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Friendzone: Ich war gut genug zum Reden, aber nie zum Lieben

Friendzone: Ich war gut genug zum Reden, aber nie zum Lieben

Dein Seelenmülleimer, dein bester Gesprächspartner, liebster Filmegucker und Schulter zum Anlehnen – ich war alles für dich, außer die eine Sache, die ich sein wollte: deine Freundin.

Alles war da, aber eine echte Chance für uns beide gab es nie wirklich.

So lange habe ich zugehört, gehofft und dabei ganz klar übersehen, dass ich dir nichts bedeute. Doch schon, ich war eine gute Freundin – aber mehr als das würdest du niemals zulassen.

Kennst du das Gefühl, gebraucht, aber nie wirklich gewollt zu werden? 

Genau das habe ich in meinem persönlichen Teufelskreis der Friendzone erlebt.

Ich habe lange Zeit gehofft und gewartet, bis ich endlich die Augen öffnete und mir die Wahrheit zugab.

Ich war dein sicherer Hafen, aber nie dein Zuhause

Wir kennen uns schon so lange, dass es mich fast zum Lachen bringt, wenn ich an die damalige Zeit zurückdenke. Wir waren frisch in der Ausbildung, so jung, hatten so große Träume und hohe Erwartungen.

Vom Leben, aber auch von der Liebe.

Vom ersten Moment an fühlten wir uns beieinander zuhause. Wir konnten über alles reden, lachen und weinen. Es fühlte sich mit uns beiden immer vertraut und sicher an.

Ich musste nicht jedes Wort wählen, denn ich wusste genau, dass du verstehst, was ich meine. Ich lernte durch tiefe Gespräche eine emotionale Intimität kennen, die ich zuvor nie erlebt hatte.

Wir hatten alles – außer dem einen Gefühl und Moment, der uns beide als ein „Wir“ bezeichnen könnte. Und so begann mein Schmerz.

Ich offenbarte mit kleinen Gesten und Schritten immer wieder, dass ich mehr empfinde. Mit einem rasenden Herzen wartete ich jedes Mal darauf, dass du meine Gefühle erwiderst.

Nächtelang träumte ich davon, dass du mich packst und mir endlich den lang ersehnten Kuss gibst. Ich wartete und hoffte, doch irgendwann musste ich mich damit abfinden – du fühlst nicht das Gleiche.

Ich habe es lange unterdrückt und verdrängt, aber es ist die Wahrheit. 

Und damit musste ich mich abfinden.

Ich war da, wenn niemand sonst da war – und trotzdem nie genug

Egal, was in deinem Leben passierte, du wusstest immer, dass du jemanden an deiner Seite hast. Du wusstest, dass ich dir immer und in jeder Situation beistehen würde.

Ich war dein Partner in Crime, dein Anker und dein größter Fan.

Ich war immer für dich da, auch dann, wenn alle anderen gegangen sind. Dein Herzschmerz und deine Tränen, deine Wut und Ängste – sie waren alle bei mir sicher.

Ich war da, aber leider trotzdem nie wirklich genug für dich.

Und während meine Freunde versuchten, mir die Augen zu öffnen und mich aus dem Martyrium zu erlösen, hielt ich weiter an dir fest: „Wir sind einfach nur sehr eng befreundet.“

Doch innerlich zerbrach ich jeden Tag ein Stück mehr.

Bis ich eines Tages nicht mehr konnte. 

Es war der Tag, an dem du mit Lisa zusammengekommen bist – einer gemeinsamen Freundin.

Was hatte sie, was ich nicht hatte?

Ich liebe dich, aber ich verdiene mehr

Eine einseitige Liebe zu erleben, ist schon schlimm genug. Aber was, wenn du merkst, dass du emotional investiert bist – in einen Menschen, der dir genau das wiedergeben sollte, aber nichts kommt?

Als ich merkte, dass du immer mehr nimmst, als du bereit bist, mir zu geben, zerbrach mein Herz endgültig.

Also beschloss ich endlich, mein eigener bester Freund zu sein. Ich konnte so nicht mehr weitermachen, also musste ich für immer etwas ändern.

Es geht nicht darum, dich zu bestrafen oder mich irgendwie zu rächen. Es geht darum, mich zu schützen.

Ich musste endlich Grenzen aufsetzen, die auch du akzeptieren musstest. Ich musste den Kontakt reduzieren, um dir zu zeigen, dass ich nicht auf Knopfdruck an deiner Haustür stehen werde.

Ich musste lernen, mich in unserem Verhältnis zu respektieren, um dir zu zeigen, dass du es auch tun musst.

Ich musste mich wiederfinden. 

So lange war ich das, was du von mir im jeweiligen Moment gebraucht hast – und nicht das, was ich wirklich bin.

Ich bin nicht nur dein Anker – auch ich habe Gefühle

So lange habe ich mit dir mitgefiebert, gelitten und gelacht. Ich war für jedes deiner Bedürfnisse da. 

Aber auch in dieser Freundschaft habe ich zu oft vergessen, dass auch ich Bedürfnisse habe.

Erst heute kann ich ganz klar sehen: Ich war nicht falsch, sondern von Anfang an falsch platziert. 

Und genau du hast mich auf diesen Platz gesetzt.

Ich wollte dort nicht bleiben, aber du hast nicht gesehen und nicht zu schätzen gewusst, was ich dir alles bieten konnte.

Und jetzt ist es zu spät. Und weißt du, warum? Weil ich uns viel zu viele Chancen gegeben habe. Weil ich zu lange gewartet habe.

Vielleicht siehst du erst, wenn ich weg bin, was du in mir hattest. Doch leider ist es viel zu wenig.

Ich gehe nicht, weil ich wütend bin. 

Ich gehe, weil ich endlich eingesehen habe, dass du mich nie so lieben wirst, wie ich dich.

Du verdienst jemanden, der dich liebt – nicht nur deine Geduld

Du und ich – wir beide verdienen jemanden, der uns nicht nur für unsere Zeit, unser offenes Ohr und unsere Geduld liebt.

Wir verdienen so viel mehr. Einen Mann, der nicht nur nimmt, sondern auch so viel geben möchte.

Doch um dorthin zu kommen, musst du dich zuerst an erste Stelle setzen. Du zeigst den Menschen, wie sie dich behandeln sollen.

Daher musst du dich zuerst lieben, akzeptieren und respektieren.

Lerne aus diesem Moment. Lerne aus dieser endlich endenden Friendzone.

Liebe beginnt mit dem Mut, dich selbst nicht immer hintanzustellen. Nein – sie beginnt damit, Platz einzunehmen und für dich einzustehen.

Denn genau darum geht es. Nicht nur du solltest für die eine besondere Person einen großen Platz im Herzen machen – er muss das Gleiche tun.

Spiele nicht eine Rolle, aus Angst, ihn aus deinem Leben zu verlieren. Spiele diese Rolle nicht, denn so wirst du dich selbst verlieren. Und das ist viel schlimmer.

Du bist nicht nur gut genug zum Reden – sondern auch zum Lieben.

Vergiss das nicht!