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Ich vergebe vieles – aber nicht das Gefühl, ungenügend zu sein

Ich vergebe vieles – aber nicht das Gefühl, ungenügend zu sein

Ich habe Fehler verziehen, Ausraster geschluckt und Worte weggelächelt, die mich innerlich zerstört haben.

Ich wollte, dass du mich liebst – so wie ich dich liebe. Ich hoffte darauf, dass wir zwei es allen zeigen würden, dass wir es schaffen.

Ich träumte davon, dass du all das siehst, was ich dir geben kann. Denn davon gab es so viel.

Ich habe dir jeden Tag ein Stück mehr von mir gegeben. Mein Herz und meine Seele sehnten sich nach dir, nach deiner Wertschätzung und deiner Liebe.

Also tat ich das Einzige, was ich in diesem Moment für richtig hielt. Ich hoffte, weinte, kämpfte – und vor allem: Ich vergab.

Und zwar immer wieder.

Bis zu dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gab.

Was ich nicht vergeben kann – ist das Gefühl, nicht genug zu sein. Und dass es ausgerechnet von dir kam.

Ich wollte, dass du mich willst – und zwar ganz

Ich wollte endlich einen Mann an meiner Seite, der mich so akzeptiert, wie ich bin. Ich wollte mich nicht mehr verbeugen und verbiegen, um in das Bild der perfekten Frau zu passen.

Denn das bin ich nicht. Und das will ich auch gar nicht sein.

Dann kamst du. Dein Charme haute jeden um, und dein Humor traf genau ins Schwarze.

Ich liebte die Art, wie ich mich an deiner Seite fühlte. Du zeigtest Interesse – nicht nur daran, was ich tue oder leiste, sondern wer ich wirklich bin.

Leider merkte ich zu spät und viel zu schmerzhaft, dass all das nur eine Illusion war.

Ich wollte, dass du mich liebst und willst – so wie ich es bei dir tat.

Ich liebte die Art, wie du dich nach mir erkundigtest. Ich liebte dein Lachen und deine Schusseligkeit.

Ich akzeptierte deine Vergesslichkeit, vergab dir deine kleinen Notlügen und selbst die vergessenen Geburtstage.

Doch für mich galten andere Regeln.

Ich bin nicht deine Ex. Nicht deine Mama. Ich bin ich.

Mit der Zeit wurde dir meine Kreativität zur Last. Mein Lachen war dir zu laut, mein Kochen zu gewöhnlich.

Immer öfter kritisiertest du mich, anstatt mich zu loben – wie am Anfang.

Natürlich kann nicht jede Beziehung für immer wie am ersten Tag sein. Aber das hier fühlte sich anders an. Alles war anders. 

Du warst anders.

Du fingst an, mich mit anderen Frauen zu vergleichen. Erst waren es kleine Sticheleien – doch irgendwann wurden sie bitterer und häufiger.

Was du dabei nicht sahst: Die Wunden, die du mit jedem deiner Kommentare in mir hinterlassen hast.

Es tat weh.

Es tut immer noch weh.

Egal, was ich tat – es war nie gut genug.

Und so begann alles.

Aus einer glücklichen, starken und selbstbewussten Frau wurde eine, die ich selbst kaum noch erkannte.

Ich wollte mich ändern – aber nicht aus den richtigen Gründen. Nicht für mich, sondern um dir zu gefallen.

Ich zweifelte an jeder Entscheidung und hinterfragte jede meiner Handlungen. Ich fühlte ein inneres Chaos, das ich zuvor nie erlebt hatte.

Ich fühlte genau das, was du mich fühlen lassen wolltest: Dass ich nicht gut genug bin.

Ich bin gut genug – für dich sogar zu gut

Hand aufs Herz: Ich bin auch heute, Monate später, noch immer unglaublich wütend auf mich selbst.

Warum habe ich so sehr an mir gezweifelt? Warum habe ich zugelassen, dass du all das, was ich mir jahrelang aufgebaut habe, mit wenigen Worten zerstörst? Warum wurde ich plötzlich so schwach?

Es stellte sich wohl heraus, dass mein Wunsch nach Liebe mein Kryptonit war.

Er machte mich schwach, nahm mir meine Kraft und raubte mir mein Selbstvertrauen.

Ich war nicht mehr ich. Ich war nur noch eine verzweifelte Frau, die für dich – und niemand sonst – perfekt sein wollte.

Leider verging viel zu viel Zeit, bis ich endlich begriff: Ich bin nicht „nicht gut genug“ für dich.

Nein – ich bin einfach zu gut für dich.

Du hast mich nicht verdient. 

Du hast meine Liebe, meine Zuneigung, meine Unterstützung, meinen Rückhalt, meine Kraft, meine Energie, meine Zärtlichkeit, mein Verständnis, mein Vertrauen, meine Offenheit, mein Verzeihen, meinen Willen, meine Lust – du hast all das nicht verdient.

Und weißt du was? Ich verdiene so viel mehr, als du jemals in der Lage gewesen wärst, mir zu geben.

Mein Glück beginnt jetzt

Ich habe mich endlich von dir gelöst.

Der Tag, an dem ich von dir ging, war einer der schwersten meines Lebens. Es fühlte sich an wie aufgeben – doch in Wahrheit habe ich mich selbst gerettet.

Ich wollte wieder glücklich sein, wieder stark sein, wieder ich selbst sein. Ich wollte keine Rolle spielen, keine Marionette in deinem Stück sein.

Es tut mir leid – aber das bin ich nicht. Ich werde es auch niemals sein.

Es ist Zeit, ohne dich glücklich zu sein. Dein Glück steht nicht mehr an erster Stelle in meinem Leben.

Ich habe gelernt, dass ich meines eigenen Glückes Schmied bin. Und genau das tue ich jetzt.

Ich gehe meinen eigenen Weg – einen Weg, der mich zurück zu Frieden, Harmonie und Freude führen wird. Ein Weg, auf dem ich wieder lerne, ich selbst zu sein.

Denn weißt du was? 

Ich war perfekt, so wie ich war. Ich war einfach zu perfekt für dich. Du hast mich nicht erkannt – und deshalb hast du mich verloren.

Und eines Tages werde ich einen Menschen treffen, der mich wirklich sieht. Einen Mann, der meine Ecken und Kanten, meine Macken und meine Tollpatschigkeit liebt.

Ein echter Mann wird wissen, wie man eine Frau behandelt. Wahre Liebe macht dich nicht klein – sie lässt dich wachsen.

Sie baut dich auf, steht dir zur Seite und ist auch in den dunklen Stunden da. Ich weiß – für dich klingt das wie ein Märchen.

Aber das ist meine Wahrheit.

Und bis dieser Tag kommt, bin ich glücklich mit mir selbst. Denn ich bin genug.

Genug – genau so, wie ich bin.