Gefühle sind ein normaler menschlicher Zustand, eigentlich eine Reaktion auf ein Ereignis, die zu einer Aktion führt. Sie sind das, was uns zu Menschen macht.
Bei den Menschen gibt es 5 Grundemotionen: Freude, Trauer, Angst, Wut und Scham. Manche von denen sind angenehm, manche sind nervig, aber Gefühle hat jeder Mensch.
Es ist aber so, dass einige sie zeigen, aber andere eher nicht.
Manchmal kann eine Gefühlsreaktion unangemessen sein, weil einige Leute sie nicht kontrollieren und nicht anders können.
Zum Beispiel jemanden anzuschreien, wenn man wütend ist oder in einem Raum voller Leute, die man nicht kennt, zu weinen.
In solchen Situationen muss man lernen, Gefühlsausbrüche zu kontrollieren, andernfalls könnte es für denjenigen und die Menschen in seiner Umgebung sehr unangenehm sein.
Es ist aber auch ganz normal, dass man seine Gefühle nicht mit jedem seiner Mitmenschen teilen möchte, denn nicht jeder muss wissen, was in einem vorgeht.
Außerdem macht man sich auf diese Weise verletzbar.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sich mit Gefühlsäußerungen sehr schwertun und das wirkt sich problematisch auf ihr soziales und Liebesleben aus, weil andere sie als unnahbar, gefühlskalt oder manchmal sogar arrogant wahrnehmen.
Deswegen ist es für sie schwer, Beziehungen herzustellen, sowohl Arbeitsbeziehung als auch Liebesbeziehungen.
Wenn du dich zufälligerweise im letzten Teil dieser Einleitung erkannt hast und auch zu den Menschen gehörst, die ihre eigenen Gefühle nicht zeigen können, aber etwas daran ändern möchtest, solltest du weiterlesen, um herauzusfinden: warum Gefühlsäußerungen wichtig sind, warum Menschen Angst haben, Gefühle zu zeigen und wie du die Angst überwinden kannst, um ein lebendiges Leben zu führen und gute Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen.
In diesem Artikel erfährst du:
• warum es wichtig ist, Gefühle zu zeigen
• woher die Angst vor Gefühlsäußerungen kommt.
• wie man sich emotional öffnen kann.
Warum ist es wichtig, Gefühle zu zeigen?
Wenn du ständig deine Gefühle unterdrückst, wirkst du vielleicht auf andere Menschen kalt, wie ein gefühlloser Roboter.
Den Menschen in deiner Umgebung fällt es schwer, mit dir Kontakte herzustellen oder das Vertrauen aufzubauen und du kannst deine Beziehungen nicht lang aufrechterhalten.
Ist es bei dir bisher so gewesen und du etwas dagegen tun willst, musst du zuerst verstehen, warum Gefühlsäußerungen so wichtig sind, wenn du Kontakt mit anderen Menschen herstellen möchtest.
Lies die folgende Erklärung!
Gefühle zu haben und sie zu zeigen, ist ein Merkmal des Menschen und indem du sie zeigst, können andere deine ‘menschliche’ Seite sehen und sich mit dir schneller verbinden.
Du zeigst neben deinen starken und positiven Seiten auch deine Verletzlichkeit und Wunden, wie alle anderen und das macht dich deutlich greifbarer.
Wenn du dich emotional öffnest und deinem Gegenüber zeigst, was in dir vorgeht, macht dich das nicht zu einem Weichei, sondern es zeigt, dass diese Person für dich wichtig ist und dass du genug Vertrauen in sie hast, um ihr ein Stück aus deinem tiefsten Innern mitzuteilen.
Auf diese Weise lernen Leute deinen Charakter und Bedürfnisse kennen, weil du mit Emotionen zeigst, was in deinem Leben gut oder schlecht läuft und sie können dir damit vielleicht sogar helfen, wenn du ihnen erlaubst, dein echtes ‘Ich’ zu sehen und dir näherzukommen.
Dadurch baust du emotionale Nähe mit denjenigen auf, die in deinem Leben wichtig sind.
Woher kommt die Angst, Gefühle zu zeigen?
Gefühle auszudrücken lernt man schon in der frühen Kindheit, indem man es von seinen Eltern oder nahen Personen abschaut.
Man sieht, wie sie auf Gefühle anderer Menschen reagieren und ihre eigenen zeigen.
Wenn unsere Eltern uns beispielsweise trösten, ahmen wir dieses Verhalten an einem Kuscheltier oder einer Puppe nach und lernen, durch dieses Verhalten Nähe und Zuneigung auszudrücken.
Aber was passiert, wenn man kein gutes Vorbild zum Nachahmen hatte? Ist das ein Grund für das Verbergen der Gefühle oder steckt doch mehr dahinter?
Bleib dran und finde es heraus!
Immer mehr Menschen leiden an Emotionslosigkeit und es ist meistens mit einer Art Angst verbunden.
Besonders zeigen Menschen ungern das Gefühl der Schwäche, weil sie nicht wollen, dass andere schlecht über sie denken.
Gefühle zu verbergen ist deswegen meistens ein Selbstschutz.
Niemand will zugeben, dass er Angst hat, Achterbahn zu fahren, dass er während eines Films geweint hat oder dass die Trennung von einer geliebten Person sein Inneres zerreißt.
Das sind die sogenannten Gefühle der Schwäche, die niemand zeigen will, um nicht wie ein Weichei oder Heulsuse auszusehen und dazu kommt auch die Angst, ausgelacht zu werden und eine Angriffsfläche zu bieten.
Jedes Mal, wenn man in seiner Umgebung Ablehnung oder Spott erfährt, verschließt man seine Gefühle immer tiefer und hat am Ende gar keinen Mut mehr, seine Emotionen zu zeigen und zu äußern.
Die Folge ist, dass man sich nach außen nichts anmerken lässt und sich so vor Spott und Ablehnung schützt.
Die Angst vor Gefühlen kann so weit gehen, dass man den Fokus davon ablenkt und Gefühle völlig ignoriert und irgendwann aufhört, mit Gefühlen auf ein Ereignis zu reagieren oder überhaupt Gefühle zu entwickeln.
Wichtige Dinge im Leben und Gefühle anderer Menschen sind dann für einen bedeutungslos, weil man darauf nicht reagieren kann.
Früher oder später fühlt man sich einsam und von anderen isoliert und wird dann als gefühlskalt und arrogant beschrieben.
Es kann auch sein, dass man die Angst vor Gefühlen in der Kindheit entwickelt hat.
Wenn man als Kind lernt, dass es falsch ist bei Trauer, Wut oder Schmerzen zu weinen oder vielleicht dafür bestraft wurde, wird man als Erwachsener seine negativen Gefühle verbergen und sich schwertun, Emotionen nach außen zu lassen.
Auch wenn man in der Kindheit oder auch im Jugend- oder Erwachsenenalter wegen etwas ausgelacht wurde, hinterlässt dies Konsequenzen und die Person verdrängt seine Emotionen, um diese unangenehme Erfahrung nicht wieder zu erleben.
Ein weiterer Grund, warum Menschen ihre Gefühle nicht ausdrücken ist, dass sie Angst haben, ihr wahres Ich zu zeigen.
In ihren Köpfen sehen sie sich selbst als Weicheier und Versager und wollen nun ihre Gefühle nicht zeigen aus Angst, dass andere sie durchschauen und diese Seite an ihnen sehen könnten.
Diese Menschen haben starke Selbstzweifel und denken, dass sie nicht gut genug sind und dadurch entsteht ihre Angst, etwas von sich preiszugeben.
Wie kann man sich eigentlich emotional öffnen?
Die Fähigkeit, Emotionen zu zeigen ist für ein Zusammenleben sehr wichtig, besonders in einer Partnerschaft oder Freundschaft.
Gefühle dauerhaft zu verstecken, fordert viel Energie und Selbstkontrolle und ist nicht immer einfach.
Wenn man dies ständig macht, ist man sehr nervös und angespannt und kann nicht locker mit andere umgehen.
Auf diese Weise baut man selbst eine Blockade auf und blockiert durch seine Angst jede Beziehung zu anderen Menschen.
Aber es nicht alles so schlimm. Man kann lernen, wie man seine Gefühle zeigen kann, man muss aber zunächst bei sich und seinen Einstellungen zu sich selbst beginnen.
Denn alles ist so, wie man es sich selbst vorstellt, denn man hat nur Angst, für das Zeigen von Gefühlen abgelehnt zu werden, wenn man sich selbst dafür ablehnt!
Wenn man sich zugestehen kann, Angst haben oder Trauer empfinden zu dürfen, ohne dabei als Weichei zu gelten, nur dann kann man die Angst überwinden, dass andere uns als ein Weichei betrachten und darüber lachen werden.
Nur dann kann man sich davon befreien, Gefühle zu verbergen und sich zu verstellen und kann dadurch besser mit anderen Menschen umgehen.
Wenn du wissen möchtest, wie man die Angst überwinden und seine Gefühle zeigen kann, dann nimm dir die folgenden Tipps zu Herzen, um dich emotional mehr öffnen zu können.
Und denke daran, dass niemand immer total cool ist und jeder seine Schwachpunkte und Ängste hat.
Lass dich nicht von der Angst unterkriegen!
1. Finde die Ursache deiner Angst!
Versuche, dich an deine Kindheit zurückzuerinnern. Vielleicht bist du in einer Umgebung aufgewachsen, in der Gefühlsäußerungen nicht verbreitet oder sogar unterbunden wurden.
Oder vielleicht hattest du irgendwann einmal ein traumatisches Erlebnis, entweder in der Kindheit oder Jugendzeit, das du nicht richtig verarbeitet und deine Gefühle nur unterdrückt hast.
Lange zurückliegende Traumata sorgen nämlich dafür, dass es einem schwerfällt, Gefüle zeigen zu können und mit ihnen zurechtzukommen.
So oder so musst du die Ursache herausfinden, um wirksam handeln zu können und den Prozess der emotionalen Öffnung zu beginnen.
2. Fang mit dir selbst an und entwickle deine Gefühle!
Wenn du mit anderen Menschen Gefühle teilen möchtest, musst du erst Gefühle haben und wissen, welche du eigentlich in dir trägst.
Du musst erkennen, was in dir vorgeht, um es zum Ausdruck bringen zu können.
Du kannst deine Gefühle entwickeln, indem du auch bei den kleinen Dingen des Lebens versuchst, eine Gefühlsreaktion zu erzeugen.
Versuche zu erkennen, welches Gefühl diese kleinen Dinge in dir hervorrufen.
Zum Beispiel, erzeugt der Sonnenschein auf deiner Haut Freude, Angst vor einer Verbrennung oder Wut, weil es zu heiß ist? Du siehst einen Hund.
Macht er dir Freude oder hast du Angst vor ihm? Wie fühlst du dich, wenn die Hauptrolle in einem Film stirbt? Bist du traurig oder eher wütend?
All diese kleinen Dinge im Leben erzeugen verschiedene Gefühle in jedem von uns, es ist nur wichtig, dass du erkennst, welche es bei dir sind .
Mache dir bewusst, dass es in deiner Hand liegt, welche Gefühl du in welcher Situation empfinden und wie du auf die Dinge reagieren willst.
Du musst dich nicht nach Idealen richten, denen die Gesellschaft, deine Freunde, deine Eltern oder dein Partner zustimmen, nur um anderen zu gefallen.
Deine innere Überzeugung ist das, was wichtig ist und du sollst dich nie verstellen.
Auf diese Weise wirst du ein Gespür erhalten, welche Emotionen entwickeln und was du im Inneren als richtig oder falsch empfinden willst.
3. Versuche, Gefühle zu erkennen und sie zu beschreiben!
Der nächste Schritt ist die Artikulation deiner Emotionen. Wenn du innere Gefühle entwickelt hast, musst du auch lernen sie zu erkennen und zu beschreiben.
Versuche zuerst das Gefühl zu erkennen, das in dir vorgeht. Dann kannst du einfach das Gefühl, das du im Moment fühlst, mit Wörtern beschreiben und begründen.
Zum Beispiel: Ich bin wütend, weil mein Projekt nicht wie geplant verlaufen ist. oder: Ich freue mich, weil ich ein Geschenk bekommen habe.
Wenn du dies eine Weile lang tust, wird es für dich einfacher, weitere Emotionen zu entwickeln und sie zu zeigen, weil du dir bewusst bist, was du in dem Moment fühlst.
4. Zeit für Gefühle zeigen und mitteilen?!
Wenn du dir selbst klar gemacht hast, welche Emotionen verschiedene Ereignisse in dir erzeugen, dann ist es Zeit, dass du versuchst, sie deinen Mitmenschen mitzuteilen.
Natürlich musst du nicht das ganze auf einmal auf den Tisch legen, aber du kannst versuchen, einem guten Freund mitzuteilen, wenn du schlecht gelaunt oder unmotiviert bist.
Wenn du Gefühle zeigen möchtest, solltest du mit kleinen, alltäglichen Situationen anfangen. Erlaube es dir, wütend zu sein, wenn jemand etwas nicht tut, worum du ihn gebeten hast.
Das bedeutet nicht, dass du schreien solltest, aber nur zeigen, dass dich solche Dinge stören und dass du so etwas nicht magst.
Wenn es dir mit Worten schwerfällt, dann versuche es einfach mit Handeln.
Zum Beispiel jemanden zu umarmen, statt ‘Ich liebe dich’ zu sagen, kann vielleicht sogar mehr sagen und ist auch eine Gefühlsäußerung.
Wenn du dir erlaubst, ein Stück mehr Verletzlichkeit und emotionale Offenheit zu zeigen, kannst du mehr Selbstbewusstsein und Mut gewinnen, weil du unbewusst merken wirst, dass der Selbstschutz nicht mehr nötig ist und dass du dich freier fühlst, wenn du deine Gefühle mitteilst.
5. Trenn dich von ungesunden Beziehungen!
Wenn du deine Fähigkeit, Gefühle zu zeigen, mehr und mehr verbesserst, aber dich noch immer nicht genug emotional öffnen kannst, dann kann es sein, dass du dich einfach vor den falschen Menschen verletzlich gezeigt hast.
Natürlich gibt es immer Personen, vor denen du dich emotional nicht öffnen solltest, die nicht unbedingt schlechte Menschen sind, sondern weder dich doch deine Gefühle verstehen.
Du solltest den Kontakt zu solchen Menschen abbrechen, die dein Vertrauen missbrauchen und Informationen über dich weitergeben, zu denen, die deine Gefühle nicht ernst nehmen und dich dadurch noch mehr verunsichern und zu Menschen, die so sehr mit sich selbst beschäftigt sind und dir nur von ihrem eigenen Leben erzählen und dir gar keine Aufmerksamkeit schenken.
Oder wenigstens beschränke die Zeit, die ihr gemeinsam verbringt, auf das Nötigste.
Denn diese Art von Menschen brauchst du in deinem Leben nicht, wenn du dich von der Angst, Gefühle auszudrücken, befreien möchtest, weil sie keine Unterstützung für dich sind, sondern den Prozess noch schwieriger machen.
Erst wenn du dich von den falschen Verbindungen trennst, kannst du endlich gute, gesunde Beziehungen herstellen.
Fazit: Gefühle zeigen fällt niemandem leicht und jetzt, wenn du die möglichen Gründe und ein paar Tipps kennst, wie man die Angst bekämpfen kann, kannst du versuchen, deine eigene Angst zu überwinden.
Es kann ein langer Prozess werden, aber es lohnt sich. Man muss sich nicht dauernd unter Kontrolle haben, man kann sein wahres Gesicht zeigen, wenigsten seiner Familie, engen Freunden oder dem Partner.
Es ist auch einfacher, Beziehungen im Leben aufzubauen, wenn man sich freier und lebendiger fühlt.
Außerdem, Gefühle zu unterdrücken wirkt sich schlecht auf die Gesundheit aus und kann manchmal auch gefährlich sein.
Wenn sich Dinge, die dich wütend machen, ständig wiederholen und du deine Gefühle nicht zeigst oder ausdrückst, kannst du ernsthafte psychische Krankheiten entwickeln, wie zum Beispiel Depression.
Die Dinge werden sich immer weiter wiederholen, weil du nichts gesagt hast und eines Tages wirst du einfach ausbrechen und einen Nervenzusammenbruch erleiden, weil du alles unterdrückt hast und dein Körper es nicht mehr ertragen konnte.
Deshalb ist es besser Gefühle zu zeigen, damit die Menschen in deiner Umgebung wissen, wie es dir geht und wie sie sich um dich herum verhalten.
Und für dich wird es einfacher sein, weil du keinen Druck mehr fühlen wirst.
Zum Schluss lenke deine Aufmerksamkeit auf das Positive, wie die Gefühle der Freude, Zufriedenheit, Dankbarkeit, Enthusiasmus usw.
Zeige deine Begeisterung und dein Lächeln anderen Menschen und genieße dein Leben.
Viel Glück!