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Ich verdiene so viel mehr, als du mir gibst

Ich verdiene so viel mehr, als du mir gibst

Als ich jünger war, träumte ich davon, einen perfekten Mann an meiner Seite zu haben – einen Ritter auf einem weißen Pferd.

Er musste perfekt sein. Er musste schön, charmant, witzig und fleißig sein – er musste alles haben, was ich verdient habe.

Als ich älter wurde, kam es mir ein bisschen egoistisch vor, so hohe Standards zu haben – und da machte ich meinen ersten Fehler – von da an ging es mit meinem zukünftigen Glück bergab.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mich mit weniger zufrieden gegeben habe. Nicht, dass ich dich nicht liebe, denn das tue ich wirklich.

Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, dass ich so viel mehr verdiene.

Ist es falsch, so etwas zu sagen? Bin ich ein schrecklicher Mensch, weil ich das will?

Wahrscheinlich werden jetzt einige Leute “Ja” sagen, aber ich bin da anderer Meinung.

Mir ist klar geworden, dass ich nur dieses eine Leben habe, und warum sollte ich dann in diesem Leben nicht nur das Beste haben – schließlich gebe ich mir wirklich Mühe, und ich weiß, dass ich es verdiene.

Ich habe nur nicht den Mut, mir zu holen, was ich verdiene – zumindest noch nicht!

Ich werde dir sagen, warum ich so viel mehr verdiene, als du mir gibst.

Ich verdiene es, weil ich die einzige in unserer Familie bin, die sich wirklich um “Kleinigkeiten” kümmert, wie z.B.: das Essen zu servieren, den Haushalt neben der Arbeit und meinem Masterstudium zu führen, und dafür zu sorgen, dass unser Baby alles hat, was es braucht.

Ich verdiene es, weil ich meine Freizeit und vor allem die Zeit mit meinem Sohn opfere.

Ich sehe ihn kaum, weil ich immer unterwegs bin. Ich vermisse meinen kleinen Jungen.

Und was gibst du mir dafür? Nichts! Du nimmst mir meinen Sohn weg, indem du mir nicht hilfst, etwas Anständiges aus unserem Leben zu machen. Das muss ich ganz allein tun.

Ich verdiene es, weil ich deinen Mist lange genug ertragen habe. Ich war immer an deiner Seite, obwohl du mir nichts als bedeutungslose Worte und leere Versprechungen gegeben hast.

Und ich habe dummerweise geglaubt, dass du den Mist wirklich ernst meinst, der aus deinem Mund kommt.

Ich verdiene es, weil ich, während du zu Hause sitzt und nichts tust, arbeite und mir Mühe gebe, etwas aus meinem Leben und dem Leben meines Sohnes zu machen.

Ich bin so erschöpft, dass ich plötzlich abgenommen habe – ich falle langsam körperlich auseinander.

Und ich brauch dir nicht zu sagen, dass mein Körper nur meinem Geisteszustand folgt. Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich tun soll.

Ich stecke jetzt in dieser Scheiße und muss es irgendwie auf die Reihe kriegen.  Ich muss es für mein Baby tun – nicht für dich.

Obwohl du kein guter Partner bist, bist du ein guter Vater, und ich habe nicht das Recht, meinem Sohn seinen Vater wegzunehmen – er verdient einen Papa.

Es ist nicht seine Schuld, dass wir beide nicht miteinander klar kommen.

Es gibt da nur eine Sache, über die ich mich immer wieder Gedanken mache.

Ist dir eigentlich bewusst, dass ich so viel mehr bin, als du verdienst? Ist dir bewusst, dass du den Jackpot geknackt hast?

Ist dir bewusst, dass keine andere Frau dein Verhalten tolerieren würde?

Ich weiß nicht, warum ich es tue. Vielleicht fehlt mir einfach der Mut, dich zu verlassen – vielleicht kann ich nirgendwo hin.

Aber in einer Sache kannst du dir sicher sein:

Ich werde nie aufhören zu kämpfen, selbst wenn das bedeutet, dass ich gegen dich kämpfen muss.