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6 Tipps, wenn dich die Familie des Partners nicht akzeptiert

6 Tipps, wenn dich die Familie des Partners nicht akzeptiert

Du und dein Partner seid frisch verliebt, alles ist perfekt. Die Vögel zwitschern, die Liebe blüht, doch dann der Schock. Bei seiner Familie bist du nämlich überhaupt nicht gut angekommen! Was jetzt?

Wenn man eine neue Beziehung beginnt, dann hat man nur Augen für den Partner. Die erste Kennenlernphase ist die süßeste, in der ihr oft auch nur alleine sein und so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen wollt. Mit der Zeit öffnet ihr euch dann der Außenwelt. Ihr lernt den Freundeskreis des Partners besser kennen, vielleicht sogar den einen oder anderen Kollegen und dann kommt der große Moment – Es ist an der Zeit, die Familie kennenzulernen!

Es ist ganz natürlich, dass man den bestmöglichsten Eindruck hinterlassen und mit den potenziellen Schwiegereltern ein gutes Verhältnis aufbauen möchte. Dennoch klappt leider nicht immer alles so, wie wir uns das wünschen. Manchmal springt der Funke einfach nicht über, ihr seid zu unterschiedlich oder ein Missverständnis vermasselt das Ganze.

Doch es ist passiert – die Familie deines Partners sind keine Fans von dir und natürlich ist dies alles andere, als eine einfache Situation. Nicht nur für dich, sondern auch für deinen Partner und natürlich wirkt es sich auch auf eure ganze Beziehung aus. Was kannst du also nun tun, um die Situation zu verbessern und welche Möglichkeiten gibt es, um mit ihr richtig umzugehen. 

Genau das möchte ich dir in diesem Artikel zeigen und dich auch davor warnen, nicht ins Fettnäpfchen zu treten und alles nur noch schlimmer zu machen. 

Was solltest du tun, wenn dich die Familie deines Partners nicht akzeptiert?

Wenn dich die Familie deines Partners nicht akzeptiert, dann ist das vor allem für dich, aber auch für deinen Partner sicherlich eine sehr bedrückende Situation. Jede Familie ist einzigartig. Die Dynamik in ihr, die Rollenverteilung, ihre Geschichten und Erlebnisse, gemeinsame glückliche Momente genauso wie verschiedene Schicksalsschläge formen jede Familie in eine originelle Gemeinschaft. Das versichern uns auch immer wieder Studien, die sich mit der Familienaufstellung befassen. (1)

Alle Aspekte einer Familie wirken sich von der Kindheit an  auf uns und unser Leben aus. Vom Haushalt über Erziehung und Zuneigung, bis hin zu Krisensituationen und Erfolgen, all dies beeinflusst uns. (2)

In solch einer eingespielten Familie einen Platz zu finden, ist nicht immer leicht. Ist es tatsächlich so, dass du dich aus irgendeinem Grund in der Familie nicht willkommen fühlst, möchte ich dir nun ein paar Tipps geben, wie du am besten mit dieser Situation umgehen kannst. 

Ein offenes Gespräch mit dem Partner

Wenn du dich in der Familie deines Partners nicht akzeptiert oder willkommen fühlst, dann solltest du unbedingt ein positives Gespräch mit deinem Partner führen. Unter positives Gespräch meine ich hier vor allem, dass Beschuldigungen und Beleidigungen keinen Platz haben. Vergiss nicht, es handelt sich hier weiterhin um seine Familie und die Familie ist auch für uns große Kinder immer das Wichtigste. 

Du solltest vor allem offen, aber auch vorsichtig mit den Worten sein, die du mit deinem Partner teilst. Vergiss nicht, er befindet sich hier zwischen zwei Fronten, die ihm sehr viel bedeuten und er möchte niemanden verletzen. 

Es ist aber genauso wichtig, dass du seine Unterstützung bekommst und dass auch er einsieht, dass bestimmte Dinge einfach nicht okay sind. Das wird euch beiden helfen, sich von toxischen Verhaltensweisen und Manipulationen abzugrenzen, was gerade, wenn sie von der Familie kommen, nicht immer leicht ist.

Sei du selbst

Es ist wichtig, dass du dich selbst in solch einer Situation nicht verlierst. Es ist menschlich nach den möglichen Ursachen und Gründen zu suchen, warum dich seine Familie nicht mag. Doch du darfst nicht aus den Augen verlieren, dass es nicht unbedingt an dir liegt. 

Sie haben vielleicht andere Vorstellungen für ihr Kind oder haben einen niedrigen Toleranzpegel für all das, was ihrer Meinung nicht zu ihnen passt. Schlimmstenfalls sind sie rassistisch oder sogar streng religiös. Die Gründe können ausschließlich in ihrer Lebenseinstellung und Denkweise liegen und haben nichts mit dir zu tun.

Gerade solche Familien sind oft Objekt verschiedener Untersuchungen, die sich auf die Auswirkungen von kontrollierenden Eltern auf spätere Beziehungen spezialisiert haben. (3) Daher solltest du dich niemals selbst aufgeben oder dich verbiegen nur um die Familie deines Partners für dich zu gewinnen.

Sei du selbst und bleib dir treu. Wenn sie dich so nicht mögen, dann solltest du dir die Frage stellen, ob sie esüberhaupt wert sind? Wenn sie nicht die Eltern deines Freundes wären, wären sie die Art Mensch, die du unbedingt beeindrucken möchtest? 

Glaube mir, du bist gut genug!

Setze dich nicht unter Druck

Man kann niemanden zwingen, dich zu mögen. Es ist auch keine gute Idee bestimmte Situationen zu orchestrieren und Dinge zu tun, um bei anderen besser anzukommen oder sich besser dazustehen zu lassen. 

Fakt ist, dass wir oft über den hinterlassenen ersten Eindruck nachdenken, während der zweite und dritte oft wichtigere Informationen und Eindrücke geben wird. (4) Wir sollten uns also nicht davon verrückt machen lassen und uns unter Druck setzen. 

Auch wenn dir dieses Thema wirklich wichtig erscheint, versuche die Ruhe zu bewahren. Künstliche Situationen werden die Spannung zwischen euch nur noch größer erscheinen lassen. Verlasse dich darauf, dass ihr euch in einer lockeren Atmosphäre viel schneller öffnen und wesentlich leichter kennenlernen werdet. 

Anstatt jedes Treffen genau durchzuplanen und über gezielte Themen zu diskutieren, sei spontan und sehe wohin dich die Gespräche bringen. Setze dich also nicht unter Druck, wenn es darum geht, die perfekte Situation zu schaffen und dich in das perfekte Licht zu rücken. Lass einfach etwas los und den Dingen ihren natürlichen Verlauf, dann wird es auch nicht an Themen zum Reden fehlen und ihr werdet alle gelassener sein. 

Stelle Grenzen auf

Es ist wichtig, sich auch in solchen wirklich schweren Situationen selbst zu schützen und alles auf sich sitzenzulassen. Frauen, die sich zum ersten Mal in solchen Situationen befinden, sagen oft nichts, um es nicht zu verschlimmern oder um den Partner nicht zu verletzen. 

Dennoch müssen bestimmte Grenzen aufgestellt werden. 

Beleidigungen, Demütigungen oder Stonewalling sind nicht Dinge, die du auf dir sitzen lassen solltest. Genießt du dabei auch noch die Unterstützung deines Partners, dann hast du nichts zu befürchten. Es gibt bestimmte Themen, die kann er direkt mit seiner Familie ansprechen, bei anderen musst du dein eigener Fürsprecher sein. 

Felicitas Heyne, Psychologin und Familientherapeutin schrieb in ihrem Buch Hassgeliebte Schwiegermutter über die Wichtigkeit der Unterstützung des einen Partners: Keine Schwiegermutter kann der Schwiegertochter das Leben schwer machen, wenn der Sohn sich hinstellt und sagt: ‘Das ist meine Frau und zu der stehe ich’.

Also dann, habt keine Angst davor gesunde und feste Grenzen aufzustellen, denn diese können euch nur helfen. 

Schützt eure Beziehung

Natürlich möchte man, dass einfach alle miteinander auskommen und sich gut verstehen, leider ist das aber nicht immer so. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ihr zwei an euch und eurer Liebe zweifeln müsst. 

Versucht so gut wie möglich eure Liebe zu schützen. Darauf solltet ihr besonders dann achten, wenn sich die Familie einmischen und euch voneinander trennen möchte. Regelt alle Missverständnisse und Konflikte unter vier Augen. Das, was zwischen euch vorgeht, geht nur euch beide an. Sonst könnte seine Familie jede Streitigkeit als eine Bestätigung ihrer Meinung sehen, dass ihr nicht zusammengehört. 

Wenn ihr euch wirklich liebt, dann werdet ihr auch diese Zeit zusammen hinter euch lassen und gemeinsam eine Lösung finden. 

Sei es ein Weg des Zueinanderfinden oder des Kontaktabbruchs. Sich von negativen Menschen zu trennen, auch wenn es die eigene Familie ist, macht uns Studien zufolge gesünder und glücklicher. (5) Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es einfach ist. 

Lege alle Karten auf den Tisch

Wenn du nun das Gefühl hast, dass du eh nichts mehr zu verlieren hast, dann kannst du doch auch einfach den Elefanten im Raum ansprechen. Wähle den richtigen Moment, um das Thema anzusprechen, warum sie dich nicht akzeptieren. 

Vielleicht zeigt es sich, dass es sich nur um ein Missverständnis handelt, sie gefühlskalt sind oder sie etwas ganz Bestimmtes von dir abgeneigt hat. 

So wirst du nun die Möglichkeit bekommen, auf eine ruhige und gefasste Art deine Sicht der Dinge zu erklären und mit ihnen zusammen nach einer sinnvollen Lösung zu suchen. Angenommen natürlich, dass sie Bereitschaft und Interesse daran zeigen, mit dir offen und ehrlich das Thema zu besprechen. 

Die wichtigsten Schritte, die dir in dieser Situation helfen können, haben wir nun gesehen. Es gibt aber auch Dinge, die du unter keinen Umständen tun solltest. Wenn du wissen möchtest, welche das sind, solltest du unbedingt weiterlesen. 

Wichtige No-Gos, wenn dich die Familie deines Partners nicht akzeptiert

Es gibt natürlich auch Dinge, die dir in dieser Situation ganz bestimmt nicht helfen würden, sondern ganz im Gegenteil – alles nur noch verschlimmern könnten. Und diese Dinge könnten dann sogar dazu führen, dass eure Beziehung wackelt. 

Daher solltest du bitte auf diese No-Gos achten!

Ein Ultimatum stellen

Dem Partner zu sagen, er sollte zwischen seiner Familie und dir wählen ist das allergrößte No-Go, das es bei dieser ganzen Geschichte nur geben kann! Wäre die Situation umgekehrt, wie würdest du dich fühlen plötzlich zwischen zwei Fronten zu stehen, die du dazu noch liebst?

Also, stelle ihm bitte keine Ultimaten. Das könnte euch zwei nur voneinander entfernen und große Probleme verursachen. Arbeitet daran, eure Verbindung zu festigen und ineinander eine Stütze und Trost zu finden. 

Psychologen deuten Ultimaten als eine Art der letzten Chance, die wir geben, wenn wir nicht mehr weiterwissen. (6) Daher ist es sehr wichtig rechtzeitig und behutsam über das Problem, auf das ihr nun gestoßen seid, zu reden und zu versuchen eine Lösung zu finden. 

Diese Lösung dient nicht nur dazu, dass du dich mit seiner Familie verträgst, sondern auch dazu, die betroffenen Verhältnisse aufrechtzuerhalten. 

Eine Lösung aufzuzwingen, wird sich in diesem Fall als eine Katastrophe entpuppen. 

Wut und Verzweiflung zeigen

Wenn einen die Familie des Partners nicht akzeptiert oder gar hasst, dann macht das natürlich etwas mit uns. Wir alle haben Gefühle, die dadurch verletzt werden und fühlen uns verunsichert. Das ist ganz normal und zu erwarten. 

Was aber nicht okay ist, deine Verzweiflung und Wut bei jeder Gelegenheit mit seiner Familie zu teilen. Grenzen setzen und einen respektvollen Umgang mit dir zu beanspruchen ist okay. Jedes Mal aber zu diskutieren, zu streiten oder schlimmstenfalls sogar verbale oder nonverbale Gewalt anzuwenden, ist ein absolutes No-Go!

Egal, ob es sich hier um körperliche oder verbale Gewalt handelt. Sie ist von keinen der zwei Seiten zu tolerieren!

Sich selbst aufgeben

Seine Familie möchte, dass du streng religiös lebst, dich anders kleidest, deinen Job aufgibst oder umziehst? Und du möchtest es ihnen recht machen und nickst jede ihrer Vorgaben einfach ab? Nein! Und, vor allem, warum?

Wir sollten niemals all das, was uns wichtig ist aufgeben, um jemand anderem zu gefallen. Auch dann nicht, wenn es die Familie des Partners ist. 

Das bist dann nämlich nicht mehr du, sondern nur eine Rolle, die du spielst. Denkst du, das wird dich auf Dauer wirklich glücklich machen?

Zuvor habe ich schon erwähnt, dass sich der Partner in solch einer Situation oft in einer Zwickmühle befindet, in der er eigentlich nur alles falsch machen kann. Was solltest du aber tun, wenn du das Gefühl hast, dass er seine Entscheidung meist zu Gunsten seiner Familie trifft und du eigentlich immer hinten dran bist?

Der Partner bevorzugt jedes Mal seine Familie – was nun?

Du musst wissen, dass auch für deinen Partner diese Situation ganz neu ist und auch er seine Zeit braucht, um zu lernen, wie er damit umgehen soll. Er ist an seine Familiendynamik und Familienaufstellung gewöhnt und hat bestimmte Verhaltensformen, die für ihn selbstverständlich und natürlich sind. Doch deine Rolle ist der neue Faktor in diesem Verhältnis. 

Hast du daher das Gefühl, dass dein Partner in den meisten Situationen seine Familie dir gegenüber vorzieht, muss das nicht unbedingt heißen, dass er es auch absichtlich tut. Fakt ist, dass wir mit dem, was wir sagen oder tun, oft Menschen verletzen, ohne uns dessen bewusst zu sein. (7)  Es heißt auch nicht, dass er dich weniger liebt oder du ihm nicht mehr so wichtig bist!

Was kannst du also tun?

Du kannst in diesen Situationen einfach die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass du dich seinerseits ungerecht behandelt fühlst. Zeige ihm, dass bestimmte Vorgänge nicht fair waren und dich verletzt haben. 

Du musst ihm konkrete Beispiele geben und zeigen, was für dich beunruhigend war. Nur so, könnt ihr beide die Konflikte lösen, anstatt alles unter den Teppich zu kehren. 

Gibt es bestimmte Auslöser, die Unruhe zwischen dich und deinen Partner bringen, dann solltest du darauf auch besonders acht geben. Vielleicht sind es zu häufige Treffen mit der ganzen Familie oder stundenlange Besuche, dich euch irritieren. Das Wunderwort ist an dieser Stelle einfach eine Balance zu finden, mit der ihr euch beide wohlfühlt. 

Sei es einfach ein Gleichgewicht zwischen Nähe und Distanz, ein verringerter Kontakt, eine große Aussprache oder eure ganz eigene originelle Lösung. Ich bin mir sicher, ich werdet auch bei diesem Thema eine gemeinsame Sprache finden. 

Fazit 

Die Aufregung, wenn es darum geht, die Familie des Partners kennenzulernen, erweist sich bedauerlicherweise gelegentlich nicht als falsch. Es geschieht nämlich leider auch, dass die Familie einfach keinen Gefallen an dir findet und dich nicht akzeptiert. 

Wo das Problem liegt, kann entweder klar zu erkennen sein oder dich auch lange Zeit noch zum Grübeln bringen. Das wichtigste ist aber, dass du nicht verzweifelst und das Verhältnis zwischen deinem Partner und dir darunter leidet. 

Mit den Tipps, die ich dir hier gegeben habe, bin ich mir sicher, dass ihr zwei schon einen Weg aus diesem Schlamassel finden werdet. Zieht an einem Strang und ihr werdet schon die richtige Lösung für euch beide finden. 

Liebe Grüße und pass auf dich auf! 

Ihr Weg verwendet ausschließlich von Fachleuten geprüfte Studien und vertrauenswürdige Quellen, um sicherzustellen, dass unsere Inhalte wahrheitsgemäß, korrekt und zuverlässig sind.

1. Jabbari, J und . Rouster, A. S.: Family Dynamics, Creighton University School of Medicine

2. Marsh,S., Dobson, R. und Maddison, R.: The relationship between household chaos and child, parent, and family outcomes: a systematic scoping review, BMC Public Health

3. Doyle, K.: Having controlling parents may affect later relationships

4. Boothby, E. J., Cooney, G., Sandstrom, G. M., Clark, M.S.: The Liking Gap in Conversations: Do People Like Us More Than We Think?, National Library of Medicine

5. Blake, L.: Parents and Children Who Are Estranged in Adulthood: A Review and Discussion of the Literature

6. Litner, J. (2022): Should You Ever Give an Ultimatum In a Relationship?

7. Vangelisti, A. L. und Young, S. L.: When Words Hurt: The Effects of Perceived Intentionality on Interpersonal Relationships, Research Gate