Was ist eigentlich die Liebe?
Ist sie wirklich das, was wir immer wieder in Liebesfilmen zu sehen bekommen? Trägt sie noch dieselbe Bedeutung, die sie einst hatte?
Was ist Liebe – heute, in einer Welt voller Tempo, To-do-Listen und „Ich ruf dich später zurück“?
Wir wollten es einfach mal wissen und der Sache auf den Grund gehen. Kein kitschiger Ratgeber, keine perfekten Liebespaare aus Werbespots – sondern echte Frauen, echte Antworten.
Und was sie uns erzählt haben, ging uns direkt unter die Haut.
Lea (29): Liebe ist, sich auch im Alltag gesehen zu fühlen
Mein Freund muss nicht mitten in der Nacht mit einer Boombox unter meinem Fenster stehen.
Er muss mir auch nicht morgens das Frühstück ans Bett bringen oder mir jeden Traum erfüllen.
Für mich ist Liebe so viel mehr.
Es sind die kleinen Blicke über den Kaffeetisch, das „Fahr vorsichtig“ an der Tür oder eine liebevolle Sprachnachricht, wenn alles zu viel wird.
Ich brauche keine Rosen – ich brauche das Gefühl, gesehen und gehört zu werden. Ich brauche das Gefühl, ihm wichtig zu sein.
Es sind die kleinen Dinge, die für mich einen großen Unterschied machen. Das können keine Geste der Welt und kein Versprechen ersetzen.
Wenn hinter großen Gesten und lauten Worten nichts Echtes steckt, dann hat das für mich keinen Wert.
Wahre Liebe bedeutet für mich, dass ich gesehen werde – und zwar jeden Tag.
Ute (42): Manchmal ist wahre Liebe, zu gehen
Ich war 18 Jahre lang verheiratet – und heute bin ich wieder allein. Meine Definition von Liebe hat sich in dieser Zeit drastisch verändert.
Lange Zeit hielt ich daran fest, Liebe sei, den Partner glücklich zu machen und an einem Versprechen festzuhalten. In guten wie in schlechten Zeiten, eben.
Leider sah ich erst zu spät ein, dass nicht nur mein damaliger Mann es verdient hatte, glücklich zu sein – sondern ich auch.
Ich habe ein Versprechen gegeben, das stimmt. Aber dasselbe hat auch er getan. Warum war ich die Einzige, die sich daran hielt?
Wahre Liebe sollte mich nicht verletzen – und deshalb bin ich gegangen.
Ich werde nie wieder jemanden zu meiner Priorität machen, der nicht dasselbe für mich tut.
Heute habe ich eine neue Form der Liebe ganz oben auf meiner Prioritätenliste: meine Selbstliebe.
Und die lasse ich mir nie wieder von irgendjemandem nehmen.
Ich bin in einem Lebensabschnitt angekommen, in dem ich mich nicht mehr dafür entschuldigen werde, glücklich sein zu wollen.
Melina (25): Ich finde Liebe in meinen Freundinnen
Vor zwei Jahren befand ich mich in einer äußerst toxischen Beziehung – und es hat mich wirklich alles gekostet, diese hinter mir zu lassen.
Seit diesem Moment bin ich mir jedoch sicher: Romantische Liebe ist nicht das Zentrum meines Lebens.
Stattdessen ist es eine reine, ehrliche Liebe.
Und genau diese habe ich durch meine Freundinnen erfahren.
Sie haben mich nicht verurteilt, nicht kleingemacht, nicht kritisiert. Sie haben mich in meinen tiefsten Momenten – und in meinen schönsten – einfach nur geliebt.
Sie waren da, als es andere nicht waren. Und sie gaben mir genau das, was ich in diesen Momenten brauchte: Liebe.
Die bedingungslose Unterstützung meiner Mädels – das ist meine größte Love-Story.
Von Trennungen bis zu Erfolgen: Ihre Liebe und Unterstützung waren das, worauf ich mich immer verlassen konnte.
Und genau das ist es, was ich heute unter Liebe verstehe.
Klar, ich würde gerne auch eine gesunde Partnerschaft erleben. Aber ich weiß: Ich muss sie nicht haben, um Liebe definieren zu können.
Ich habe sie schon erlebt. Meine Freundinnen sind meine Seelenverwandten.
Jana (37): Meine Kinder zeigten mir, was wahre Liebe ist
Sie ist bedingungslos und rein. Sie braucht nichts – und verlangt nichts. Sie setzt dich nicht unter Druck und stellt keine Ultimaten.
Das ist wahre Liebe.
Und wer hat mir all das beigebracht? – Meine Kinder.
Plötzlich liebte ich so stark und kraftvoll wie nie zuvor. Es ist eine Liebe, die dich innerlich zerreißt. Sie macht dich glücklich, verunsichert, fordert dich heraus – aber sie ist echt.
Mama zu sein, hat mir zum ersten Mal gezeigt, was es wirklich bedeutet, zu lieben – ohne Wenn und Aber.
Ohne Angst davor zu haben, dass diese Liebe nicht erwidert wird.
Ich definiere Liebe heute ganz anders als früher.
Liebe ist für mich heute unruhig, schlaflos – aber dennoch wunderschön.
Und das lasse ich mir nie wieder nehmen.
Aylin (30): Liebe ist, verletzlich zu sein
Ich dachte immer, dass wahre Liebe uns stärker und kraftvoller macht. Denn plötzlich seid ihr ja zu zweit – dort, wo vorher nur du warst.
Aber als ich zum ersten Mal wirklich liebte, zeigte sich Liebe als genau das Gegenteil.
Auf einmal war ich so verletzlich. Ich machte mir ständig Gedanken, ob er wohl dasselbe für mich empfindet, wie ich für ihn.
Liebe zeigte mir eine Seite an mir, die ich vorher nicht kannte. Sie beschützt – und reißt gleichzeitig alle Mauern ein.
Es ist wie eine verrückte Achterbahn.
Doch wenn man das Glück hat, den richtigen Mann an seiner Seite zu haben, dann werden neue Mauern gebaut – gemeinsam.
Es sind gesunde Grenzen und ehrliche Regeln, die eure Liebe schützen – vor der Welt, vor Angst, vor Zweifel.
Und genau das wünsche ich jeder Frau dieser Welt.
Chiara (31): Ich lerne endlich, mich selbst zu lieben
Ich habe mein ganzes Leben lang allen anderen Vorrang vor mir selbst gegeben. Ich habe alle geliebt – außer mich.
Und genau das möchte ich jetzt ändern.
Es ist endlich an der Zeit, mich selbst lieben zu lernen. Und das will ich tun – bewusst.
Wahre Liebe bedeutet nicht, dass man sich selbst aufopfert, um andere glücklich zu machen.
Wahre Liebe bedeutet, dass man auch für sich selbst einsteht.
Wie soll ich denn einen zukünftigen Partner wirklich lieben können, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, mich selbst zu lieben?
Ich bin gerade – nach langer Zeit – wieder Single. Und nein, ich bin nicht auf der Suche.
Ich bin auf dem Weg zur Liebe. Zur Liebe zu mir selbst.