Ein Brief an den Mann, den ich liebe: Du verlierst mich

Herumsitzen und weinen. Das habe ich größtenteils an den vergangenen Tagen getan.

Die Gedanken sind in meinem Kopf umher gerast und eine nicht enden wollende Last in meiner Brust sagt mir, dass ich verletzt bin und dass ich von dir erwarte, dass du das änderst. Wirst du das tun?

Ich schreibe dir das, weil es nicht funktioniert hat, mit dir darüber eine Unterhaltung zu führen.

Du hast nicht auf das gehört, was ich sage und auch wenn du mir zugehört hast, war es dir einfach nicht wichtig genug, mir dabei zu helfen, für diese Beziehung zu kämpfen.

Ich würde nicht sagen, dass du egoistisch bist, du weißt es eben einfach nicht besser.

Es mag sein, dass ich dich immer verteidige und immer eine Ausrede für dein Verhalten finde.Ich bin jedoch auch der Mensch, der dich am meisten liebt.

Deswegen finde ich immer eine Möglichkeit, um dir zu verzeihen.

Eine egoistische Frau zu sein würde bedeuten, dass einem nichts wichtiger ist als man selbst, was einen zu einem Narzissten machen würde, stimmt’s?

Aber ich sehe, wie du dich um die Menschen in deinem Umfeld kümmerst und wie du sie beeinflussen kannst.

Ich stelle dir nun also die Frage: wieso bin ich dir egal? Ist es wirklich so schwierig, mich zu lieben?

Ich habe nicht erwartet, dass du mir die Sterne vom Himmel holst. Ich habe Aufmerksamkeit, eine Umarmung und Liebe erwartet.

Deine laute Stimme und dein respektloses Verhalten haben mich dazu gebracht zu glauben, dass ich dir nichts bedeute, aber du wirst immer noch sauer, wenn ich dich fragen, ob du mich liebst.

Zum allerersten Mal bin ich wirklich sauer.

Ich bin sauer darüber, wie du mich behandelst und ich fühle mich im Stich gelassen und ausgenutzt, weil du nicht mit mir redest.

Das gibt mir das Gefühl, als hätte ich etwas falsch gemacht, obwohl es nicht mehr als ein verzweifelter Versuch war, um mit dir zu reden.

Mein Liebling, du verlierst mich.

Du verlierst die einzige Frau, die jemals dazu in der Lage war, dich zu verstehen und vollständig für dich da zu sein.

Du verlierst die einzige Frau, die dir genug Freiraum zur Weiterentwicklung gegeben hat und dafür, um deine Träume zu verwirklichen-weil ich nur das Beste für dich will.

Kannst du das denn nicht erkennen? Willst du das denn nicht erkennen?

Interessieren dich die Tränen, die ich wegen dir weine?

Der Gesichtsausdruck, den du machst, wenn ich weine sagt mir, dass du durch mich hindurch siehst und dass du nicht einmal bemerkst, dass meine Wangen nass sind und dass mein Gemüt betrübt ist.

Du bist nicht dazu in der Lage, die Schmerzen zu sehen, die du in mir verursachst.

Du verlierst mich. In den letzten Tagen ist es jeden Tag schwieriger geworden, an dir und an dem festzuhalten, was wir beide haben.

Die Erinnerungen an die guten Zeiten und an einen Kuss auf die Stirn werden nicht alles wieder in Ordnung bringen, wenn Tage vergehen, die wir beide miteinander verbringen und an denen du es einfach nicht schaffst, mich einfach nur kurz zu umarmen.

Steh nicht einfach so da und frage mich, weswegen ich überhaupt noch mit dir zusammen bin.

Denke an die Dinge, die wir beide gemeinsam durchgestanden haben und an die Dinge, die uns beide zum Lachen gebracht haben.

Denke an an die Dinge, die mir den Glauben daran geschenkt haben, dass du mein Seelenverwandter bist und derjenige, der mich bis ans Ende aller Tage lieben wird.

Wenn du dich an all diese Dinge erinnerst, dann entscheide dich bitte dafür, weiterzukämpfen.

Wenn wenn du das nicht tust, dann werde ich diejenige sein, die uns beide aufgeben wird.

Augenscheinlich bist du im Begriff, mich zu verlieren. Die Anzeichen dafür sind überall— wie ich dich umarme und weil ich damit aufgehört habe, mit dir zu reden.

Alle anderen haben es bemerkt außer dir. Glaubst du wirklich, dass mir alles völlig egal ist? Oder sagst du absichtlich nichts dazu?

Ich werde nicht mehr lange so weitermachen können. Ich kann diese Folter, die mich langsam tötet, nicht mehr länger ertragen.

Auch wenn ich es könnte, so denke ich, dass ich mich selbst genug respektiere, um nicht mehr in einer Beziehung zu bleiben, dir mir nichts weiter als Enttäuschung und Elend bietet.

Versteh mich nicht falsch, ich liebe dich immer noch. Ich liebe dich so sehr, dass mein Herz manchmal vor Freude in die Luft springt, weil ich einen anderen Menschen so lieben kann.

Aber ich liebe mich selbst mehr.

Wenn ich nicht glücklich bin, wenn ich mich nicht geliebt und in der Gegenwart eines Mannes wohl fühlen kann, der mir alles bedeutet, dann weiß ich nicht, wieso ich länger bei diesem Mann bleiben sollte.

Es wird so langsam offensichtlich, dass du mich nicht hier haben willst. Deine Worte tun nichts zur Sache.

Der Satz “Ich liebe dich”, der aus deinem Mund kommt ist, ist ein großer Widerspruch zu deinem Gebrüll und deiner Missachtung und dazu, wie du mich von dir wegstößt, wenn ich versuche, dir näher zu kommen.

Wirst du etwas dagegen tun? Denn ich kann das nicht mehr länger aushalten. Ich liebe dich so sehr, aber du verlierst mich.