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Ghosted, geswiped, ignoriert: Der stille Frust vieler Frauen beim Online-Dating

Ghosted, geswiped, ignoriert: Der stille Frust vieler Frauen beim Online-Dating

Du hast dich dafür entschieden, endlich der neuen Art des Datings eine Chance zu geben. Hast dein Profil erstellt und dich auf das Spiel vorbereitet und dann kommt plötzlich nichts.

Doch du hast doch alles richtig gemacht. 

Ein süßes Foto ist da, deine Beschreibung ist interessant, du hattest ein paar lustige Gespräche. Leider will der Ball einfach nicht ins Rollen kommen.

Frustrierend, ich weiß!

Dennoch musst du wissen, dass du mit deinem Problem nicht alleine bist. 

Immer mehr Frauen geraten in die unsichtbare Tiefe des Online-Dating-Ozeans und finden kaum eine Chance, wieder an die Oberfläche zu schwimmen.

Ghosted, geswiped und ignoriert – doch woran liegt es eigentlich? Heute befassen wir uns genau mit diesem Thema.

1. Der Algorithmus spielt nicht fair

Ja, wie es leider im Leben so ist, ist auch das Online-Dating nicht immer fair.

Manchmal ist der Algorithmus einfach nicht auf deiner Seite – und das führt natürlich dazu, dass du potenziellen Partnern seltener angezeigt wirst.

Dating-Apps sind nicht neutral. Sie priorisieren Profile, die besonders aktiv sind, oft geliked werden oder bestimmte äußere Merkmale erfüllen.

Frauen, die weniger swipen, seltener online sind oder nicht sofort reagieren, werden einfach weniger angezeigt.

Wer dem System nicht ständig Aktivität liefert, wird vom Algorithmus bestraft. Und das bedeutet, du wirst weniger sichtbar.

Nicht vergessen: Online-Dating-Apps leben davon, dass du möglichst viel Zeit auf der Plattform verbringst.

Daher sind Profile, die immer verfügbar sind und mehr von sich preisgeben, eben viel profitabler und interessanter. 

Der Algorithmus hat eben auch seinen Typ Frau!

2. Männer bekommen mehr Matches

Es ist tatsächlich so, dass Männer deutlich mehr Matches bekommen. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich darin, dass sie auf Dating-Apps viel aktiver sind als Frauen.

Sie swipen mehr, schreiben öfter Frauen an und sind insgesamt engagierter. Das Ergebnis?

Viele Männer haben mehr Matches als tatsächliche Gespräche, woraus ein „Austauschbarkeits“-Effekt entsteht.

Wenn sie nicht innerhalb von Minuten den richtigen Vibe spüren oder auf eine vermeintlich interessantere Frau stoßen, sind sie weg.

Statt echtes Interesse zu zeigen, testen sie lieber ständig neue Optionen. Begonnene Unterhaltungen werden abrupt beendet – und Frauen bleiben mit Fragezeichen zurück.

Das ist natürlich frustrierend, denn es gibt dir das Gefühl, ständig einen Korb zu bekommen oder nicht gut genug zu sein. 

Das ist jedoch nicht der Fall. Du musst verstehen, dass es hier nicht persönlich um dich geht. Sondern eher nach dem männlichen Drang oder Angst etwas zu verpassen. 

Meiner Meinung nach, tust du dir bei solchen Männern eher einen Gefallen, sie so schnell wie möglich loszuwerden. 

Wenn er nicht einmal ein Gespräch halten kann, ohne nach anderen Frauen zu gucken, dann willst du ihn nicht an deiner Seite. 

3. Ghosting ist zur Norm geworden

Früher war Schlussmachen unangenehm. Man suchte nach den richtigen Worten und versuchte, es irgendwie respektvoll zu beenden.

Heute reicht ein einfacher Swipe oder ein „Nicht-mehr-Antworten“.

Viele Frauen erleben Ghosting bereits nach wenigen ausgetauschten Nachrichten. Eine klare Absage oder irgendeine Form der Erklärung bleibt aus. 

Ghosting ist zur Norm geworden.

Und wer will das schon erleben? Es ist nervig, frustrierend und einfach nur enttäuschend.

Wichtig ist: Du darfst das nicht persönlich nehmen. 

Beim Online-Dating hat sich eine Kultur entwickelt, in der Verbindlichkeit kaum noch vorkommt. 

Viele haben einfach nicht den Bedarf, sich zu erklären oder höflich einen Korb zu geben. Ghosting ist für sich einfach viel einfacher. 

Und ein schlechtes Gewissen haben sie dabei auch nicht. 

4. Wer will da noch mithalten?

Der visuelle Druck auf Dating-Apps ist enorm. Viele Frauen investieren viel Zeit und Mühe in ihr Profil.

Heiße Fotos, kreative Beschreibungen und clevere Antworten sind Standard. Aber seien wir ehrlich – besonders auf Dating-Apps ticken Männer oft visuell.

Frauen, die heißer, auffälliger oder extrovertierter rüberkommen, erhalten mehr Anfragen. Für viele Männer wirken diese Apps wie ein Katalog. Sie vergleichen, swipen weiter, suchen nach dem „Noch-Besseren“.

Da ist es kein Wunder, dass sich Normalo-Frauen mit dem ständigen Vergleichsdruck und ohne Photoshop-Skills schnell überfordert fühlen.

Selbst schöne, kluge und reflektierte Frauen fühlen sich „nicht gut genug“, weil sie nicht ins schnelllebige Ideal passen.

Daher eine wichtige Frage: Ist diese Idealwelt wirklich eine, in der du mithalten willst?

Denn ein Geheimnis verrate ich dir: Sie ist fake.

5. Viele suchen nichts Echtes

Ein großer Teil der Nutzer ist gelangweilt, Ego-bestätigt oder einfach nur da, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Sie suchen keine echte Beziehung oder Liebe, sondern Bestätigung. Sie wollen wissen, dass sie es noch „draufhaben“ – dass andere sie wollen.

Und viele davon suchen nur das Eine: Spaß für eine Nacht oder gelegentliche Treffen.

Wenn du eine echte Verbindung suchst, bist du hier leider oft an der falschen Adresse.

Was bleibt? 

Enttäuschende Gespräche, falsche Hoffnungen und der schleichende Verlust von Vertrauen in echte Nähe.

6. Ehrlichkeit ist ein Fremdwort

Er gibt an, eine Beziehung zu wollen, liebt angeblich ruhige Abende zu Hause und träumt vom Sonnenuntergangsspaziergang am Strand.

Klingt perfekt, oder? Vielleicht etwas zu perfekt.

Genau da liegt der Haken.

Viele Männer wissen, was Frauen lesen wollen – und schreiben genau das. Ob es ehrlich gemeint ist? Oft nicht.

Kaum beginnt ein ernsteres Gespräch, zeigen sie ihr wahres Gesicht. Und das hat mit dem liebevollen Profiltext meist wenig gemeinsam.

Plötzlich geht’s nicht um Zweisamkeit auf der Couch – sondern um Bettgeschichten und Clubnächte.

Ehrlichkeit? Auf Dating-Apps eher Mangelware.

Viele wollen einfach nur gut ankommen. Und dafür wird gelogen, übertrieben oder verschwiegen, was nicht ins perfekte Bild passt.

Der Schaden? Dieser entsteht bei den Frauen, die sich aufrichtig auf etwas eingelassen haben.

Wenn du selbst schon belogen oder manipuliert wurdest, weißt du genau, wie schmerzhaft das ist.

Ehrlichkeit ist online leider oft nur ein schlechter Witz.