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9 Zeichen dafür, dass du Beziehungs-PTBS hast

9 Zeichen dafür, dass du Beziehungs-PTBS hast

Eine sehr schädliche Beziehung mit einem emotional oder physisch missbräuchlichem Partner kann ein Trauma hervorrufen, das die Person noch lange nach dem Ende der Beziehung nicht verlässt.

Heutzutage nennt man das posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) durch eine Beziehung, oder auf englisch “post-traumatic relationship syndrome”.

Obwohl es sich um einen relativ neuen Begriff handelt, gibt es viele Menschen, die wirklich daran leiden.

Das Ding ist, dass das Beziehungs-Trauma ähnliche Eigenschaften hat wie eine normale PTBS. Die Tatsache, dass eine Beziehung einem Menschen so schaden kann, ist wirklich schrecklich.

Wenn du noch keine emotional oder physisch missbräuchliche Beziehung hinter dir hast, ist dir vielleicht nicht mal bewusst, dass du etwas so Ernstes erlebst.

Es ist wirklich schwer, zu erkennen, ob es sich wirklich um eine PTBS durch eine Beziehung handelt, da die Symptome ziemlich weit verbreitet sind und auch Ursachen außerhalb der Beziehung haben können.

1. Du fürchtest und ersehnst gleichzeitig Verpflichtungen

Du hast beschlossen, dich nach der schädlichen Beziehung, die du hinter dir hast, nicht gleich in eine neue zu stürzen.

Aber das ist schon so lange her und du hast alle Date-Einladungen abgelehnt.

Du sehnst dich danach, jemandem nah zu sein und gleichzeitig ist es deine größte Angst.

Letztes Mal, als du jemanden an dich heran gelassen hast, hat er dich damit nur verletzt.

Du hast Angst, dass dasselbe wieder passiert – dass du die Person nicht klar sehen kannst, wenn du dich auf jemanden einlässt.

Du hast die frühen Zeichen von Manipulation und missbräuchlichem Verhalten nicht erkannt und du befürchtest, dass du sie auch jetzt nicht erkennen wirst.

2. Du siehst keinen Lichtblick

Deine Erfahrung hat dein Leben auf den Kopf gestellt.

Du wurdest von jemandem, der immer das Gute sehen wollte, zu jemandem, der sich so vor dem Schlimmsten fürchtet, dass du Angstzustände bekommst.

All die Szenarien, die du vorher siehst, haben ein schlechtes Ende. Du ertappst dich oft dabei, wie du denkst, dass du verflucht bist, weil alles, was du anpackst, auseinanderfällt.

In Wirklichkeit bringen die pessimistischen Gedanken Negativität in dein Leben.

Wenn du zum Beispiel befürchtest, dass dein Freund dich verlässt, wirst du ihn damit so sehr belästigen, dass er wirklich keine andere Möglichkeit sieht, als zu gehen.

3. Deine Unsicherheiten vertiefen sich

Vor dieser Beziehung hast du nie gewusst, wie viel Selbstzweifel in dir steckt.

Du hattest kein Problem damit, deinem Urteil zu trauen oder Entscheidungen zu treffen.

Aber jetzt ist alles anders; du fühlst dich wertlos und Selbstbewusstsein ist dir ganz fremd geworden.

Die Sache ist, dass emotionale Missbraucher als erstes dein Selbstbewusstsein ausnehmen. Sie machen es sich zur Mission, das zu ruinieren.

Wenn du irgendwelche Unsicherheiten hast, werden sie ihr bestes geben, sie gegen dich zu verwenden.

Bist du einmal gefüllt mit Unsicherheiten, ist es leichter, dich zu manipulieren und dein Leben so anzuleiten, wie es ihnen passt.

4. Du gibst dich mit weniger zufrieden, als du verdienst

Obwohl die schlimme Beziehung vorbei ist und du etwas Neues beginnen willst, besteht die Chance, dass du dich einfach auf das nächstbeste einlässt.

Deine Realität ist von all dem verzerrt, was du durchgemacht hast und du glaubst, dass jeder, der dich ein bisschen besser behandelt, als dein Ex, gut für dich ist.

Wenn du mal inne hältst und schaust, dann wirst du merken, dass es leicht ist, deinen Ex zu übertreffen.

Er war der Schlimmste und alles nach ihm ist eine Steigerung.

Das heißt aber nicht, dass du dich mit allem zufrieden geben solltest.

Du brauchst eine normale, gesunde und liebevolle Beziehung und mit jemandem zusammen zu sein, der nicht der Richtige für dich ist, ist weit davon entfernt.

5. Du hast Flashbacks

Das passiert meist Opfern von physischem Missbrauch. Sie haben dauernd Angst, dass dasselbe noch einmal passieren könnte.

Auch etwas ähnliches zu beobachten oder davon zu hören, das irgendwie mit dem Missbraucher verbunden ist, kann Flashbacks auslösen und dich zurück zu deiner größten Angst bringen.

Wenn du ein Flashback erlebst, fühlt es sich an, als passiere gerade alles nochmal.

Du wirst alles genau sehen, riechen und fühlen können, wie damals.

 

6. Du leidest an Schlaflosigkeit und Alpträumen

Träume beziehen sich direkt auf unser Unterbewusstsein.

Wenn du eine sehr schädliche oder missbräuchliche Beziehung durchmachst, wird dein Unterbewusstsein alles aufnehmen, was du unterdrückst.

Von einem Traum erwachen, in dem man im kalten Wasser war oder schreiend und nach Luft schnappend aus einem Alptraum erwachen sind Dinge, die Menschen mit PTBS durch Beziehungen oft erfahren.

Schlaflosigkeit ist auch häufig. Nach allem, was du durchgemacht hast, fällt es schwer, friedlich einzuschlafen.

7. Gesundheitsprobleme

Das Trauma und der Stress aus der Beziehung spiegeln sich oft in der Gesundheit wieder.

Das erste Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, ist eine plötzliche Gewichtszu- oder -abnahme.

Andere Zeichen für durch eine schädliche Beziehung entstandene Gesundheitsschäden zeigen sich später, wie hoher Blutdruck, Gastritis, Geschwüre oder Hautkrankheiten.

8. Du kannst nicht aufhören, dir Vorwürfe zu machen

Wenn du mit einem Partner zusammen warst, der gern das Opfer spielt, wirst du alle Schuld auf dich nehmen.

Er hat dir wahrscheinlich immer wieder gesagt, dass es deine Schuld war, dass du sein Verhalten oder Missbrauch provoziert hast.

Obwohl du tief im Innern wusstest, dass das nicht stimmt, hast du dich immer wieder hinterfragt.

Die Konsequenzen dieses emotionalen Missbrauches sind noch in dir eingebaut.

Du fragst dich immer noch, ob du etwas hättest anders machen können, dass alles verändert hätte.

Vielleicht machst du dir auch Vorwürfe, weil du nicht früher erkannt hast, was er tut.

In Wirklichkeit ist nichts davon deine Schuld – du bist es nur gewohnt, dir Vorwürfe zu machen.

9. Du hast Angstzustände

Nach einer schädlichen Beziehung, wirst du leicht ängstlich.

Die häufigsten Symptome sind rasende Gedanken, Atemschwierigkeiten, schwitzige Hände, Panikattacken, etc. Angststörungen sind eng mit PTBS verbunden.

Wenn du glaubst, dass du an PTBS durch eine Beziehung leidest, zögere nicht, nach Hilfe zu fragen.

Du bist nicht allein; viele Menschen haben dasselbe durchgemacht. Darum gibt es Hilfegruppen.

Das Schlimmste, das du tun kannst, ist nichts zu tun, also beginne wenigstens damit, jemandem von allem zu erzählen, das du durchgemacht hast, und es wäre natürlich am besten, wenn das ein Experte wäre.

PTBS durch Beziehungen kann geheilt werden. Nichts davon war deine Schuld und das Erste, was du machen musst, ist, an dich selbst zu glauben.