Er rettet Prinzessinnen, trägt schwere Möbel, ohne zu stöhnen und sagt selten, was er fühlt. So das Klischee vom Mann früher. Heute hören wir von Achtsamkeit, Männerkreisen und Emotionen.
Ist das noch der starke Mann – oder längst ein Weichei?
Was hat es mit dem Mann von heute auf sich? Waren die Old-School-Männer wirklich das perfekte Ideal des starken Beschützers, oder hat der New-School-Mann doch mehr zu bieten?
Genau mit dieser Frage wollen wir uns heute gemeinsam befassen. Hier zeige ich meine Einstellung dazu, und bitte teile deine mit mir in den Kommentaren!
Männer früher – das Bild vom Helden
Seit es die Menschheit gibt, gibt es auch das Bild des Mannes als Retter, Beschützer, Jäger und Versorger.
Es sind Männer, die dafür sorgen, dass etwas auf den Tisch kommt, dass die Dame in Not gerettet wird und die Familie ein Dach über den Köpfen hat.
Er war Jäger, Ritter, Cowboy und Soldat. Seine Rolle war immer klar definiert und damit auch die Erwartungen, die auf seine Schultern gelegt wurden.
Ein echter Mann wusste nämlich immer, wie er sich zu verhalten hat.
„Echte Männer weinen nicht.“ Sie sind hart, mutig, stark – und sie schweigen. Über ihre Gefühle reden? Fehlanzeige! Er ist ein Alpha-Mann.
Viele von uns, aber auch unsere Großeltern, haben männliche Figuren im Leben, für die es einfach komplett unnatürlich ist und ein normaler Glaubenssatz war, dass Männer über ihre Gefühle zu schweigen haben.
Ich kann dir nicht sagen, wie oft ich den Satz gehört habe: „Mein Vater hat nie über seine Gefühle gesprochen.“
Es war einfach so und ist auch heute bei vielen Männern tief im Unterbewusstsein verankert.
So war es eben auch in Liebesbeziehungen mit ihnen. Sie haben sich vieles erlaubt, aber über ihre echten Gefühle zu reden – wohl kaum.
Der Mann von früher war vielleicht stark und robust, doch hat er sich und seinen Mitmenschen damit auch wirklich immer einen Gefallen getan?
Männer heute – weich oder einfach anders?
Doch die Zeiten ändern sich. Heute lernen wir Männer kennen, die ein ganz anderes Bild von sich selbst und der Welt um sich herum haben.
Es sind die Generation X und die Millennials, die in sich gehen und mehr wollen, als nur zu funktionieren.
Sie zeigen Emotionen, Sensibilität und weichen der Selbstreflexion nicht aus.
Sie haben keine Angst, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken und einzugestehen: „Ich bin nicht perfekt, und auch ich habe Macken, Fehler und Ängste, mit denen ich zu kämpfen habe.“
Es ist eine Zeit gekommen, in der es immer mehr akzeptiert wird, dass auch Männer eine Therapie machen, über ihre Gefühle sprechen und sich Papazeit nehmen. Muss das bedeuten, dass er ein femininer Mann ist?
Gleichberechtigung heißt nämlich nicht nur, dass Frauen das Gleiche bekommen. Auch Männer haben ein Recht darauf.
Neue Rollenbilder entstehen, in denen Männer nicht nur Stärke zeigen und lehren, sondern auch ihren Kindern und Frauen zeigen, dass sie nur Menschen sind, die fühlen und lieben – genau wie sie.
Doch kann ein Mann zu sehr in seiner Gefühlswelt untertauchen? Ist genau das das Problem, warum viele sagen: Männer sind heute viel zu weich?
Sind heutige Männer in der Krise?
Ist der Mann von heute wirklich in der Krise? Wird seine sanfte Seite und seine Selbstreflexion mittlerweile zum Problem?
Kann er einer Frau wirklich das bieten, was sie braucht?
So sehr die Frau von heute selbstständig und stark ist, will doch jede von ihnen gelegentlich wissen, dass ihr Mann hinter ihr steht.
Er hält ihr den Rücken frei und ist ihr Schutznetz, wenn alles auseinanderzufallen scheint.
Kann ihr der heutige Mann das auch bieten? Was denkst du?
Ist der Mann von heute, neben Job, Haushalt und Kindern, eher ein gleichberechtigter Partner – oder eine weitere Aufgabe für Frauen?
Er schwankt zwischen toxischer Männlichkeit und Genderdiskussionen. Er lebt zwischen dem „harten Mann“ von früher und der Woke-Generation von heute.
Es stellt sich die Frage: Ist Mann 2.0 weich?
Oder ist sein Verhalten ein Zeichen von Stärke? – Denn genau darum geht es hier.
Was Frauen wirklich wollen (oder selbst nicht wissen)
Und was will eigentlich die Frau von heute? Mit welcher Version Mann gibt sie sich zufrieden?
Sie liegt irgendwo dazwischen!
Der Wunsch nach einem „echten Kerl“ ist nicht in ihr erloschen. Dennoch wird sie sich nicht alles gefallen lassen und kennt ihren Wert.
Sie möchte einen starken Mann an ihrer Seite, der mit seiner Gefühlswelt in Verbindung steht, damit aber auch umzugehen weiß.
Sie möchte einen Jason Momoa, der ihr Blumen bringt, aber auch einen Ryan Gosling, der immer für sie einstehen wird.
Beides sind Männer von heute, beide sind unterschiedlich, haben dennoch eins gemeinsam – bei ihnen ist sie gut aufgehoben.
Sie fühlt sich gesehen und gehört. Sie fühlt sich sicher und verstanden.
Wenn er sie dann noch zum Lachen bringt, dann ist er der wahre Jackpot.
Der Mann von heute: Zwischen Held und Herz
„Früher dachte ich, Gefühle zeigen sei Schwäche. Heute weiß ich: Es macht mich stärker.“
Na, wenn dieser eine Satz nicht alles auf den Punkt bringt.
Der Mann von heute hat nämlich eine Chance, die seine Vorgänger nicht hatten: Er kann, ohne schlechtes Gefühl, einfach nur er selbst sein.
Er darf Angst haben, er darf darüber sprechen. Er kann seine Stärke, aber auch seine Verletzlichkeit zeigen.
Er ist willkommen und bekommt den Freiraum, um sich zu entfalten, so wie er eben ist.
Der Mann von heute tanzt zwischen Stärke und Verletzlichkeit, Selbstbewusstsein und Empathie, Grenzen setzen und Zuhören.
Er muss sich für das, was er ist, nicht entschuldigen und auch nicht verbergen.
Männer gestern waren Helden – aber oft einsam. Männer heute wirken weich – sind aber oft mutiger, weil sie zeigen, wer sie wirklich sind. Vielleicht ist das die wahre Stärke.
Und genau das wissen wir heute auch an ihnen zu schätzen.