Streit zwischen Partnern ist völlig normal. Doch wann wird ein Streit zur Gefahr für deine Beziehung?
Nicht viele Menschen sind sich dieser Gefahr bewusst – sie unterschätzen das Gewicht ihrer Worte und die Folgen eines Streits.
Worte können eine tödliche Waffe sein, wenn es um eine Beziehung geht, und man muss höllisch aufpassen, was man dem Partner in der Hitze des Gefechts vor den Kopf wirft.
Hier erkläre ich dir, wie Worte im Streit eure Beziehung für immer verändern können und worauf du achten musst, um sie zu schützen.
1. Wenn Worte den Respekt zwischen euch zerstören
Manchmal ist ein Streit mehr als nur ein Streit. In der hitzigen Diskussion können auch sehr schwere Worte fallen, die eine Narbe auf eurer Liebe hinterlassen können und den Respekt zueinander zerstören.
Besonders, wenn in diesem Streit Beleidigungen fallen und Demütigung ans Licht kommt, dann gibt es kein Zurück. Diese Worte werden sich ins Herz einbrennen.
Mit einer Entschuldigung kann man die Folgen nicht einfach wegwischen. Sie werden für immer ein Teil eurer Beziehung sein.
Manchmal kann man diese emotionalen Verletzungen nicht überwinden und den hart erarbeiteten Respekt nicht wiedergewinnen.
Respekt muss man sich hart erarbeiten, doch wenn er einmal verloren ist, bleibt er oft für immer verloren.
Aus diesem Grund sollte man nie seinen Emotionen Vorrang lassen in diesen hitzigen Situationen.
Denke immer zweimal über das nach, was du ihm zu sagen hast, denn Worte können manchmal mehr verletzen als Taten.
2. Worte verursachen emotionale Wunden
Für vieles, was wir im Streit sagen, können wir uns entschuldigen. Doch das bedeutet nicht, dass diese Worte aus der Erinnerung gelöscht oder einfach vergessen werden können.
Auch dann nicht, wenn man den Fehler eingesteht.
Oft tragen wir auch Jahre später schmerzhafte Worte mit uns. Sie bleiben, weil sie uns Schmerz und Leid zugefügt haben.
Um diese zu verzeihen, muss man all seine Kraft zusammennehmen. Für viele reicht es aber auch dann nicht.
Ich sage nicht umsonst, dass Worte die schwerste Waffe sind in einem Streit. Die Wunden, die Worte verursachen, können in einem lebenslangen Zweifel hervorrufen.
Diese Zweifel wird man nicht so einfach los und sie reflektieren sich auf alle Aspekte im Leben. Emotionale Wunden kriegt man nicht mit einem Pflaster heil, sondern mit harter innerer Arbeit – und nicht jeder schafft das.
3. Schwere Worte distanzieren trotz großer Liebe
Kommt es in einer Beziehung immer wieder zu Streitigkeiten und Aussetzern, dann baut sich mit der Zeit zwischen den Partnern eine Distanz und Misstrauen auf.
Dies kann auf Dauer zu großen Problemen führen und die Beziehung völlig zerstören.
Ist man vom Partner enttäuscht und fühlt sich neben ihm nur noch wie ein Häufchen Elend, dann will man meistens nur noch eins – weg von ihm.
Wohin solche Gedanken führen, wissen wir beide, oder?
Das respektlose Verhalten, das besonders im Streit zum Vorschein kommt, kann die Partner für immer auf eine eiskalte Distanz stellen.
Eure Bindung wird mit jedem Streit schwächer und die Distanz zwischen euch wird stärker.
Das nächste Mal, wenn ihr in eine hitzige Diskussion geht, denk mal nach: Ist es das wirklich wert?
4. Verbale Gewalt als Todesursache für eure Beziehung
„Halt endlich deinen Mund …“
„Du verstehst es eher nicht …“
„Niemand hat DICH gefragt!“
„Du bist unmöglich!“
Kennst du diese Sätze? Welche Emotionen fühlst du, wenn du diese Worte liest? Hast du ein mulmiges Gefühl im Bauch?
Dies ist ein Anzeichen, dass es verbale Gewalt in deiner Beziehung gibt. Genau wie körperliche Gewalt können auch Worte tiefe Wunden bei einer Person verursachen.
Diese Wunden sieht man nicht, doch man trägt sie für immer tief unter der Haut. In dem Moment, in dem die verbale Gewalt ein Standard in deiner Beziehung wird – lauf weg!
Das ist der beste Rat, den du bekommen kannst, glaube mir. Eine solche Beziehung hat nämlich keine Zukunft und ihr beide werdet nur daran leiden.
Manchmal ist es besser, die Sache zu beenden, bevor es zu spät ist. In den meisten Fällen wird aus verbaler Gewalt auch körperliche Gewalt und das verdient kein Mensch auf der Welt.
5. Die Liebe wird immer weniger
Durch häufigen Streit, schwere Worte und unsichtbare Wunden wird auch die Liebe weniger. Mit der Zeit wirst du schnell merken, wie du dich entliebst.
Du wirst diese Person nicht mehr mit gleichen Augen sehen und die Gefühle werden von Liebe zu Groll schnell übergehen. Dies kann auch auf der anderen Seite passieren.
Es passiert nicht über Nacht, es braucht seine Zeit, damit die schlimmen Momente sich im Unterbewusstsein einnisten und ihre Wirkung freilassen.
Nach so viel Streit und verbalen Verletzungen kann die Liebe nicht mehr so stark sein wie früher.
Ihr werdet euch ertappen, wie ihr nur noch nebeneinander lebt und nicht miteinander. Dies ist die traurige Folge der schweren Worte, die wir uns nicht mal bewusst sind.
Und man fragt sich plötzlich: Was ist mit uns passiert? Wo ist die große Liebe geblieben? Was machen wir jetzt? Gibt es ein Zurück?
6. Ihr streitet häufiger und heftiger
… Auch wenn ich ab und zu nichts sagte und Konflikte vermeiden wollte, stritten uns mein Partner und ich mit der Zeit immer mehr.
Jede Kleinigkeit wurde zum Problem und Dinge, die wir unter den Teppich gekehrt hatten, standen plötzlich im Raum.
Keine einfache Zeit! Wir hatten uns an einem gewissen Punkt einfach nichts mehr Nettes zu sagen. Es war alles viel zu viel …
Sind dir diese Worte bekannt? Kannst du sie unter deiner Haut spüren?
Oft melden sich Paare bei mir, die in einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Beziehung das Gefühl hatten, dass sie die Box der Pandora geöffnet haben und nun nicht mehr schließen konnten.
Die Streitigkeiten stapelten sich regelrecht aufeinander und ließen ihnen kaum noch Luft zum Atmen.
Dazu kommen Auseinandersetzung oder passiv-aggressives Verhalten, das das Ganze nur noch schlimmer macht.
Genau das passiert dann, wenn wir nicht richtig streiten. Das Ziel eines Streits, wenn es schon dazu kommt, ist es eine Lösung des Problems zu finden, etwas Dampf abzulassen und wieder herunterzukommen.
7. Dein Partner wird toxisch
Woran kann man einen toxischen Partner erkennen? Ab dem Punkt, in dem du merkst, dass du dich in einer Beziehung befindest, in der Liebe und Zuneigung keine Relevanz mehr haben.
Es ist nicht mehr der Ort, an den du dich wendest, wenn du Zuspruch, Trost und Bekräftigung brauchst.
Es ist nun ein Ort der schlimmen Worte und traurigen Gefühle. Toxizität in einer Partnerschaft hat verschiedene Gesichter.
Mal sind es die emotionale Ausbeutung, Gaslighting, Demütigungen und Beschimpfungen, ein anderes Mal ist es die digitale Untreue, Stonewalling oder eine Affäre.
Kurz gesagt: Diese Beziehung wird für dich wie die Hölle!
Du fühlst dich immer manipuliert, ausgenutzt und du erkennst nicht mal deinen Partner wieder, auch wenn das Gesicht bekannt ist.
Die schlimmen Wörter eures Streits haben ihn in ein wahrhaftes Monster verwandelt.
Wie kannst du dies verhindern?
Was kann man also tun, wenn man in der Beziehung teilweise den Kompass verloren hat und sich in Streitigkeiten nun immer mehr auf verletzende Worte verlässt?
Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben, meine Beziehung zu retten und die Bindung zu meinem Partner wieder aufzubauen!
1. Arbeitet gemeinsam an diesem Problem
Es ist wichtig, dass ihr zusammen den Entschluss fasst, dass es so nicht mehr weitergehen kann und ihr euch ändern wollt.
Arbeitet hart daran, euch während eines Streits zu kontrollieren. Sucht euch eine passende Methode aus, wie beispielsweise von 10 herunterzählen oder ein paar Mal tief durchatmen.
Wenn ihr nicht sicher seid, wie und was genau ihr tun solltet, dann könnt ihr immer einen Berater oder professionellen Therapeuten aufsuchen.
2. Deeskaliert die Situation!
Wenn ihr beide merkt, dass sich die Situation zwischen euch hochschaukelt, dann ist es immer clever, eine Pause zu machen.
Tut das, was nötig ist, um euch beide vor einem Ausraster zu stoppen. Bei manchen ist es ein Pausen-Wort oder einfach mal sagen Stopp, das geht jetzt zu weit!
Auf diese Weise werdet ihr die Möglichkeit behalten, runterzukommen und einfach in einem ruhigen Moment das Problem wieder anzusprechen.
Ich bin mir sicher, dass ein zweiter Anlauf, in dem sich die Gemüter beruhigt haben, viel positiver enden wird.
3. Setzt feste Grenzen!
Oft kommt es zu Missverständnissen oder Streit, weil einfach wichtige Grenzen fehlen. Das, was ein Partner als harmlos empfindet, löst in dem anderen ein großes Gefühlschaos aus.
Daher ist es sehr wichtig auch innerhalb einer Beziehung über feste Grenzen zu sprechen und Dinge anzusprechen, die wichtige NO-Gos für euch zwei sind.
So werdet ihr nicht wie auf Eierschalen um einander herumlaufen, aber auch sichergehen, dass der Partner weiß, wann er zu weit gegangen ist.
4. Offene und ruhige Kommunikation
Eine gute und offene Kommunikation ist das A und O in einer Beziehung. Auch dann, wenn verletzende Worte schon im Raum stehen oder sich der Streit zwischen euch gerade hochschaukelt und nichts Positives bringen wird.
Nehmt aus eurem Streit etwas Positives und versucht aus jeder kniffligen Situation das Beste herauszuholen und sie als eine wertvolle Lektion wahrzunehmen.
Mit einer vertrauten und offene Kommunikation kann es euch gelingen, verletzende Worte aus euren Konflikten zu verbannen. Und damit einen neuen Weg der Problemlösung einzuschlagen.
Ich hoffe, diese Tipps helfen dir, deine Beziehung wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Für die wahre und echte Liebe lohnt es sich immer zu kämpfen!