Es ist mir egal, welcher Religion du angehörst und ob du strikt ihre Regeln befolgst oder nicht. Es ist mir auch egal, ob du an Gott glaubst oder nicht daran glaubst, dass es eine höhere Macht gibt, die über uns alle herrscht.
Jedoch, egal, ob wir es zugeben wollen oder nicht, wenn uns etwas Schlimmes passiert, werden wir alle plötzlich gläubig.
Auf einmal findest du tief in dir drin ein kleines Stück Vertrauen vergraben, von dem du nicht einmal wusstest, dass es existiert.
Vielleicht fängst du an, zu Gott zu beten, damit Er dich rettet. Zu beten, dass Er dir in diesen schwierigen Zeiten hilft und das Wunder bewirkt, das du benötigst.
Oder du bist womöglich sauer auf Ihn, dass Er dir das angetan hat. Schließlich warst du immer ein guter Mensch, der nie Leid zugefügt hat, also verdienst du nicht all das, was du durchmachen musst.
Wie auch immer, was bleibt, ist dasselbe: wenn man in Not gerät, entdeckt man Gott wieder.
Doch sobald bessere Zeiten aufkommen, vergisst du all die Probleme, als wenn sie nie existiert hätten.
Selbstverständlich sage ich nicht, dass du ewig negativ gestimmt sein sollst, nur weil dir einmal etwas Schlechtes widerfahren ist.
Das heißt nicht, dass es eine bleibende Spur auf deiner Seele hinterlässt oder du dich komplett veränderst.
Jedoch solltest du es auch nicht ignorieren. Stattdessen solltest du es als eine Art Zeichen sehen, wofür du dankbar sein sollst.
Ja, du hast richtig gehört: du solltest für alle Nöte dankbar sein.
Dankbar für jede Herausforderung, jedes Hindernis, jeden Stein, der dir in den Weg gelegt wurde und für jede verschlossene Tür.
Dankbar für jedes Mal, als du auf jemand giftigen getroffen bist, jemanden, der dich verletzt oder hintergangen hat.
Dankbar für jede Träne, jeden Liebeskummer und jede Enttäuschung. Für jedes Mal, als du nicht das bekommen hast, was du wolltest und für jedes Scheitern.
Und weißt du warum? Denn all dies beweist Gottes riesige Liebe.
Ja, das sind alles Prüfungen, um deine Stärke und Geduld zu testen – da besteht kein Zweifel. Es gibt aber auch Beweise, dass Er an dich glaubt.
Beweise, dass Er weiß, dass du viel mehr ertragen kannst, als du denkst.
Dass Er weiß, dass du das Zeug hast, jede Not zu bekämpfen, jeden Kampf zu gewinnen und jedes Hindernis zu bewältigen, das Er dir in den Weg stellt.
Ein offensichtlicher Beweis, dass Er deine innerliche Stärke sieht – er hat Vertrauen in dich, selbst wenn du an Ihm zweifelst.
Am allerwichtigsten ist, dass all dies Teil von Gottes großem Plan für dich ist. Ein Teil seiner Mission, um dich dazu zu bringen, die Frau zu werden, zu der Er dich gemacht hat, auch wenn es dich viel kostet.
Das ist seine Art, dich dazu zu zwingen, eine starke, unabhängige Frau zu werden, die viel ertragen kann.
Eine unabhängige Frau, die niemanden braucht, der sie durchs Leben führt.
All das ist sein Weg, dir zu beweisen, dass du unzerbrechlich und standhaft bist. Dass nichts und niemand dich runtermachen kann.
Dass du immer wiederaufstehen kannst und ein Scheitern nicht das Ende der Welt bedeutet.
Jeder Schmerz und jede Schwierigkeit, die dir widerfährt ist nichts weiter, als Gottes Weg dir eine wertvolle Lektion fürs Leben zu erteilen.
Er bringt dir bei, an Ihn zu glauben, dass du stärker als jedes Problem bist, es immer Hoffnung und ein Licht am Ende des Tunnels gibt.
Er bringt dir bei, tapfer zu sein und immer das Gute in jeder schlechten Situation zu sehen.
All diese Nöte sind aber auch Gottes Art, dir dabei zu helfen, Vertrauen wiederzugewinnen, zu verstehen, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht und sowohl das Gute als auch das Schlechte zu akzeptieren.
Wenn dir also das nächste Mal etwas Schlechtes widerfährt, sieh es nicht als das Ende der Welt an.
Stattdessen betrachte es als einen Weg, dein volles Potenzial auszuschöpfen.
Anstatt es als einen Fluch zu sehen, betrachte es als Segen. Als eine Chance zu emotionalem Fortschritt – denn genau das ist es!