Skip to Content

Depressiven Partner in Ruhe lassen: Ja oder Nein, das ist hier die Frage?

Depressiven Partner in Ruhe lassen: Ja oder Nein, das ist hier die Frage?

Depressionen sind etwas, wovon es uns allen graut. Viele Menschen verstehen noch immer nicht, dass es sich bei Depressionen um eine richtige Krankheit handelt.

Viele denken, dass es nur schlechte Laune ist und dass man sich nach ein paar tröstenden Worten von der Depression einfach so befreien kann.

Depressive Männer würden sich auch darüber freuen, wenn man ein paar Nächte darüber schlafen könnte und alles wäre so wie früher, aber leider ist das nicht der Fall.

Einer depressiven Person kann man nicht mit einem Fingerschnippen helfen, ohne professionelle Hilfe kommt man keinen Schritt weiter und man fällt immer tiefer in das schwarze Loch, welches einen noch depressiver macht.

Aber was passiert, wenn der eigene Partner depressiv ist? Wie soll man sich verhalten?

Soll man den depressiven Partner einfach in Ruhe lassen oder sollte man nicht von seiner Seite weichen?

Wenn man in einer Beziehung mit einem depressiven Menschen ist, stellt man sich täglich tausend Fragen, auf die man keine Antwort hat.

Jede Antwort scheint falsch zu sein und jeder Annäherungsversuch an den depressiven Partner ist ein Schuss nach hinten.

Nach einer gewissen Zeit fühlt man sich hilflos, du bekommst ein schlechtes Gewissen, weil dich dein Partner abblockt und du denkst, dass du etwas falsch gemacht hast.

Aber ich kann dir schon jetzt versichern, dass es nicht an dir liegt.

Dein depressiver Partner weiß wahrscheinlich nicht mal, dass er so abweisend auf dich reagiert, denn er selbst kann sein eigenes Leben nicht in den Griff bekommen und oft fühlt er sich in seiner Gefühlswelt völlig verloren.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man einem anderen Menschen, der unter Depressionen leidet, helfen kann, vor allem, wenn es sich um den eigenen Partner handelt?

Depressive Partner können einen an den Rand der Verzweiflung führen, denn du als Partner weißt nicht, wie sich er als Erkrankter fühlt.

Hilflosigkeit und Ahnungslosigkeit von beiden Seiten und jetzt erst recht darf man keine Angst bekommen und sich zurückziehen.

Wir werden dir ein paar hilfreiche Ratschläge geben, wie du dich in einer Beziehung mit einem depressiven Partner zu verhalten hast, worauf du achten musst und was du vermeiden solltest.

Du solltest dir bewusst sein, dass es eine große Umstellung in deinem Leben sein wird, denn oft wirst du verzweifeln und in den Situationen ist es sehr wichtig, dass du nicht aufgibst.

Wie kann ich meinem depressiven Partner helfen?

Du spielst jetzt eine sehr wichtige Rolle im Leben deines depressiven Partners.

Du wirst von jetzt an die Unterstützung, Hilfe und Zuflucht für deinen Partner sein.

Du musst dich gleich am Anfang auf die Höhen und Tiefen vorbereiten, denn im Laufe einer depressiven Phase deines Partners wirst du öfters an deine Grenzen stoßen.

Es ich auch wichtig, dass du dich auf deine eigenen seelischen Hochs und Tiefs gefasst macht.

Du wirst öfter verzweifeln, Angst bekommen, Trauer und Wut werden durch deinen Körper strömen, weil du mit dem Leidensdruck deines Partners nur schwer umgehen kannst.

Es quält dich, weil du ihm nicht helfen kannst, du kannst nur zusehen und ein paar tröstende Worte zu ihm sagen, wenn er sie überhaupt als tröstend empfindet.

Du bist traurig, dass sich euer Leben von jetzt auf gleich vollkommen verändert hat und dass nichts mehr wie früher ist und wer weiß, ob es jemals wieder so sein wird, wie es einmal war.

All das macht dir Angst, du bekommst Panik, weil du denkst, dass du unter der Last zusammenbrechen wirst, dass du ihm nicht den nötigen Halt geben kannst und dass euer Verhältnis an der Krankheit zerbrechen wird.

Diese folgenden Tipps sollten dir durch die schwierige Zeit helfen, ich hoffe doch, dass du das nicht als Last, sondern als etwas betrachten wirst, das euch noch enger zusammenschweißen wird.

1. Informiere dich so gut du kannst

Gleich am Anfang ist es sehr wichtig, dass du dich so gut wie möglich über die Krankheit informierst.

Du musst dir bewusst werden, dass Depression eine richtige Krankheit ist, die viel mehr Menschen befällt und ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Du musst einsehen, dass dein Partner unter der Krankheit leidet, dass er nicht nur einen schlechten Tag hat und dass er nicht pampig drauf ist, er hat psychische Probleme, die in dem Fall nichts mit dir und eurem Verhältnis zu tun haben.

Depressionen sind keine Seltenheit, sie zählen mittlerweile zur Gruppe der meistverbreiteten Krankheiten und dennoch nehmen sie die meisten Menschen nicht ernst.

Diese Krankheit raubt und saugt alles Positive aus deinem Partner, Antriebslosigkeit wird zum Bestandteil seines Lebens und daran musst du dich gewöhnen.

Wie auch jede andere Krankheit, so benötigt auch die Depression ihre Zeit, bis man sagen kann, dass sie einigermaßen geheilt ist.

Depressionen können nicht ohne professionelle Hilfe geheilt werden, jeder Arztbesuch trägt der Heilung bei und jede depressive Phase wird durch den Arztbesuch gemindert.

Du als Partner musst die Symptome der Depression deuten können, denn nur so kannst du deinem Partner wirklich helfen, du musst ihn dazu bringen, den nächsten Schritt zu wagen und professionelle Hilfe zu suchen.

Die ersten Anzeichen einer Depression: Dein Partner ist abweisend, verhält sich sehr egoistisch und nicht selten verletzt er dich verbal oder durch sein Verhalten dir gegenüber.

Dieses Verhalten darfst du nicht persönlich nehmen, denn es hängt mit der Krankheit zusammen, dein Partner ist sich dessen gar nicht bewusst und öfter wird er sich zurückziehen und vollkommen verschließen, sodass du nicht zu ihm durchdringen kannst.

2. Du musst auf deine Gesundheit achten

Auf keinen Fall darfst du deine Selbstfürsorge vernachlässigen.

Viele Partner von depressiven Menschen kommen mit dem Druck nicht klar und zerbrechen an der Erkrankung des Partners.

Sie ziehen sich immer mehr zurück, bekommen psychische Probleme, weil sie nichts an der Situation ändern können, leiden unter Schlaflosigkeit und haben keinen Appetit und dadurch verlieren sie schnell an Gewicht und ihr Immunsystem geht den Bach runter.

Du musst dich jetzt um deinen Partner kümmern und da ist es von großem Vorteil, dass du gesundheitlich fit bleibst, denn nur so kannst du in der schwierigen Phase deinem Partner behilflich sein.

Wenn du dich selbst vernachlässigst, kann es auch negative Auswirkungen auf die psychische Verfassung deines Partners haben, denn er wird sich die Schuld daran geben, dass es dir so schlecht geht.

Das kann dazu führen, dass seine depressiven Phasen noch intensiver werden.

Wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, dass dir die Decke auf den Kopf fallen wird, nimm dir einfach eine Auszeit.

Du kannst einfach deinen Partner ein paar Stunden alleine lassen, denn depressive Menschen brauchen auch etwas Zeit für sich.

Es wird nur dann zum Problem, wenn dein Partner Suizidgedanken (Selbstmordgedanken) hat.

In dem Fall wäre es ratsam, wenn du jemanden hättest, der dich für ein paar Stunden ablösen kann.

Geh raus, geh spazieren oder triff dich mit Freunden, du musst dich selbst auf andere Gedanken bringen, denn es ist auch für deine Psyche wichtig, dass du nicht ununterbrochen unter Druck stehst.

Diese Auszeiten werden auch deinem depressiven Partner helfen, denn jeder mag es, etwas Zeit für sich zu haben.

3. Zuhören ist sehr wichtig

Depressive Menschen brauchen jemanden, der ihnen zuhören will.

In dem Fall ist es wichtig, dass du nur zuhörst und damit haben die meisten Menschen ihre Probleme, denn nur die wenigsten können zuhören, ohne dass sie gute Ratschläge von sich geben.

Wenn du deinen Partner mit tausend Ratschlägen überschüttest, kann er sich schnell unwohl fühlen.

Viele depressive Menschen fühlen sich dadurch in eine Ecke gedrängt und es gibt ihnen das Gefühl, dass sie es nicht auf die Reihe bekommen, dass sie eine große Enttäuschung für ihren Partner darstellen.

Ich weiß, das machen Menschen nur, weil sie helfen wollen, weil sie ihren Partner auf andere, schönere Gedanken bringen wollen, aber in dem Fall ist es fehl am Platz.

Dein Partner kann deine Aufmunterungen nicht realisieren, das gibt ihm nur das Gefühl der Minderwertigkeit.

Höre deinem Partner zu, du darfst immer nachfragen, wie es ihm geht und worüber er reden möchte, aber gib keine Ratschläge, zeig ihm einfach, dass du für ihn da bist. Das wird ihm viel bedeuten.

4. Du kannst ihm von großer Hilfe sein

Jetzt sind deine Fähigkeiten gefragt, jetzt kannst du deinem Partner von großer Hilfe sein.

Dein depressiver Partner braucht dich mehr als je zuvor, denn nur durch deine Hilfe kann er seine Depressionen in den Griff bekommen und ein einigermaßen normales Leben mit dir führen.

Wie kannst du einem depressiven Menschen helfen?

Du kannst ihm die einfachsten Haushaltsaufgaben abnehmen, denn jemand, der unter Depressionen leidet, hat große Probleme mit der Bewältigung der alltäglichen Sachen.

Depressive Menschen haben keine Energie, keine Willenskraft und die ganze Zeit sind sie müde und ausgelaugt.

Sie sind mit allen alltäglichen Aufgaben überfordert und da ist dein Einsatz gefragt.

Du kannst deinen Partner dazu motivieren, dass ihr gemeinsam kocht, du solltest ihm nicht zu viele Aufgaben auftragen, wenn er Lust hat, kann er etwas schnippeln oder einfach nur da mit dir am Küchentisch sitzen, während du alles vorbereitest.

Ihr könnt zusammen einkaufen gehen, damit er auch etwas aus dem Haus kommt oder einfach mal einen Standbummel machen.

Du musst deinen Partner immer wieder daran erinnern, dass es sich um eine Krankheit handelt, die man heilen kann.

Zeig ihm, dass ihr gemeinsam die Krankheit besiegen könnt.

5. Du musst auf gesunde Mahlzeiten achten

Depressive Personen leiden in den meisten Fällen an Appetitverlust und darauf musst du gut aufpassen.

Wenn du schon bei deinem Partner bist, musst du auch darauf aufpassen, dass er sich gesund ernährt.

Ihr könnt, wie schon oben erwähnt, zusammen kochen, aber du musst immer ein Auge darauf werfen, dass dein Partner genügend isst und trinkt.

Er muss nicht einen ganzen Teller voll essen, denn er wird es auch nicht schaffen, aber es sollte gesund und frisch sein.

Du kannst auch ein paar Mahlzeiten für die ganze Woche kochen, wenn du mal nicht da bist, kann er dennoch etwas Gesundes zu sich nehmen.

Die Mahlzeiten sollten kalorienreich sein, damit er nicht zu schnell an Gewicht verliert.

6. Sucht nach professioneller Hilfe

Dein Partner wird es vielleicht nicht zeigen können, aber es wird ihm enorm viel bedeuten, wenn du ihm bei der Suche des Psychologen behilflich sein wirst.

Depressive Menschen haben Angst und trauen sich nicht, selbst so einen wichtigen Schritt zu machen und nach professioneller Hilfe zu suchen.

Du kannst ihm den Schritt leichter machen und herausfinden, wer die besten Psychologen sind, ob es irgendwo in eurer Nähe auch Selbsthilfegruppen gibt.

Zu den Sitzungen der Selbsthilfegruppe kannst du auch gehen, denn in den meisten Fällen kommen die depressiven Personen mit ihren Partnern, auf die Art fühlen sie sich wohler und ihr Partner bekommt auch positiven Zuspruch, den er benötigt.

Zum ersten Arztbesuch solltest du deinen Partner auch begleiten, denn das ist ein großer Schritt in Richtung Heilung.

7. Dein Partner braucht auch seinen Freiraum

Depressive Menschen haben das Gefühl, als ob sie die Kontrolle über ihr Leben verlieren, die Selbstzweifel machen ihr Leben zusätzlich zur Hölle und das Gefühl der Machtlosigkeit wird von Tag zu Tag schlimmer, es fällt ihnen schwer Selbstvertrauen aufzubauen .

Alle haben zu viele Anforderungen an den depressiven Menschen, die er natürlich nicht erfüllen kann und das zieht ihn noch mehr runter.

In solchen Situationen haben sie das Gefühl, dass es ihnen an Luft fehlt, dass sie ersticken werden und eine Auszeit ist genau das, was sie in dem Moment benötigen.

Du musst deinem Partner etwas Freiraum geben, dass er alleine mit seinen Gedanken ist.

Wenn du die ganze Zeit über deinem Partner hängst, kann es erdrückend rüberkommen und du erzeugst das Gegenteil.

Mit solcher Anhänglichkeit intensivierst du seine negativen Gefühle noch mehr und das kann dazu führen, dass sich seine depressive Phase zusätzlich verschlimmert.

Wenn du ihn nicht vollkommen alleine lassen kannst, solltest du in ein anderes Zimmer gehen und ihn eine Zeit lang in Ruhe lassen, damit er seine Ruhe hat.

8. Er hat kein Recht, aggressiv zu sein

Das kommt nicht oft vor, aber dennoch können depressive Partner auch aggressiv ihren Partnern gegenüber sein.

Es ist sehr wichtig, dass du mit deinem Partner sprichst.

Du musst ihm erklären, dass du solch ein Verhalten nicht dulden wirst und dass er seine Aggressivität in den Griff bekommen muss.

Ihr müsst lernen, miteinander zu kommunizieren, einander auf die Fehler hinzuweisen, denn wenn dein Partner aggressiv reagiert, bedeutet das auch, dass du etwas falsch gemacht hast.

Naja, nicht im wahrsten Sinne des Wortes falsch, aber du hast ihn vielleicht unter Druck gesetzt oder warst zu aufdringlich und der einzige Ausweg war das aggressive Verhalten.

Depressive Menschen können nicht gut mit Stresssituationen umgehen und Aggression ist die einzige Lösung.

Wenn du merkst, dass dein Partner auch nach dem Gespräch gewisse Anzeichen von Aggressionen zeigt, solltest du ihn einfach in Ruhe lassen.

Gibt ihm etwas Zeit, damit er wieder runterkommt.

Wenn du ihm in den Moment Hilfe anbietest, wird er alle Hilfsangebote ablehnen.

9. Zeig ihm, dass du auch Ängste hast

Du musst mit deinem Partner offen über alles reden können.

Zeig ihm, dass du auch deine Ängste hast, mit denen du dich täglich rumschlagen musst, dass das Ganze auch für dich neu und beängstigend ist.

Er soll auch sehen, dass du deine Schwächen hast, dass du dich unsicher und hilflos fühlst.

Dadurch kommt er mit den eigenen Misserfolgen besser klar. Du kannst ihm auch konkrete Fragen stellen, die dich bedrücken.

Ob du alles richtig machst, ob du etwas besser machen könntest?

Sag ihm einfach, dass es dir wichtig ist, dass er auch ein offenes Ohr für dich hat, dass du auch ein paar aufmunternde Worte brauchst, denn ihr seid ein Team, welches zueinander halten muss.

Was kannst du zu deinem depressiven Partner sagen?

Es gibt keine genaue Formel, was die richtigen Worte sind, die du an eine depressive Person richten kannst, aber es ist immer gut, wenn du deinem depressiven Partner zeigst, dass du für ihn da bist.

Du kannst ihm sagen, dass er nie alleine sein wird. Dieser einfache Satz “Du bist nicht alleine” bedeutet sehr viel.

Depressive Menschen haben oft das Gefühl, dass sie von allen verlassen wurden und dass sie für immer einsam sein werden.

Wenn er diesen Satz von dir hört, wird er sich automatisch aufgehobener und sicherer fühlen.

Sag ihm einfach, dass du nicht weißt, wie er sich fühlt und was durch seinen Kopf schwirrt, aber ganz egal wie schwer es sein wird, dass du immer für ihn da sein wirst, dass ihr alles als Team bewältigen werdet.

Dein Partner muss erkennen, dass ganz egal was kommt, nichts und niemand etwas an eurer Beziehung ändern wird, dass dir seine Gefühle wichtig sind und obwohl es ein schwerer Weg ist, du ihn gerne zusammen mit ihm gehst.

Obwohl er jetzt eine längere Zeit unter Depressionen leidet, wird er sich nach diesem emotionalen Gespräch besser fühlen.

Worte haben manchmal eine heilende Wirkung.

Wenn du dich in einer Beziehung mit einem depressiven Partner befindest, solltest du nicht gleich am Anfang aufgeben.

Depressive Menschen brauchen jemanden, auf den sie sich verlassen können.

Zeig deinem Partner, dass er trotz Krankheit noch immer liebenswert ist und dass ihr gemeinsam alles schaffen könnt.

Das Leben stellt uns häufig große Stolpersteine in den Weg, aber ich bin mir sicher, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert.

Wenn ihr euch Mühe gebt, werdet ihr auch diese Hürde mit Bravour meistern.