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Schmetterlinge im Bauch: Ist das Phänomen überhaupt erklärbar?

Schmetterlinge im Bauch: Ist das Phänomen überhaupt erklärbar?

Nach so langer Zeit des Alleinseins hast du deinen Schatz gefunden. Naja, es ist noch immer recht frisch, aber schon der Gedanken an ihn bringt dein Herz höher zu schlagen.

Wie kann das möglich sein? Du bist doch kein Teenager mehr und dennoch fühlst du dich bis über beide Ohren verknallt.

Deine Kollegen auf der Arbeit haben es schon bemerkt, dass du bei jedem Blick auf dein Smartphone ein Strahlen in den Augen hast. Immer wieder erwischen sie dich, wie du mitten im Meeting vor dich hingrinst und in Tagträume versinkst.

Sogar deine Familie kann dich nicht mehr erkennen, du bist nicht mehr dieselbe Person. Du gehst mit einer positiven Einstellung durch den Tag und mit deiner guten Laune steckst du jeden an.

Und das alles hast du nur einer Person zu verdanken, deinem Schatz.

Mal wieder hast du dich verliebt und nach so vielen Jahren spürst du wieder die Schmetterlinge im Bauch. Im Laufe des Verliebtseins fragt man sich nie, woher diese Redewendungen eigentlich kommt?

Jeder hat sie mindestens einmal im Leben gespürt, aber gibt es denn überhaupt eine geschichtliche Vorlage, warum wir ausgerechnet Schmetterlinge im Bauch spüren?

Woher kommt die Redewendung “Schmetterlinge im Bauch”?

Wir haben uns auf die Suche gemacht und wollten ein für alle Mal Klarheit schaffen und die Geschichte, die sich hinter den Schmetterlingen im Bauch versteckt, erzählen.

Diese Redewendung datiert schon aus dem Jahre 1908, als die bekannte amerikanische Schriftstellerin Florence Converse ihren berühmten Roman “House of Prayer” geschrieben hat.

Ihr Roman handelt von einer unschuldigen Liebesgeschichte zweier Teenager, die die Liebe zum ersten Mal zu spüren bekommen haben.

Und genau dieses unbekannte Gefühl, welches sich durch ihre Körper verbreitet hat, hat sie in ihrem Roman mit dem Begriff “butterflies in the stomach” beschrieben.

Im Laufe der Zeit wurde der Roman immer bekannter und kam auch in den deutschsprachigen Raum.

In kurzer Zeit wurde der Roman sehr beliebt und der Ausdruck “butterflies in the stomach” hat man ins Deutsche übersetzt und man fing an, den Ausdruck immer häufiger fürs Verlieben zu verwenden.

Anscheinend haben alle Menschen erst nach dem Roman realisiert, dass sie selbst Schmetterlinge im Bauch spüren, wenn sie sich verlieben. Und so ist die Redewendung bis zur heutigen Zeit präsent geblieben.

Kann man wirklich Schmetterlinge im Bauch haben?

Von der medizinischen Seite aus betrachtet, kann man keine Schmetterlinge im Bauch haben. Die einzige Ausnahme wäre, wenn man ein paar Schmetterlinge aufessen würde.

Aber warum fühlt sich Verliebtheit dann so an, als ob man welche hätte?

Womit sind die Gefühle in der Magengegend verbunden und warum verbreiten sie sich durch den ganzen Körper?

Zum Glück können wir diese Fragen aus der medizinischen Sicht erklären, denn alles, was sich im Körper abspielt, hat eine logische Erklärung.

Wenn man den Prozess des Verliebtseins aus der medizinischen Sicht betrachtet, wird man sehr erstaunt sein. Die Medizin vergleicht das Verliebtsein mit einer stressigen Lebenssituation.

Jetzt schüttelst du bestimmt deinen Kopf, Verlieben und Stress, das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun.

Aus unserer Sicht stimmt das auch, aber wenn man die körperlichen Prozesse betrachtet, muss man zugeben, dass es Stress pur für unseren Körper ist.

Wenn wir in den Zustand des Verliebtseins geraten, kommt es zur Produktion verschiedener Aufputschhormone, wie Dopamin und Adrenalin (Noradrenalin). Die vermehrte Produktion der Hormone bringt unseren Körper in einen Rauschzustand.

Wir bekommen überhöhtes Herzklopfen, unsere Konzentration schwindet, wir können nicht einschlafen. Wir haben kein Hungergefühl und das Kribbeln in der Magengegend wird immer intensiver, die Schmetterlinge fangen an zu flattern.

Unser Selbstbewusstsein wächst, uns überkommt das Gefühl, dass wir es mit der ganzen Welt aufnehmen können. Uns treibt das Verliebtsein an, wir sind auf Wolke sieben.

Neben den positiven Effekten auf unseren Körper haben Adrenalin und Dopamin auch ein paar negative Eigenschaften, die wir während des Verliebtseins zu spüren bekommen.

Manchmal leiden verliebte Personen unter Angstzuständen, zum Beispiel, wenn sie mit dem Partner gestritten haben. Sie haben Angst vorm Alleinsein und verlassen zu werden.

Neben den genannten Hormonen verbreiten sich auch Endorphine durch unseren Körper. Die allbekannten Glückshormone sind bei der Produktion der Schmetterlinge im Bauch behilflich.

Bei verliebten Paaren steigert sich die Produktion des Botenstoffes Oxytocin. Oxytocin hat die meisten Eigenschaften des Verliebtseins, denn er ist für die Gefühle der Treue, Anhänglichkeit und dem “Glücklich bis ans Ende aller Tage” zuständig.

Wenn sich Oxytocin durch unsere Adern verbreitet, verspüren wir ein wunderbares Gefühl der Zusammengehörigkeit, das wahre Verliebtheitsgefühl. Diese Botenstoffe verleihen uns eine rosarote Brille.

Wenn man das aus der medizinischen Sicht dargelegt bekommt, ist es gar nicht mehr so romantisch, denn alles, was mit der Logik zu tun hat, kann nicht romantisch sein.

Müssen denn wirklich bestimmte Botenstoffe daran schuld sein, dass wir aus unseren Nervenbahnen geworfen werde?

Für manche Dinge im Leben sollte man nach keiner Erklärung suchen. Unser flaues Gefühl in der Magengegend sind Schmetterlinge und kein Arzt auf der Welt kann mich vom Gegenteil überzeugen.

Die schönsten Sachen im Leben kann man überhaupt nicht in Worte fassen und genau so ist es auch mit dem Verliebtsein.

Wir alle wissen, dass das Verliebtsein nicht ewig andauert, in einem Moment wird es in Liebe umgewandelt und im Laufe des Lebens besucht uns die Verliebtheit immer mal wieder.

Sie klopft an unsere Tür und will uns nur daran erinnern, für was es sich zu leben lohnt. Verliebtheit ist der erste Schritt zur wahren Liebe.

Nicht immer wissen wir, dass jemand zu uns passt, aber unser Körper hat die Fähigkeit, diesen potenziellen Partner zu erschnüffeln und aus diesem Grund wirft er uns aus allen Bahnen.

Er schickt uns Warnsignale, damit wir uns die Gelegenheit nicht durch die Lappen gehen lassen.

Siehst du, es hat nichts mit Hormonen zu tun, es ist unser Bauchgefühl, das uns den Weg weist. Deswegen solltest du immer aufs Flattern, das aus deinem Bauch kommt, hören. Er weiß schon, was er tut.

Die Schmetterlinge im Bauch muss man nicht erklären, es reicht, wenn man sie spürt und der Rest erklärt sich dann von selbst. Genieße jeden Flügelschlag, den du in deiner Magengegend verspürst und schwebe auf Wolke sieben so lange du kannst.