst wirst, dass du auch der Opferrolle viel Schaden zufügen kannst, wenn du deine Position ausnutzt.

Verletzte Gefühle nach dem Beziehungsaus

Wenn man an verletzte Gefühle denkt, verknüpft man das automatisch mit Liebesbeziehungen und dem Verhalten in einer Beziehung.

Nicht selten fühlen sich Partner voneinander emotional verletzt und es wird noch schlimmer, wenn es zum Liebes-Aus kommt.

Sind die Gefühle nach einer Trennung wirklich verletzt? Schon am Anfang des Artikels haben wir gesagt, dass unsere Gefühle nur von uns gesteuert werden können und so läuft es auch nach einer Trennung.

Wenn uns unser Partner verlässt, trifft uns die Realität wie ein Schlag ins Gesicht. Uns werden die Gründe der Trennung offen dargelegt und wir kommen damit nicht klar.

Wir denken, dass unsere Gefühle von unserem Ex-Partner verletzt wurden, aber das stimmt nicht. Es liegt mal wieder an uns.

Wir sind auf uns selbst sauer, wir sind von uns selbst enttäuscht, weil wir die Anforderungen unseres Partners nicht erfüllen konnten.

Uns überkommt das Gefühl des Nicht-Gut-Genug-Seins und jede Trennung erleben wir als eine persönliche Niederlage.

Mal wieder sind wir nicht gut genug, mal wieder tauscht uns jemand gegen eine andere aus und mal wieder stehen wir alleine da.

Damit du diese seelischen Verletzungen besser verarbeiten kannst, musst du deine Persönlichkeit stärken.

Dich täglich daran erinnern, dass du etwas Besonderes bist, etwas, was nur die richtige Person in dir erkennen kann, dein Seelenverwandter.

Erst dann wirst du einsehen, dass nur du die Macht besitzt, die Unruhe in deinem Inneren zu stiften.

Manche Personen fühlen sich immer und von jedem verletzt. Sie drängen sich selbst in die Opferrolle, weil sie wissen, dass sie auf die Art und Weise andere Personen am leichtesten manipulieren können.

Sie wollen ihre Machtrolle nicht aufgeben, denn sie wissen, dass sie mit dem Spiel des schlechten Gewissens ihre Machtposition beibehalten.

Oft gibt’s kein Happy End für solche Personen, weil man nach einer gewissen Zeit ihr Spielchen durchschaut und sie werden mit ihren Selbstzweifeln stehen gelassen.

Es ist immer besser, offen über die eigenen Gefühle zu reden, damit auch unsere Mitmenschen ein reales Bild von uns bekommen und uns dabei helfen, unsere Zweifel aus der Welt zu schaffen.