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Beziehungstypen: Welcher Beziehungstyp bist du?

Beziehungstypen: Welcher Beziehungstyp bist du?

Fast jeder Mensch wünscht sich eine intakte, glückliche Beziehung, eine Partnerschaft, die mit Verständnis, Zuneigung und Treue erfüllt ist.

Leider muss man zugeben, dass nur die wenigsten Personen genau so eine Beziehung bekommen.

Das Interessante daran ist die Tatsache, dass sich Menschen immer in solchen Beziehungen befinden, die das vollkommene Gegenteil davon sind, was sie sich in Wirklichkeit wünschen.

Aber wie kommt das, dass man sich immer wieder an denselben Beziehungstyp klammert, wie kommt es, dass man sich immer wieder in denselben falschen Typen verliebt, obwohl man selbst weiß, dass so eine Beziehung zum Scheitern verurteilt ist?

Wenn man die Bindungstheorie analysiert, merkt man schnell, dass das Bindungsverhalten der Menschen verschiedene Hintergründe hat, die in erster Linie mit der Kindheit und dem Prozess des Erwachsenwerdens eng verbunden sind.

Das Beziehungsverhalten wird uns sozusagen in die Wiege gelegt und den meisten von uns fällt es schwer, sich an einen anderen Beziehungstypen zu gewöhnen, man will kein Risiko eingehen und etwas Neues probieren, man hält sich an das Muster, was einem bekannt vorkommt.

Und genau das ist das Problem, wenn man sich immer an ein striktes Verhaltensmuster des Beziehungstyps hält, kann man keine Fortschritte machen, man fällt in alte Beziehungsmuster, die einem nichts als Kopfschmerzen bereiten.

Kann man sich überhaupt davon lösen? Kann man einen Weg finden, sich von den angelernten Beziehungstypen loszureißen und in eine neue, vollkommen andere Richtung gehen?

Natürlich kann man das schaffen! Das Schwierige daran ist, dass man das eigene Beziehungsverhalten erkennt, dass man sich seiner Schwächen bewusst wird und keine Angst vor Veränderungen hat.

Der bekannte Neurowissenschaftler Amir Levine und die Psychologin Rachel Heller sind durch Forschung zum Ergebnis gekommen, dass es genau drei Beziehungstypen gibt, die man untereinander unterscheiden kann.

So simpel ist das ganze Beziehungskonzept – man kann es in drei Gruppen teilen, obwohl es sich viel komplizierter anhört, als es wirklich ist.

Welche Beziehungstypen gibt es?

Alle Beziehungstypen können auf die Kindheit zurückgeführt werden. So ähnlich ist es auch mit all den anderen Verhaltensmustern, die uns durch das ganze Leben begleiten, alles wird uns in die Wiege gelegt.

Wenn du dich fragst, warum du dich immer an die falschen Typen klammerst, warum deine Aufmerksamkeit immer zu demselben Typ Mann wandert, mit dem du dich überhaupt nicht verstehst und solche Beziehungen bringen immer Kummer mit sich, kannst du das deiner Kindheit verdanken.

Schon von klein auf lernen wir, dass unsere Eltern unsere großen Vorbilder sind, dass alles, was sie machen, einen gewissen Einfluss auf unser Leben hat und in den meisten Fällen prägt uns unsere Beziehung zu den Eltern auch später im Leben.

Durch die kindliche Entwicklung geraten wir in verschiedene Szenarien, die wir uns gar nicht wünschen, aber keiner fragt uns nach unserer Meinung.

Die eigenen Eltern kann man sich nicht aussuchen und manche werden sich etwas später der elterlichen Pflichten bewusst, wenn es schon spät ist.

Das Kind wird durch das eigene Verhalten gebrandmarkt, es trägt mit sich gewisse Ängste, emotionale Verkrüppelungen, die erst später ans Tageslicht kommen, wenn sie eine eigene Familie gründen wollen, wenn sie sich verlieben.

Durch die Analyse der Verhaltensmuster verschiedener Personen, die sich in Beziehungen befinden oder die auf der Suche nach einer festen Beziehung sind, werden die Beziehungstypen in drei Gruppen geteilt, die wären:

• der ängstliche Beziehungstyp

• der vermeidende Beziehungstyp

• der sichere Beziehungstyp

Der ängstliche Beziehungstyp

Dem ängstlichen Beziehungstyp kann man eine bestimmte Gruppe an Personen zuordnen.

Auf den ersten Blick scheinen die Menschen, die zu dem ängstlichen Beziehungstyp gehören recht oberflächlich.

Ihre Partnerwahl ist immer nach demselben Muster. Der Partner muss gut aussehen, beruflich abgesichert sein und natürlich erfolgreich.

Die Partner von Personen, die zu dem ängstlichen Beziehungstyp gehören, sind in den meisten Fällen recht autonom.

Das Beuteschema ist immer dasselbe, aber die suchende Person merkt das nicht. Jetzt kommt die Kindheit ins Spiel.

Personen, die zu dem ängstlichen Beziehungstyp gehören, hatten fast immer eine schlechte Kindheit.

Wenn ich schlecht sage, meine ich nicht Misshandlungen, sondern diese Personen hatten keine tiefere emotionale Verbindung zu ihren Eltern. Alles war ein Geben und Nehmen.

Die Eltern dieser Personen waren immer erfolgreich, sie hatten alles im Griff und alles musste nach einem bestimmten Plan ablaufen. Wenn das Kind etwas verkehrt gemacht hat, kam es zum Liebesentzug.

Die Eltern oder nur ein Elternteil gab dem Kind zu verstehen, dass es nur dann etwas wert ist, wenn es perfekt ist, wenn es keine Widersprüche macht oder einfacher gesagt, nach der Pfeife der Eltern tanzt.

Und jetzt als erwachsene Person sucht er/sie sich jemanden aus, der erfolgreich ist, aber der dieses Spiel von Distanz und Nähe spielt.

Personen, die zum ängstlichen Beziehungstyp gehören, verlieren sehr leicht ihr Ich, sie fügen sich ihrem Partner, weil sie nichts falsch machen wollen.

Aber ihre Partnerauswahl ist verkehrt, denn solche Typen fokussieren sich mehr auf ihre Arbeit, Karriere und den eigenen Erfolg als auf die Beziehung.

So ein ängstlicher Typ klammert sich noch mehr an die Person, denn er hat Angst, mal wieder alles zu verlieren.

Und damit vertreibt er in den meisten Fällen seinen Partner, der mit so viel Nähe nicht umgehen kann, emotionale Nähe ist für solche Typen ein Fremdwort und sie wollen sich daran nicht gewöhnen.

Da fällt es ihnen leichter, den Partner zu wechseln und der ängstliche Typ denkt schon wieder, dass er nicht gut genug ist, dass er wieder etwas falsch gemacht hat, obwohl es nicht stimmt.

Er hat lediglich seinem Partner die eigenen Bedürfnisse offengelegt, damit er auch weiß, mit was für einer Person er zusammen ist. Wenn der Partner das wissen würde, könnte er sich darauf einstellen und langsam einen Kompromiss finden, der beiden Seiten passen würde.

Der vermeidende Beziehungstyp

Zum vermeidenden Beziehungstyp gehören Personen, die sich im Gegensatz zu Personen, die zum ängstlichen Beziehungstyp gehören, nur schwer an eine Person binden können.

Sie haben Angst vor Nähe und ihren eigenen Partnern geben sie nie das Gefühl, dass sie eine sichere Basis für eine langfristige Beziehung gefunden haben.

Der vermeidende Beziehungstyp will eine Beziehung mit Liebe auf Distanz führen. Zu viel Nähe erdrückt solche Personen, denn sie haben das Gefühl, dass sie auf die Art und Weise ihre Autonomie verlieren, dass sie ihr Ich vollkommen verlieren, wenn sie jemanden emotional an sich ranlassen.

Intimität ist etwas Stressauslösendes für sie, je näher der Partner an sie rankommen will, desto mehr entfernen sie sich vom Partner. Sie fühlen sich in eine Ecke gedrängt und in dem Fall suchen sie den erstbesten Fluchtweg.

Personen, die zum vermeidenden Beziehungstyp gehören, hatten in der Kindheit andere Probleme. Sie hatten Eltern, die zu sehr geklammert haben, die selbst zu viel Liebe und Verbundenheit brauchten.

Das Kind fühlte sich dazu gedrängt, die Verbundenheit zu den Eltern aufzubauen, obwohl es sich innerlich nicht wohlfühlte.

Solche Kinder mussten ihre eigenen Bedürfnisse beiseitelegen, damit sie ihre Eltern zufriedenstellen können.

Und genau aus dem Grund denken sie, dass so etwas auch in einer Beziehung passieren wird, wenn sie sich an jemanden stark emotional binden. Sie wollen nicht mehr nur nach den Bedürfnissen der anderen handeln.

In solchen Fällen hilft mal wieder eine offene und ehrliche Aussprache mit dem Partner. Du musst ihm bewusst machen, dass das nicht bedeutet, dass du deinen Partner nicht liebst, dass du es nicht ernst mit ihm meinst.

Es bedeutet nur, dass du mehr Autonomie und Selbstständigkeit brauchst. Du willst von keinem abhängig sein, denn so war deine ganze Kindheit.

Auf die Art wird es auch deinem Partner bewusst, dass er erst dann seine gewünschte Nähe bekommen wird, wenn er dir etwas Freiraum gibt.

Der sichere Beziehungstyp

Dieser Beziehungstyp ist der Gewinner unter den Beziehungstypen. Personen, die man zum sicheren Beziehungstyp zählen kann, hatten eine schöne und emotional erfüllte Kindheit.

Ihre Eltern führten eine gesunde Beziehung und die Kinder haben sich ein gutes Beispiel an ihnen genommen.

In solchen Beziehungen gibt es keine Spielchen von Nähe und Distanz. Die Partner wissen ganz genau, wie viel Nähe und wie viel Distanz man benötigt, damit man eine intakte Beziehung führen kann.

Den sicheren Beziehungstypen kann man nicht so leicht aus der Reserve locken, er führt immer langjährige Beziehungen, die entweder fürs ganze Leben halten oder im Guten auseinandergehen.

Es gibt kein Drama und keine Psycho-Spielchen, mit offener Kommunikation wird alles ausdiskutiert und gemeinsam sucht man nach einer Lösung.

Der einzige Nachteil solch eines sicheren Beziehungstyps ist die Tatsache, dass es manchmal an Leidenschaft mangelt.

Solche Beziehungen sind rational, alles passiert logisch und manchmal kann genau so etwas zur Langeweile führen.

Viele Partner merken dann im Laufe der Zeit, dass sie so einen sicheren Typ eher als Freund betrachten und es kommt zum Scheitern der Beziehung.

Fast kein sicherer Beziehungstyp kann mit Stimmungsschwankungen umgehen, denn so etwas passt ihm nicht ins Konzept. Er löst alles mit klaren Ansagen und in einem offenen Dialog, womit nicht jeder umgehen kann.

Wenn du einen sicheren Partner finden willst, solltest du dich an so ein ruhiges Konzept der Beziehung gewöhnen und im Gegenzug bekommst du genügend Nähe und Distanz, damit du eine glückliche Beziehung führen kannst.

Bevor du dich wieder auf die Partnersuche wirfst und mal wieder mit demselben Typen endest, sollte dir klar werden, zu welchem Beziehungstyp du gehörst. Du musst der Wahrheit und deinen Bedürfnissen in die Augen blicken.

Manchmal kann es Monate lang dauern, bis du einsiehst, was du dir wirklich von einer Beziehung und deinem Partner erhoffst, aber es wird sich auszahlen.

Erst nach der Erkenntnis wirst du dein wahres Glück finden. Ganz egal zu welchen von den verschiedenen Beziehungstypen du gehörst, eins habt ihr alle gemeinsam, ihr wollt eine intakte Beziehung, die euch genau das gibt, was ihr euch wünscht.

Wenn du das erreichen willst, musst du lernen, offen über deine Bedürfnisse zu reden. Es ist nichts Schlimmes dabei, offen zu sagen, was man sich wünscht, denn nur auf die Art kannst du es von deinem Partner bekommen, ohne dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt.

Lerne dich selbst zu lieben, denn nur so kannst du dein Herz öffnen, damit neuer Wind in deine Seele weht. Werde nicht zu einer der partnerfixierten Personen, die sich selbst nicht finden kann.