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Sich ungeliebt fühlen, ist kein Dauerzustand: Ausbruch aus der Dunkelheit

Sich ungeliebt fühlen, ist kein Dauerzustand: Ausbruch aus der Dunkelheit

Es gibt Zeiten im Leben, da überkommen uns Einsamkeitsgefühle, wir fühlen uns verlassen, verloren und vor allem ungeliebt.

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum sich jemand ungeliebt fühlt, aber in den meisten Fällen ist das Gefühl der Einsamkeit der erste Auslöser.

Das Thema Einsamkeit wird von vielen Menschen einfach unter den Teppich gekehrt und dadurch wird das Gefühl vom Alleinsein noch intensiver.

Wir fangen an, eine innere Leere zu spüren, immer mehr ziehen wir uns in unser Schneckenhaus zurück und stoßen die Umwelt völlig ab.

Ein unangenehmes Gefühl wird unser stiller Begleiter und wir lassen uns von unseren dunklen Gedanken manipulieren.

Warum kommt es zu solchen Gedanken und was ist der Auslöser dafür, dass wir uns ungeliebt fühlen?

Dieses Phänomen des Sich-ungeliebt-Fühlens kann viele verschiedene Hintergründe haben.

Wenn man durch die Ratgeber blättert, wird man viele verschiedene Theorien finden, warum sich Menschen in einem gewissen Lebensabschnitt ungeliebt fühlen.

Viele Experten verbinden diesen seelischen Zustand gleich mit der Kindheit, denn der Kern des Ungeliebtseins muss sich schon von klein auf entwickeln.

Manche Eltern sind mit der elterlichen Rolle überfordert, haben ein schlechtes Verhältnis zum Partner, sind selbst psychisch labil oder hatten selbst eine schlimme Kindheit, die schwere Folgen auf ihre mentale Entwicklung hatte.

Neben diesen familiären Faktoren hat auch der moderne Lebensstil eine große Auswirkung auf unsere Entwicklung und das Gefühl des Geliebtseins.

Es kommt häufig vor, dass man das Gefühl der Selbstliebe verliert, weil man mit dem falschen Partner zusammen ist.

Er macht dich klein, betrügt und belügt dich, obwohl du dir Mühe gibst, die perfekte Partnerin für ihn zu sein.

Die ersten Zweifel kommen auf: Vielleicht bin ich nicht gut genug, vielleicht kann ich mich bessern, ich bin selbst daran schuld, dass er sich so verhält…

Solche Gedanken werden immer häufiger in deinem Kopf herumkreisen. Du ziehst dich immer mehr zurück, willst nichts an deiner Situation ändern.

Nach einer gewissen Zeit fängst du an, dich mit anderen Personen zu vergleichen.

Du bist stundenlang in den sozialen Netzwerken und schaust dir die perfekten Bilder an. Dieser Anblick weckt noch größere Selbstzweifel bei dir und du fängst an, einem Idealbild nachzurennen, welches du nie vollkommen erreichen wirst.

Du versuchst etwas Anderes zu sein, etwas Liebenswertes und in der Zwischenzeit verlierst du dich selbst. Dadurch fällst du nur noch tiefer in das Loch der Einsamkeit.

Dieses Verhaltensmuster kommen dir bekannt vor? Das liegt daran, dass du dich auch manchmal ungeliebt fühlst und den wahren Grund nicht kennst.

Deswegen habe ich mich mit dem Thema Einsamkeit befasst, damit ich Licht ins Dunkle bringen kann.

Ich werde mir Mühe geben, diesen seelischen Zustand so einfach wie möglich zu erklären, sodass du dich damit auseinandersetzen kannst.

Für diesen Text werde ich ein Beispiel aus meinem Leben nehmen, damit du einen genauen Verlauf der Entwicklung erkennen kannst.

Warum ich mein ganzes Leben mit dem Gefühl des Ungeliebtseins zu kämpfen habe?

Bevor ich auf die Welt kam, hatte ich verschiedene Kämpfe und Schlachten, die ich auf mich nehmen musste. Wie ist das denn möglich, fragst du dich?

Als meine Mutter mit mir schwanger war, war sie noch mit meinem Vater zusammen. Ich weiß überhaupt nicht, ob ich den Mann einen Vater nennen kann, denn er war alles, außer ein richtiger Vater.

Deswegen werde ich den Begriff Erzeuger verwenden.

Mein Erzeuger war schon immer recht aggressiv, aber seine Aggressivität hat er immer unter Kontrolle gehabt. Ich weiß nicht, was sich in ihm im Laufe der Schwangerschaft geändert hat, aber er wurde handgreiflich.

Immer öfter verging er sich an meiner Mutter. Fast jede Woche war sie im Krankenhaus, weil sie mal wieder “unachtsam” war und hingefallen ist. Monate vergingen und meine Mutter wurde immer depressiver.

Sie dachte, dass die Schwangerschaft an allem schuld wäre und dass es ihr ohne ein Kind viel besser gehen würde. Und ich, ich war so hartnäckig und habe es bis zur Geburt ausgehalten. Endlich habe ich das Licht der Welt erblickt.

Aber etwas hat sich irgendwie falsch angefühlt. Meine Mutter hat mich nicht gleich in den Arm genommen, wurde nicht extrem emotional, sie hat mich nur angeschaut und sich zur Seite gedreht.

Tage vergingen und bei ihr hat sich nichts verändert. Die Krankenschwestern mussten darum betteln, dass sie mich stillt und auch mal in den Arm nimmt. Als sie das gemacht hat, war es extrem gefühlslos.

Schon nach den ersten paar Tagen meines Lebens habe ich die Erfahrung des Alleinseins gemacht. Ich war so klein, zerbrechlich, hilflos und meine Mutter hat sich überhaupt nicht um mich gesorgt.

Viele dachten, dass es nur vorübergehend sei und dass sie sich wieder aufrappeln wird, aber als wir nach Hause kamen, hat sich die ganze Situation noch zusätzlich verschlimmert.

Mein Erzeuger hat uns verlassen. Meine Mutter war am Boden zerstört. Sie musste einen Sündenbock finden und zum Glück hatte sie ja mich.

Ich, ein kleines Baby, dass sich überhaupt nicht aussuchen konnte, auf die Welt zu kommen, muss jetzt dafür geradestehen, weil sie sich in den falschen Typen verliebt hat. Jahre vergingen und unser Verhältnis wurde nicht besser.

Das ganze hat schwere psychische Schäden bei mir hinterlassen. Ich wurde älter und konnte es selbst erkennen, dass mich meine Mutter nicht so ansieht, wie all die anderen Mütter ihre Kinder ansehen.

Was auch immer ich angestellt habe, es war falsch und am Ende wurde ich immer dafür bestraft. Ich habe mir so viel Mühe gegeben, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Ich war sogar eine Zeit lang die Klassenbeste, konnte singen, tanzen, aber nichts davon hat sie interessiert.

Sie war irgendwie immer in ihrer eigenen Welt. Ich kann nicht behaupten, dass mich meine Mutter missbraucht hat, aber das, was sie mit mir gemacht hat, diese Kälte, diese Gefühlslosigkeit würde ich auch zu einer Art des Missbrauchs zählen.

Ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, sodass ich oft eine körperliche Erkrankung erfunden habe.

Ich wusste, dass ich zu Hause keine Aufmerksamkeit bekommen werde, aber mein Umfeld gab mir die nötige Aufmerksamkeit, solange ich “krank” war.

Je älter ich wurde, desto schneller merkte ich, dass ich keine Aufmerksamkeit im wahrsten Sinne des Wortes bekomme, sondern nur Mitleid.

Alle wussten, dass meine Mutter nicht mehr psychisch stabil war und jeder sorgte sich um mich, aber niemand hat etwas dagegen unternommen.

Ich hab mich immer mehr in mich zurückgezogen. Während der Schulzeit ging ich meinen Klassenkameraden aus dem Weg, denn ich glaubte nicht, dass jemand einfach so mit mir befreundet sein will.

Mit dem Mädchen, welches nicht mal von der eigenen Mutter geliebt wird.

Dieses Verhalten habe ich lange Zeit mit mir rumgetragen. Immer mehr bin ich in Selbstmitleid versunken und ich fühlte mich verlassen.

Sogar meiner beruflichen Tätigkeit konnte ich nicht nachgehen, denn ich fühlte mich unter Arbeitskollegen sehr unwohl.

Immer öfter wurde ich krankgeschrieben, denn psychisch ging es mir wirklich schlecht, was auch gewissen Einfluss auf meine körperliche Gesundheit hatte.

Ich hatte jegliche Art von Treffen gemieden, nur in den sozialen Netzwerken habe ich mich wohlgefühlt, denn dort konnte ich alles Mögliche sein. Ich konnte mich neu erfinden und ein völlig neues Selbstbild kreieren.

In der neuen Rolle habe ich einen guten Freund gefunden. Zu der Zeit konnte ich es mir nicht vorstellen, dass sich daraus etwas mehr entwickeln könnte.

Aber ein Gedanke hat mich ständig verfolgt: Was wenn er herausfindet, wer ich wirklich bin? Er wird mich bestimmt verlassen und mal wieder werde ich völlig alleine sein..

Der bloße Gedanken, dass er meiner Vergangenheit auf die Schliche kommen könnte, hat mich innerlich zerfressen. Ich war mir einfach sicher, dass mein reales Ich niemand lieben könnte. Ich bin wertlos und darf mich nicht öffnen.

Mit der Zeit bestand er auch auf ein Treffen, um mich real kennenzulernen. Ich wusste nicht, was ich machen soll und sagte zu. Ich war so nervös, ich konnte kaum normal stehen, jeden Moment dachte ich, dass ich umkippen würde.

Als er vor mir stand, war er noch süßer als auf den Bildern, die er mir geschickt hat. Und ich, schüchtern, zurückgezogen und keine Spur von der dominanten, selbstbewussten Frau. Und er, er war dennoch von mir entzückt.

Ich konnte es nicht glauben. Ich dachte, dass es nur ein schlechter Witz ist und dass ich schon hinter der nächsten Ecke die versteckte Kamera entdecken werde.

Aber auch nach ein paar Stunden passierte nichts. Aus dem Small Talk wurde ein ernstes Gespräch und ich fing langsam an, mein wahres Ich zum Vorschein zu bringen. Ich konnte mich einfach nicht länger verstellen.

Und er, er hatte die ganze Zeit ein offenes Ohr für mich. Er sagte, dass er gleich wusste, dass ich mich verstelle und dass man einsame Menschen am leichtesten an den Augen erkennen würde.

Er konnte kein Funkeln in meinen Augen sehen, da merkte er sofort, dass ich sozusagen innerlich leer bin, aber dass er sich Mühe geben wird, meine innere Leere zu füllen.

In dem Moment fing sich der Raum um mich herum an zu drehen, ich wollte nur noch weg. Das kann doch nicht wahr sein, jemand mag mich.

Ich darf mich der Versuchung nicht hingeben, denn ich weiß, am Ende werde ich mal wieder alleine sein.

Ich ging nach Hause, ohne ein Wort zu sagen, denn ich wusste, es war ein Fehler, dass ich mich überhaupt auf ein Treffen eingelassen habe.

Er versuchte tagelang mich zu erreichen, aber ich ging nicht an mein Smartphone und habe auch auf die Nachrichten nicht geantwortet.

Danach fühlte ich mich am Boden zerstört. Tausend Gedanken strömten durch meinen Kopf. Ich wusste, dass es so nicht weitergehen kann, dass ich irgendetwas ändern muss.

Diese Selbstzweifel, Schuldgefühle haben mich immer mehr nach unten gezogen und mein Leben fing an auseinanderzufallen.

Ich will nicht mein ganzes Leben allein sein und mich von den Gedanken des Nicht-Gut-Genug-Seins in die Irre treiben. Ich will lieben und geliebt werden.

Jetzt musste ich den entscheidenden Schritt wagen. Aber wie sieht dieser Schritt aus?

Was muss ich machen, damit ich mich nicht mehr ungeliebt fühle?

Ich realisierte langsam, dass ich eine Veränderung brauche, wenn ich ein normales Leben führen will.

Ich wollte die Gedanken an meine Kindheit einfach hinter mir lassen, denn das Gefühl, welches ich beim Date gespürt habe, hat sich so magisch angefühlt.

Da sah ich ein, dass das Leben auch etwas Schönes für mich bereithält, aber ich muss mich nur trauen.

Ich fing an, im Netz zu suchen und dabei bin ich auf viele verschiedene Methoden gestoßen, die mir dabei behilflich sein können, meine Ängste und Selbstzweifel zu überwinden.

Ich habe viel darüber gelesen und gemerkt, dass es vielen Menschen auf der Welt ähnlich geht. Zum ersten Mal war ich nicht alleine.

Ich suchte nach einer Selbsthilfegruppe, die sich mit dem Thema Einsamkeit befasst und wo jeder ein offenes Ohr für den anderen hat.

Am Anfang der Sitzung sah und hörte ich nur zu. Ich konnte kein Wort aus mir rausbekommen, aber die Geschichten der anderen Menschen haben etwas in mir bewegt.

Die Schicksalsschläge, die die Menschen erlebt haben, waren so extrem, dass meine Probleme im Gegensatz dazu lächerlich waren, aber dennoch gaben sie mir Mut und Halt und zeigten mir, dass das Wichtigste im Leben die Selbstliebe ist.

Wenn man sich selbst liebt und akzeptiert, kann uns auch das Umfeld so akzeptieren und lieben, wie wir sind. Keiner von uns ist wertlos und jeder von uns verdient eine zweite Chance.

Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der noch nie einen Fehler gemacht hat und genau das ist das Schöne am Leben, dass wir aus unseren Fehlern lernen können.

Da wir keinen Einfluss auf unsere Kindheit haben, können wir auch keinen Einfluss auf die Fehler, die uns zugeschoben wurden, haben. Als Erwachsene müssen wir uns mit unserer Vergangenheit auseinandersetzen und das Beste daraus machen.

Wenn du dich als Kind ungeliebt gefühlt hast, darf es keinen Einfluss auf dein Erwachsenenleben haben. Du musst dich öffnen und all deine negativen Gedanken verarbeiten.

Das Wichtigste in einer Beziehung ist das gegenseitige Vertrauen und dass beide Partner offen und ehrlich zueinander sind. Du musst deinen Partner mit deinen Ängsten bekannt machen, denn nur so kann er den richtigen Bezug zu deiner Seele finden.

Du musst ihn hinter deine Fassade blicken lassen und dich von den Sprachen der Liebe leiten lassen. Vertraue deinem Partner und versuche dich an die Liebe, die er dir schenkt, langsam heranzutasten.

Rede mit deinen Mitmenschen über deine Zweifel, deine Gefühle, denn nur auf die Art kannst du deine innere Leere füllen und neue Lebenskraft schöpfen.

Kann ich eine normale Beziehung führen, wenn ich mit oft ungeliebt fühle?

Wie schon erwähnt, ist der Schlüssel einer erfolgreichen Beziehung Kommunikation. Du musst dich mit deiner Vergangenheit auseinandersetzen und deinem Partner offen und ehrlich sagen, was dich plagt.

Er muss über deinen seelischen Zustand Bescheid wissen, denn nur auf die Art und Weise kann er mit deinen Stimmungsschwankungen klarkommen.

Es kommt oft vor, dass in der Beziehung alles perfekt läuft und auf einmal überkommen dich deine dunklen Gedanken. Du bekommst Panik, denn mal wieder denkst du, dass du verletzt wirst und dass du nie glücklich sein darfst.

Aus diesem Grund wird du dich zurückziehen und dein Partner wird nicht wissen, was mit dir los ist. Er wird sich die Schuld geben und wird seine Taten analysieren.

Und genau jetzt, solltest du ihm alles erklären.

Es liegt nicht an ihm, er macht alles richtig, nur du hast Angst. Du kannst es selbst nicht glauben, dass dich jemand nur deinetwegen liebt und dass du gut genug bist.

Du musst dich nicht mal verstellen und jemand liebt dich.

Deine ganze Kindheit musstest du ohne das Gefühl der Liebe überstehen und jetzt bekommst du sie in Übermaßen. Das ist eine große Umstellung für dein inneres Kind, welches sich immer tiefer ins Schneckenhaus verkrochen hat.

Lass dein inneres Kind neu aufblühen und die schöne Seite des Lebens genießen. Lass es die wahre Liebe spüren und kennenlernen, denn Liebe ist die mächtigste Kraft, die uns zu einem besseren Ich machen kann.

Im Laufe des Lebens wirst du viele Rückschläge erleben, viele Höhen und Tiefen und manchmal wirst du auch ein gebrochenes Herz haben. Du wirst dich einfach ungeliebt fühlen und diese Gedanken werden dich mal wieder runterziehen.

Das Wichtigste ist, dass du die Selbstliebe nie vergisst. Dass du dich stets an deinen Selbstwert erinnerst. Nur du selbst kannst entscheiden, wie dein Leben verlaufen wird.

Nur du kannst die Entscheidung treffen, ob du geliebt oder ungeliebt wirst. Du musst dich seelisch öffnen, damit jemand zu deinem Herzen vordringen kann.

Deine Vergangenheit sollte keinen Einfluss auf deine Zukunft haben. Deine Dämonen aus der Kindheit solltest du hinter dir lassen und fröhlich in die Zukunft blicken.

Denn genau jetzt liegt dein Glück in deinen Händen. Jetzt bist du erwachsen und kannst die Dinge aus deiner Kindheit verstehen. Es lag nicht an dir, du warst nicht schuld daran.

Du bist genau so wie du bist gut genug und die richtige Person wird das auch erkennen und zu schätzen wissen. Lass dich nie auf etwas ein, was dich nicht vollkommen seelisch erfüllt. Denn Liebe ist nur dann vorhanden, wenn du keine Zweifel hast.

Öffne dein Herz, liebe und lasse zu, geliebt zu werden!